The Orville - 2x10: Blood of Patriots
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Blood of Patriots
Episodennummer: 2x10
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 28. Februar 2018 (FOX)
Erstausstahlung D: -
Drehbuch: Seth MacFarlane
Regie: Rebecca Rodriguez
Hauptdarsteller: Seth MacFarlane als Captain Ed Mercer, Adrianne Palicki als Commander Kelly Grayson, Penny Johnson Jerald als Dr. Claire Finn, Scott Grimes als Lieutenant Gordon Malloy, Peter Macon als Lieutenant Commander Bortus, Jessica Szohr als Chief Security Officer Talla Keyali, J. Lee als Lt. Cmdr. John LaMarr, Mark Jackson als Isaac.
Gastdarsteller: Mackenzie Astin als Orrin Channing, Aily Kei als Leyna Channing, Ted Danson als Admiral Perry, John Fleck als Ambassador K.T.Z., Robin Atkin Downes als Krill Captain Jackazh, Norm MacDonald als Yaphit, Mike Henry als Dann u.a.


Kurzinhalt: Nach der kurzzeitigen Allianz, um die Kaylon zurückzuschlagen, scheint nun der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um Friedensverhandlungen mit den Krill zu starten. Da es Mercers Crew war, der es gelang, die Krill im Kampf gegen die Kaylon an Bord zu holen, bekommt die Orville auch den Auftrag, die entsprechenden Verhandlungen zu führen. Doch kurz nach ihrer Ankunft am Treffpunkt mit dem Schiff der Krill nehmen sie ein Shuttle an Bord, dass vor eben diesem geflüchtet ist. Darin befinden sich zwei menschliche Kriegsgefangene, denen es gelungen ist, aus dem Krill-Gefängnis zu fliehen. Gordon staunt nicht schlecht, als er den Piloten des Shuttle doch tatsächlich erkennt – handelt es sich doch um seinen alten Freund Orrin Channing, der vor rund 20 Jahren von den Krill gefangen genommen wurde, und dem es nun nach all der Zeit scheinbar gelungen ist, zusammen mit seiner mittlerweile erwachsenen Tochter zu fliehen. Doch die Krill werfen ihm vor, ein paar ihrer Schiffe vernichtet und damit den Waffenstillstand, der zwischen ihnen und der Union ausverhandelt wurde, gebrochen zu haben – weshalb sie darauf bestehen, dass Orrin ihnen wieder ausgeliefert wird. Sie geben Ed Mercer zwölf Stunden Zeit, um eine Entscheidung zu treffen – ansonsten wollen sie wieder abziehen, und die Chance auf Frieden wäre fürs erste vertan…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Es war ja eigentlich nicht anders zu erwarten: Nach der bisherigen – mit Abstand – Bestleistung der Serie mit "Identity" wäre es vermessen gewesen zu hoffen, dass es "The Orville" gelingen würde, dieses Niveau fortan zu halten. Mit "Blood of Patriots" fällt die Serie auf das gute, solide Niveau zurück, dass bislang dominierte – aber halt unweigerlich nach diesem Hammer-Doppelschlag doch eine kleine Enttäuschung darstellt. Zumal sich auch abseits des Vergleichs mit "Identity" – wo "Blood of Patriots" halt unweigerlich den Kürzeren zieht – ein paar Kritikpunkte auftun. So war die Episode in Teilbereichen – wie Orrins Schuld, aber auch Gordons eben doch nur vermeintlichem Verrat – doch recht vorhersehbar und offensichtlich, was die entsprechenden, vermeintlich überraschenden Wendungen ein bisschen ihrer gewünschten Wirkung beraubten. Nicht 100%ig nachvollziehen konnte ich auch Gordons anfängliche Überzeugung, Orrin zu kennen, und dass dieser nie für die Taten die ihm vorgeworfen verantwortlich sein könnte. Heast, der Kerl war zwanzig Jahre in einem Lager der Krill eingesperrt! Das ist so schon eine lange Zeit, in der sich Menschen verändern können – und umso mehr, wenn es sich um eine überaus schwere Zeit handelt. Und dass die Krill am Ende scheinbar Orrins Tod einfach so akzeptieren, war auch etwas bequem. Weil, wenn ich ihr Captain wäre, hätte ich darin wohl ein Täuschungsmanöver vermutet. Am schwersten wiegt für mich aber, dass es die Tatsache, dass Orrin schuldig ist, der Orville-Crew etwas zu leicht macht, ihre Entscheidung zu treffen.

