Iron Fist - 2x10: Ein eisernes Duell
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: A Duel of Iron
Episodennummer: 2x10
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 07. September 2018 (Netflix)
Drehbuch: M. Raven Metzner
Regie: Jonas Pate
Hauptdarsteller: Finn Jones als Danny Rand/Iron Fist, Jessica Henwick als Colleen Wing, Tom Pelphrey als Ward Meachum, Jessica Stroup als Joy Meachum, Sacha Dhawan als Davos, Alice Eve als Mary Walker.
Gastdarsteller: Simone Missick als Misty Knight, Natalie Smith als Bethany, Christine Toy Johnson als Sherry Yang, Fernando Chien als Chen Wu, James Chen als Sam Chung, Jeremy Lanuti als Young Danny Rand, Shiv Pai als Young Davos, Eddy Toru Ohno als Shady Guy, Dani Baum als EMT, Mike Troll Jr. als Thug, Goldwyn Banton als Massive Dude u.a.


Kurzinhalt: Danny und Colleen sind gerade dabei, Davos die Kraft der Iron Fist zu entziehen, als dieser das Bewusstsein wieder erlangt. Ihm gelingt daraufhin die Flucht, noch eher der Transfer vollständig abgeschlossen ist. Doch die Kraft der eisernen Faust kann nicht auf zwei Personen aufgeteilt werden – wenn es nicht gelingt, diese wieder in einem von ihnen zu vereinen, drohen sowohl Davos als auch Colleen vom Feuer des Drachen, dass nun in ihnen wütet, verzehrt zu werden. Danny und Colleen nehmen daher sofort die Verfolgung auf, und folgen ihm bis in seine Unterkunft im Lagerhaus. Dort wartet jedoch bereits Mary Walker auf ihn, um ihn – gemäß ihrer Vereinbarung mit Joy – umzubringen. Ist sie erfolgreich, droht auch Colleen der Tod. Währenddessen versucht Ward, sein Leben wieder auf die Reihe zu bringen, und trifft sich – nachdem er erfahren hat, dass sie mit seinem Kind schwanger ist – mit Bethany. Joy versucht indes, die Geschäftsverbindung mit Mary Walker zu beenden – doch diese hat andere Pläne…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Wie zuvor schon erwähnt, und jetzt auch nach der abschließenden Folge noch einmal definitiv festgestellt werden kann, stellte die zweite Staffel ohne Frage eine enorme Steigerung im Vergleich zu ersten (die bislang mit Abstand den Tiefpunkt unter den bisherigen Marvel/Netflix-Kooperationen darstellt) dar. Das allein hätte ja schon gereicht, um mich durchaus auf eine dritte Staffel freuen zu lassen. Der Hauptgrund, warum ich mittlerweile aber doch etwas traurig darüber bin, dass die Serie nach Season 2 abgesetzt wurde und es wohl keine Fortsetzung geben wird, liegt aber in den letzten paar Minuten. Denn das "Monate später"-Segment war einfach nur saucool, und teaserte – einerseits mit Colleen, die mittlerweile als neue Iron Fist die Straßen New Yorks sicherer macht, und gelernt hat, die Kraft des Chi auch in ihr Schwert zu übertragen, und andererseits mit Danny, dem es auf seiner Reise durch China (mit Ward) offenbar gelungen ist, die Kraft der Eisernen Faust ebenfalls wieder zu entdecken, und der diese nun nicht nur in beiden Fäusten abrufen, sondern auch in Schusswaffen übertragen und Chi-Kugeln verschießen kann – eine Serie an, die ich echt gern gesehen hätte. Was natürlich die Frage aufwirft, warum man sich damit gar so lang Zeit lassen musste – weil ich denke, wenn sie das früher gebracht hätten, wäre auch die Serie an sich erfolgreicher gewesen, und würde sich nun nicht nach der zweiten Staffel verabschieden.

