The Punisher - 2x06: Nakazat
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Nakazat
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 18. Januar 2019 (Netflix)
Drehbuch: Dario Scardapane
Regie: Stacie Passon
Hauptdarsteller: Jon Bernthal als Frank Castle/Punisher, Ben Barnes als Billy Russo/Jigsaw, Amber Rose Revah als Dinah Madani, Josh Stewart als John Pilgrim, Floriana Lima als Krista Dumont, Giorgia Whigham als Amy Bendix.
Gastdarsteller: Annette O'Toole als Eliza Schultz, Corbin Bernsen als Anderson Schultz, Rob Morgan als Turk Barrett, Allie McCulloch als Rebecca Pilgrim, Jordan Dean als Jake Nelson, Ilia Volok als Kazan, Manny Urena als Jimbo, Zell Steele Morrow als Michael Pilgrim, Henry Boshart als Lemuel Pilgrim, Keith Jardine als Russian Thug u.a.


Kurzinhalt: Amy und Frank suchen ein fragwürdiges Fotostudio auf, um die von Amy geschossenen Fotos zu entwickeln. Nun wissen sie auch endlich, was genau von ihr und ihren Freunden auf dem Begräbnis fotografiert wurde: Der Kuss zwischen dem Sohn eines Politikers und dessen – männlichen – Freund. Damit hätte die Russenmafia ihn und seine Familie in der Hand. Amy und Frank stellen dem Mann hinter dem Auftrag, Nikolai Poloznev, eine Falle, um ihn zur Rede zu stellen. Währenddessen sucht Billy Curtis aus, um von ihm zu erfahren, wer ihm das angetan hat. Zudem werden er und Jake Nelson – aus Curtis Selbsthilfegruppe – immer engere Freunde. Langsam aber sicher beginnt Billy somit wieder eine Truppe um sich zu scharren. Madani erhält indes Besuch von Pilgrim, der von ihr wissen will, wo sich Frank und Amy aufhalten…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Bei "Nakazat" haben für mich – wieder einmal – die gemeinsamen Szenen zwischen Frank und Amy am besten funktioniert. Klar ist die Kombination – auf der einen Seite der Kerl mit harter Schale, aber weichem Kern, auf der anderen ein junges, unschuldiges Mädchen als Tochter-Ersatz – nicht gerade neu, dank der Drehbücher, der Performance von Jon Bernthal und Giorgia Whigham, sowie ihrer Chemie vor der Kamera funktionieren die Szenen für mich aber bislang ausgesprochen gut. In "Nakazat" stach für mich diesbezüglich vor allem das Gespräch vor dem Park hervor, wo sie sich über Franks Tochter unterhalten. Bernthals Leistung in dieser Szene war wirklich phantastisch. Aber auch, wie Amys Gesellschaft ihn "sanfter" werden und zunehmend Gnade walten lässt, ist eine interessante Entwicklung. Und auch das packende Aufeinandertreffen von Billy und Curtis hatte es mir angetan. Die Unsicherheit von Letzterem übertrug sich dabei 1:1 auf den Zuschauer. Billy ist in der zweiten Staffel eine Wildcard, man weiß nicht so recht, woran man bei ihm ist, was einen als nächstes erwartet, und wozu er fähig ist. Und da Curtis eine Nebenfigur ist, deren Ableben zumindest im Bereich des Möglichen liegt, fieberte ich hier durchaus mit.

Auch noch ganz interessant war Madanis detektivischer Ansatz, nach der Begegnung mit Pilgrim das Café räumen zu lassen, und sämtliches Geschirr ins Labor zu scharren, um es auf Fingerabdrücke zu überprüfen. Ihrem Aufeinandertreffen an sich fehlte allerdings eben jene Spannung, welche die Szene zwischen Billy und Curtis für mich so auszeichnete. Und generell fand ich die Episode, abseits dieser zwei markanten Höhepunkte, wieder "nur" so la la. Besonders enttäuscht hat mich die Auflösung dessen, was Amy und ihre Freunde auf dem Begräbnis fotografiert haben. Dass man die Politiker-Familie mit diesem Fotobeweis in der Tasche hätte, fühlt sich nun doch nicht mehr zeitgemäß an – immerhin hat ja auch dem konservativen Politiker Dick Cheney hat seine lesbische Tochter nicht geschadet. Zumal es einerseits kein Problem sein dürfte, weitere entsprechende Beweise zu besorgen, und andererseits anzunehmen ist, dass die Wahrheit ohnehin früher oder später ans Licht kommt. Was ist an den Fotos also gar so wichtig, und vor allem, warum sollte man die "Fotographen" dafür hinrichten? Ein bisserl konstruiert erscheint mir das schon. Sehr vorhersehbar war zudem einerseits, dass Frank Nikolai am Leben lassen würde, und andererseits, dass Pilgrim ihn ausschalten würde. Und auch die weitere Entwicklung zwischen Billy und seiner Psychiaterin war sehr absehbar, und wirkt auf mich doch ziemlich klischeehaft. All diese weniger überzeugenden Elementen zogen die Episode dann schließlich, nach noch sehr vielversprechendem und gelungenem Beginn, doch wieder auf das "nur" solide Niveau der vorangegangenen Folge runter.
Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Die Szene relativ zu Beginn, wo sich Frank und Amy über dessen verstorbene Tochter unterhalten, die jetzt in etwa in ihrem Alter wäre, fand ich – nicht zuletzt auch aufgrund von Bernthals toller Leistung – wirklich stark. Auch das Treffen von Billy und Curtis hatte es mir angetan – bestach dieses doch mit einem angenehmen Gefühl der Unbehaglichkeit. Billy ist in der zweiten Staffel aufgrund seines Traumas eine wesentlich spannendere und interessantere Figur als noch in Season Eins, was gerade auch dieser Moment wieder aufzeigte. Leider gab es auch ein paar Aspekte, die mich weniger überzeugen konnten. Der Inhalt des Fotos war längst nicht so skandalös wie propagiert, und es fiel mir schwer, den daraus resultierenden Wirbel nachzuvollziehen bzw. glaubwürdig zu finden. Die Liebesgeschichte zwischen Billy und seiner Therapeutin verläuft nicht nur ungemein vorhersehbar, sondern auch klischeehaft. Und dass Frank bei Nikolai Gnade walten lassen würde war ebenso klar, wie dessen Hinrichtung durch Pilgrim am Ende. Aber, immerhin: Schon Folge sechs und noch kein Ausfall. Wenn man dieses Niveau zumindest hält, sollte die zweite Staffel problemlos an der ersten vorbeiziehen können.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Marvel/Netflix)




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