SeaQuest DSV - 1x12: Duell der Entdecker
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Better Than Martians
Episodennummer: 1x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. Januar 1994
Erstausstrahlung D: 09. Juli 1994
Drehbuch: David Kemper & Dan Brecher
Regie: John T. Kretchmer
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Kent McCord als Commander Scott Keller, James Shigeta als Vietnamese President Chi, Aki Aleong als Army General Tran, Steven Williams als President of the USA, Richard Herd als Admiral Noyce, Una Damon als Sakata u.a.


Kurzinhalt: Die Welt ist wieder einmal im Weltraumfieber – wird doch die Kapsel der ersten bemannten Marsmission in Kürze auf die Erde zurückkehren. Captain Nathan Bridger sieht die Ereignisse mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite ist er als Forscher natürlich grundsätzlich jedem wissenschaftlichen Fortschritt gegenüber positiv eingestellt; zudem ist Commander Scott Keller, der Leiter der Marsmission, ein enger persönlicher Freund. Allerdings stehen die Erforschung des Alls und jene der Ozeane, was Fördermittel betrifft, natürlich auch in Konkurrenz zueinander. Der Erfolg der Marsmission könnte somit bedeuten, dass die Erkundung der Ozeane darunter leidet. All diese Gedanken sind jedoch wie weggewischt, als es beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zu einer Fehlfunktion kommt, und die Kapsel im Ozean versinkt. Da dabei auch die Dichtung beschädigt wurde, bleiben der SeaQuest nur wenige Stunden, um diese zu bergen, ehe die Crew im eindringenden Wasser ertrinken wird. Doch die asiatische Konföderation sieht darin die perfekte Gelegenheit, ihre Position auf der Weltbühne zu stärken – und der General Tran die Möglichkeit zu einem Putsch gekommen. Dessen Bestrebungen, die SeaQuest zu behindern, droht die erfolgreiche Durchführung der Rettungsmission zu verhindern – und Commander Keller und seiner Crew das Leben zu kosten…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox Auch bei "Duell der Entdecker" trifft der geneigte Genre- und/oder Filmfan wieder auf das eine oder andere bekannte Gesicht. So gibt "Mr. X" Stephen Williams den amerikanischen Präsidenten (damals war der Gedanke eines afroamerikanischen Präsidenten noch ansatzweise revolutionär), Kent McCord (aus der Ur-BSG-Nachfolgeserie "Kampfstern Galactica 1980") den Commander der Mars-Mission, den zu Captain Bridger trotz aller Konkurrenz doch auch Freundschaft und Respekt empfindet, den Vietnamesischen Präsidenten James Shigeta kennt man aus "Stirb langsam", und sein aufständischer General Aki Aleong kann auf eine lange TV-Historie zurückblicken, die u.a. die erste "V"-Serie und "Babylon 5" umfasst. Berücksichtigt man nun noch den neuerlichen Auftritt von Richard Herd, der später bei VOY als Admiral Paris im Einsatz war, ergibt das zumindest quantitativ einen der beeindruckenderen Gast-Cast der Serie. Als jemand, der sich über solche Wiedersehen immer sehr freut, stach das schon mal positiv hervor.

Aber auch die Geschichte an sich konnte mir gefallen. Einerseits mit Captain Bridgers ambivalenten Gefühlen, die ich durchaus nachempfinden konnten. Natürlich freut er sich als Forscher grundsätzlich, wenn die Eroberung des Weltalls voranschreitet, und die erste bemannte Marsmission sogar Proben mitbringt, die den Beweis für Leben auf den Mars beinhalten. Rein wissenschaftlich betrachtet, geht ihm da das Herz auf. Andererseits kommt er aber halt als jemand, dem der Ozean schon immer ganz besonders am Herzen lag, auch nicht umhin, zu befürchten, dass diese Entdeckung ein neues Weltraumfieber entfachen könnte, welches auf Kosten der Erforschung der Weltmeere gehen könnte. Eben dieses Wechselbad der Gefühle spiegelt sich auch in seiner ambivalenten Beziehung zu Commander Keller wieder. Zwar sind die beiden alte Freunde, dennoch besteht zwischen den beiden halt auch eine gewisse Konkurrenz. Ich fand das völlig nachvollziehbar, und – mit Ausnahme von Bridgers kurzen Bedenken, er könnte die Rettungsmission unbewusst sabotiert haben (die mir zur Figur nicht passen wollten) – sehr gelungen. Zudem ergibt sich mit dem Absturz der Marskapsel und dem langsam eintretenden Wasser, aber auch eine spannende Ausgangssituation, die durch die Störaktionen der vietnamesischen Regierung (wenn es auch etwas schade ist, dass diese hier als Bösewichte herhalten müssen – auch wenn's genau genommen eh nur ein rebellischer General ist) weiter verschlimmert wird. Vor allem jenen Moment, wo Captain Bridger erkennt, dass sich die SeaQuest am falschen Ort befindet, und kurz darauf der Angriff der feindlichen U-Boote erfolgte, fand ich spannend. Aber auch danach konnte mich die Story durchaus mitreißen. Klar konnte man davon ausgehen, dass Keller & Co. nicht wirklich sterben werden, im Gegensatz zum mit Kindern beladenen französischen U-Boot aus "SOS im Sargassomeer" war ich mir diesmal aber zumindest nicht 100%ig sicher, dass die Sache gut ausgehen würde. Der kurze Unterwasserkampf am Ende war dann zwar schon ein bisschen trashig (nicht zuletzt, wie Darwin den Tag rettet), da das bei "SeaQuest" aber mal was Neues war, und deshalb durchaus (positiv) hervorstach, konnte ich das verzeihen. Insgesamt fand ich "Duell der Entdecker", nach noch etwas gemächlichem Einstieg, jedenfalls überaus unterhaltsam, und mit zunehmender Laufzeit auch durchaus packend.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Duell der Entdecker" zählt für mich zu den besten "SeaQuest"-Folgen. Klar glaubt man eher nicht, dass Captain Bridger und seine Crew scheitern könnten, im Gegensatz zu so manch früheren (oder auch späteren) Episoden zog ich dies aber zumindest in Betracht, was die Spannung merklich erhöhte. Sehr schön fand ich zudem die Mischung aus Konkurrenz und Freundschaft, die zwischen Bridger und Keller besteht. Generell hatte es mir diese Art Wettstreit zwischen zwei unterschiedlichen Forschungsgebieten durchaus angetan. Vor allem aber war die Episode durchgehend unterhaltsam, bot einige hervorstechende Höhepunkte (wie die Tauchsequenz gegen Ende), und steigerte sich vor allem die Spannung in Verlauf der Handlung auf überaus nette Art und Weise. Einzig Bridgers Selbstzweifel wirkten aufgesetzt – er sollte sich nun wirklich besser kennen (wir Zuschauer tun es jedenfalls). Davon abgesehen war "Duell der Entdecker" aber eine tolle, starke Folge, die von Anfang bis Ende kurzweilige Unterhaltung bietet.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Universal Television)




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