Aber auch davor konnte mir die Episode durchaus wieder gefallen. Vor allem der Einstieg war klasse. Dort erfreute ich mich in erster Linie daran, dass der Transfer zu Colleen auch wirklich erfolgreich abgeschlossen wurde – hatte ich doch bis zuletzt die Angst, da würde was schief gehen, und die Kraft der Iron Fist würde es recht wieder bei Danny landen (was ich schon als ziemlichen Rückschritt empfunden hätte; zumal ich die Idee, dass Colleen diese Energie bekommt, nun mal wirklich mochte, und gleich bei der ersten Erwähnung am Ende von "Zitadelle am Rande der Vergeltung" Feuer und Flamme für diese Idee war). Insofern hatte ich mich da schon enorm gefreut. Nicht gebraucht hätte ich dafür das ganze Schicksals-Gequatsche, und die Offenbarung, dass eine Vorfahrin von ihr ebenfalls schon mal Hüterin der Iron Fist war – weil solche Bestimmungs- und/oder Auserwählten-Geschichten sehe ich halt generell doch eher skeptisch (da dies automatisch aussagt, dass eben nicht jeder von uns ein ähnlicher Held werden kann – es muss uns vorherbestimmt oder gar schon in die Wiege gelegt sein). Nur bedingt etwas anzufangen wusste ich auch mit allem rund um Ward. Ich mein, ja, eh doof. Da überwindet er sich, geht zum Meeting, schüttet dort sein Herz aus, und letztendlich bringt's ihm nichts. Aber etwas banal und belanglos fand ich das halt schon. Besser fand ich da schon alles rund um Joy und Mary – wo aber halt leider eine spannende Weiterentwicklung angekündigt wird, die nun wohl ausbleibt. Womit leider auch die Frage, was es mit Marys dritter Persönlichkeit auf sich hat, ungeklärt bleiben dürfte. Vor allem aber ist mir der Grund, warum Danny und Colleen nun nicht mehr zusammen sein können, nach wie vor nicht klar. Das halte ich einfach weiterhin für ziemlich verkrampft und konstruiert. Und generell bricht die Episode nach dem coolen Showdown ein bisschen ein. Da fragte ich mich dann schon kurz mal, was da in den restlichen mehr als 30 Minuten noch großes passieren soll, und sieht man vom coolen Sprung ein paar Monate in die Zukunft ab, lautet die Antwort darauf halt letztendlich: Nicht viel.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Ein eisernes Duell" ist ein cooles, gelungenes Staffelfinale, wo es mir jedoch – wie zuvor schon bei "They Reminisce Over You" – leid tut, dass sich dieses nun wohl (ungeplanterweise) als Serienfinale herausstellen wird. Denn wie schon bei "Luke Cage" fand ich die Ausgangssituation, die am Ende für eine allfällige dritte Staffel herrscht, ungemein interessant und vielversprechend. Dort mit Luke Cage als neuem Gangsterboss, hier mit den neuen Kräften von Colleen und Danny – weil wie sie diese verwenden und im Kampf gegen böse Jungs (und Mädels) einsetzen, hätte ich wirklich gern gesehen. Zumal so leider auch das Mysterium rund um Mary Walkers dritte Persönlichkeit (zumindest im TV; ich vermute mal, die Antwort würde sich dank der Comics im Internet finden lassen) ungelöst bleibt. Und so ist es "Iron Fist" dann doch noch gelungen, dass ich der Serie (im Gegensatz zu "Luke Cage") nach der Absetzung richtiggehend nachtrauere. Was auch nicht nur an diesem coolen Ausblick in die Zukunft lag, sondern auch generell an der gestiegenen Qualität in der zweiten Staffel. Im Nachhinein ist man natürlich immer gescheiter, aber aus meiner Sicht wär's wohl besser gewesen, gleich mit dieser in die Serie zu starten (und Danny vielleicht erst über die "Defenders" vorzustellen – dann hätte man auch die Skepsis der anderen, was es mit ihm und seinem Kampf gegen die Hand auf sich hat, besser nachvollziehen können). Dann wäre es vielleicht mit "Iron Fist" auch nicht ganz so früh vorbeigewesen. Dass der Serie viele nach der misslungenen ersten Staffel keine Chance mehr geben wollten, kann ich nämlich voll und ganz nachvollziehen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel/Netflix)




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