Doctor Who - 12x07: Can You Hear Me? |
Episodennummer: 12x07 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung UK: 09. Februar 2020 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Charlene James & Chris Chibnall Regie: Emma Sullivan Hauptdarsteller: Jodie Whittaker als The Doctor, Tosin Cole als Ryan Sinclair, Mandip Gill als Yasmin Khan, Bradley Walsh als Graham O'Brien. Gastdarsteller: Ian Gelder als Zellin, Buom Tihngang als Tibo, Clare-Hope Ashitey als Rakaya, Sharon D. Clarke als Grace O'Brien, Bhavnisha Parmar als Sonya Khan, Aruhan Galieva als Tahira, Sirine Saba als Maryam, Nasreen Hussain als Anita Patel, Everal Walsh als Gabriel, Michael Keane als Fred, Amanda Liberman als Mum, Willie Jonah als Old Tibo, Anthony Taylor als Andrew u.a. Kurzinhalt: Gerade erst hat die Doktorin ihre Begleiter im Sheffield der Gegenwart abgesetzt – wenn auch mit rund 24 Stunden Verspätung – da empfängt sie mit der TARDIS auch schon einen Notruf, der sie ins Syrien des 14. Jahrhunderts führt. Dort trifft sie auf Tahira, die in einem Krankenhaus arbeitet, und mitansehen musste, wie Kolleginnen und Patienten von einem Monster verschlungen wurden. Zur gleichen Zeit in der Gegenwart, treffen sich Yaz, Ryan und Graham mit alten Freunden und Verwandten wieder. Doch auch sie vernehmen schon bald den Hilferuf einer unbekannten Person. Letztendlich verschlägt es sie alle auf eine Raumstation in der Zukunft, wo sie von Zellin begrüßt werden. Schon bald meint die Doktorin, herausgefunden zu haben, was hier vor sich geht: Immerhin befinden sie sich in der Nähe zweier langsam kollidierender Planeten, zwischen denen sich eine Kugel befindet. Die Doktorin erkennt, dass es sich um ein Gefängnis handelt – und die darin Gefangene genau jene Person ist, die für den Hilferuf verantwortlich ist. Es gelingt ihr, Zellin auszutricksen und Rakaya zu befreien – nur um zu bemerken, dass es genau das ist, worauf die beiden gehofft haben… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden Autoren keine vernünftige Idee hatten, wie sie die Geister, mal aus ihrer Flasche befreit, wieder in diese zurückbekommen sollten. Die hier am Ende gefundene Lösung, um die beiden zu besiegen, war jedenfalls fast schon unverzeihlich einfallslos und unspektakulär – und dem Aufbau dieser beiden Eternals nicht würdig. Kein Freund war ich auch des Abschlussgags, wo die Doktorin mit Grahams Beichte überfordert zu sein scheint. Was den Doktor/die Doktorin in allen Inkarnationen immer auszeichnete, war sein/ihr Mitgefühl – welches er/sie in der Vergangenheit auch immer wieder unter Beweis stellt, und dabei auch oft nicht um tröstende Worte verlegen war. Hier nun meint sie, sie sei halt einfach in solchen Dingen unbeholfen, was für ein Wesen, dass mittlerweile Jahrhunderte wenn nicht gar Jahrtausende in der Gesellschaft von Menschen gebracht hat, doch eher seltsam anmutet, und insgesamt eine schwache Ausrede ist. Hier war es Chibnall und James leider wichtiger, lustig zu sein, als Graham und der Doktorin einen emotionalen Moment zuzugestehen. Bedauerlich ist dies auch insofern, als "Can You Hear Me?" ja selbst beweist, dass es auch anders/besser geht. Eine der größten Stärken der Folge war für mich, dass man sich hier endlich näher mit dem Innenleben der BegleiterInnen – und dabei insbesondere ihren Ängsten – auseinandersetzt. Bislang kamen mir Ryan, Yaz und Graham abseits der großen persönlichen Tragödie rund um den Tod von Grace insgesamt ja viel zu kurz, erfuhr man kaum etwas über sie (ok, abseits von Ryans mangelndem Gleichgewichtssinn), und bekam kaum einen Eindruck von ihnen. Hier bessert "Can You Hear Me?" nun endlich nach. Dies führte dann auch zur besten Szene der Episode, nämlich dem Flashback zu Yaz vor drei Jahren, als diese von zu Hause abhaute, und von einer Polizistin gefunden wurde – die sie nun in der Gegenwart wieder aufsucht, um eine "Wette" einzulösen und sich für ihren damaligen Beistand zu bedanken. Positiv fand ich auch, wie sich "Can You Hear Me?" mit der geistigen Gesundheit auseinandersetzt, und sich darum bemüht, psychologischer Betreuung das damit leider immer noch verbundene Stigma zu nehmen. Zumal die betreffende Message diesmal wesentlich besser und natürlicher eingebunden war, als in "Praxeus" und insbesondere "Orphan 55". ![]() Fazit: "Can You Hear Me?" zu bewerten ist wahrlich nicht leicht. Es gab viele positive Aspekte, coole Ideen, eine wichtige Message (die hier auch besser eingebunden ist als bei "Orphan 55" und "Praxeus"), und einige wirklich coole und/oder starke Momente (die tolle Animationssequenz, sowie vor allem auch Yaz' Flashback). Leider aber war das Ganze auch sehr konfus und zerfahren, machte gar viele Sprünge, und wirkte insgesamt auch sehr überhastet, weshalb die einzelnen Elemente leider hinter dem vorhandenen Potential zurückblieben. Kein Freund war ich auch von der letzten Szene zwischen Graham und der Doktorin, wo man die Chance auf einen emotionalen Moment zugunsten eines billigen Gags ungenutzt verstreichen ließ. Und vor allem auch den Showdown fand ich enorm einfallslos, unspektakulär und enttäuschend. Letztendlich überwiegen zwar klar die positiven Aspekte – nicht zuletzt auch, als uns "Can You Hear Me?" die BegleiterInnen der Doktorin endlich näher vorstellte. Mit etwas mehr (Lauf-)Zeit oder auch der einen oder anderen Straffung (wie den Syrien-Handlungsstrang) hätte mich die Folge aber ungleich mehr begeistert. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 BBC)
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