Davon abgesehen war "Blood of Patriots" aber eine gewohnt gute und für die Serie ziemlich genau im Durchschnitt liegenden Folge, die auch wieder den mittlerweile gewohnten Mix aus Humor und Drama bot. Zu Beginn werden mit Yaphits Ehrung nochmal die Ereignisse aus der vergangenen Folge aufgegriffen, ehe dann die Verhandlungen mit den Krill in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. "Blood of Patriots" stellt die Orville-Crew dabei vor ein moralisches Dilemma: Orrin hat vor zwanzig Jahren bei einem Angriff durch die Krill seine Familie verloren, nun ist es ihm gelungen, zu fliehen. Soll man ihn nun, um die Chance auf Frieden zu wahren, wieder an sie ausliefern? Was wiegt schwerer, das Wohl der Vielen, oder eines Einzelnen? Noch dazu, wenn diesem Unrecht wiederfahren ist und er durch die Hand der Krill viel Leid erfahren hat? Ist es wirklich fair, ihn für die Chance auf Frieden aufzugeben? Für Vulkanier wäre die Entscheidung wohl eine leichte; und doch ist die Frage berechtigt, ob es fair ist, hier eine arithmetische Antwort anzuwenden. Ungerechtigkeit ist immer Ungerechtigkeit, egal, wie vielen oder wenigen sie widerfährt. Unter dem Gesichtspunkt wäre es mir nun mal eben auch lieber gewesen, wenn Orrin unschuldig gewesen wäre – weil dann wäre die Entscheidung noch um einiges schwieriger gewesen. So war hingegen ja eigentlich sonnenklar, wie diese ausfallen muss – vielleicht noch mit Ausnahme von Gordon, da es sich bei Orrin ja um einen alten, engen Freund handelt, weshalb er sich diesem nun mal ganz besonders verbunden fühlt. Zumal es doch auch nochmal etwas anderes ist, wenn er seinen früheren Freund hier letztendlich sogar hintergehen muss. Jedenfalls fand ich es schön, dass die Episode Gordon so stark ins Zentrum rückte, was auch Scott Grimes wieder mal Gelegenheit gab, seine schauspielerischen Muskeln spielen zu lassen. Aber auch Ed bekommt – vor allem im Zusammenspiel mit Gordon – ein paar gute Momente. Das Endergebnis war solide – aber halt weit von den Höhen aus "Identity" entfernt.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Nachdem die Serie mit dem Zweiteiler "Identity" in neue Sphären vorgedrungen ist, kehrt man nun in die gewohnten, soliden Gefilde zurück. "Blood of Patriots" ist eine gute, kurzweilige Episode, die auch wieder mit der ganz eigenen, "Orville"-typischen Mischung aus Humor und Drama bestach. Darüber hinaus hatte die Folge ein interessantes moralisches Dilemma im Gepäck, und stellte vor allem auch Gordon nach längerer Zeit wieder mal in den Mittelpunkt. Einzelne Entwicklungen und/oder Offenbarungen waren aber halt leider sehr absehbar, am Ende wunderte ich mich darüber, dass die Krill die Aussage was vorgefallen ist wohl einfach so zu akzeptieren scheinen, und vor allem machte es die Tatsache, dass Orrin schuldig ist, der Orville-Crew zu leicht, ihre Entscheidung zu fällen (bzw. jene der Admiralität zu akzeptieren). Dennoch wirft die Episode einen gelungenen und interessanten Blick darauf, was der Krieg aus Menschen machen kann – und wie schwer es ist, den Blick in die Zukunft zu richten, statt sich an die Vergangenheit festzuklammern. Und das ist wohl mehr, als die meisten – mich eingeschlossen – der Serie nach dem Blödel-Piloten zugetraut hätten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 FOX)




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