Firefly - 1x02: Schmutzige Geschäfte
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Train Job
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. September 2002
Erstausstrahlung D: 19. September 2009
Drehbuch: Joss Whedon & Tim Minear
Regie: Joss Whedon
Hauptdarsteller: Nathan Fillion als Captain Malcolm 'Mal' Reynolds, Gina Torres als Zoë Washburne, Alan Tudyk als Hoban 'Wash' Washburne, Morena Baccarin als Inara Serra, Adam Baldwin als Jayne Cobb, Jewel Staite als Kaylee Frye, Sean Maher als Dr. Simon Tam, Summer Glau als River Tam, Ron Glass als Shepherd Derrial Book.
Gastdarsteller: Tom Towles als Lund, Andrew Bryniarski als Crow, Michael Fairman als Adelai Niska, Gregg Henry als Bourne u.a.


Kurzinhalt: Mal, Zoe und Jayne suchen just am Vereinigungstag eine Bar auf, wo ein Allianz-getreuer den Sieg gegen die Unabhängigkeitskämpfer bejubelt. Nach der darauffolgenden Schlägerei machen sie die Bekanntschaft des ruchlosen Gangsterbosses Adelei Niska, der ihnen einen Job anbietet: Sie sollen für ihn, natürlich gegen Bezahlung, einen (Magnet-)Zug auf dem Planeten Regina ausrauben. Dabei geht es ihm um eine ganz spezielle Kiste. Trotz eines Bataillons an Allianz-Soldaten – die jedoch nicht dort waren, um die Fracht zu bewachen, sondern sich nur zufällig an Bord des Zuges befanden – gelingt es der Serenity-Crew, den Job grundsätzlich erfolgreich abzuschließen. Mal und Zoe bleiben dabei aber zurück, und landen schließlich in der Hauptstadt Paradiso, wo sie den dortigen Bürgermeister kennenlernen. Dieser ist an den Ermittlungen zum Raub sehr interessiert, und scheint die beiden rasch zu verdächtigen. Zwar gelingt es ihnen mit Inaras Hilfe, seinen Verdacht zu zerstreuen, doch haben Mal und seine Crew mittlerweile erfahren, dass es sich beim Diebesgut um Medizin handelt, die in Paradiso dringend benötigt wird, um Leben zu retten…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox In den USA diente "Schmutzige Geschäfte" als Serienpilot. Wie schon im Review zu "Serenity" erwähnt, ist mir unverständlich. Aus meiner Sicht hat man damit, die Zuschauer ohne die Vorgeschichte ins kalte Wasser zu stoßen, das Schicksal der Serie eigentlich schon besiegelt. Klar werden die wichtigsten Ereignisse hier eh auch nochmal aufgerollt, und die grundlegendsten Infos noch einmal vermittelt, aber trotzdem. Vor allem aber kommt dann noch erschwerend hinzu, dass ich "Serenity" insgesamt für wesentlich gelungener halte. Was nicht heißt, dass "Schmutzige Geschäfte" überhaupt keinen Charme hätte. Vor allem die Idee, einen klassischen, aus zahlreichen Western bekannten Überfall auf einen Zug innerhalb des SF-Settings neu zu interpretieren, fand ich interessant und reizvoll. Generell ist diese Mischung aus Western und Science Fiction für mich weiterhin eine ganz große Stärke der Serie. Man nehme nur das holographische Fenster in der Bar gleich zu Beginn – praktisch, da spart man sich das Glas zusammenkehren, wenn mal wieder einer durchfliegt! Zudem waren die Dialoge wieder sehr gewitzt geschrieben, und warteten mit dem einen oder anderen gelungenen Gag auf ("So, would his job be open?").

Auch die Figuren machten auf mich wieder einen überaus gelungenen und sympathischen Eindruck. "Schmutzige Geschäfte" bestätigt bzw. verstärkt dabei den Eindruck, den man von ihnen in "Serenity" gewonnen hat, insbesondere im Hinblick auf Mal: Hart und kompromisslos, wenn man ihm keine andere Wahl lässt, aber grundsätzlich durchwegs mit einem ausgeprägten moralischen Kompass, der vor allem auch dem Leben Unschuldiger verpflichtet ist. Weshalb er am Ende auch die Medizin an Paradiso zurückgibt. Der Sheriff erwidert die Geste insofern, als er sie daraufhin gehen lässt (obwohl er angesichts des Raubs durchaus Grund dafür hätte, sie festzuhalten). Diese moralischen Graubereiche gefallen mir an der Serie jedenfalls sehr gut. Last but not least kommt auch in die fortlaufende Handlung rund um River langsam ein bisschen Schwung. So erhalten wir hier unseren ersten Flashback zu den Experimenten, die an ihr durchgeführt wurden. Letztendlich sehe ich die Stärken von "Schmutzige Geschäfte" aber eher im allgemeinen Konzept der Serie, als in dieser spezifischen Story an sich. Weil die war zwar grundsätzlich unterhaltsam, allerdings zugleich auch ziemlich dünn und banal. Wie die Folge generell nach dem erfolgreichen Zugraub ein bisschen einschläft. Klar sind die Szenen in Paradiso danach wichtig, um Mals Umdenken einzuläuten, aber gerade auch beim Gespräch mit dem Bürgermeister hätte man da und dort wohl schon die Schere ansetzen könne. Zudem kam nach dem erfolgreichen Coup in weiterer Folge irgendwie keine Spannung mehr auf. Auch nicht, als Niskas Handlanger vor der Tür standen. Was wohl irgendwie das Hauptproblem der Folge für mich ist: Sie steuert zwar auf eine nette, moralische Entscheidung zu, insgesamt ist das Finale aber doch ziemlich antiklimatisch, und offenbart rückwirkend den Überfall auf den Zug als den eigentlichen Höhepunkt der Folge. Der Rest war irgendwie nur mehr ein ausgedehnter Epilog.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Schmutzige Geschäfte" ist eine zwar kurzweilige, aber doch eher unauffällige Episode, die in erster Linie von den generellen Stärken der Serie lebt: Den Figuren, dem Witz, dem Charme, sowie dem interessanten Mix aus Western- und SF-Elementen. All dies macht auch "Schmutzige Geschäfte" grundsätzlich wieder recht kurzweilig. Auch die kleinen Info-Häppchen im Hinblick auf die Vorgeschichte sowie die fortlaufende Handlung der Serie (Stichwort River) waren mir überaus willkommen. Die hierin erzählte Geschichte ist allerdings doch ziemlich seicht und belanglos. Zudem leidet die Folge darunter, den Höhepunkt bereits in der Mitte zu präsentieren; danach plätschert die Handlung erstaunlich unaufgeregt vor sich hin, und am Ausgang des Geschehens besteht ohnehin schon bald kein Zweifel mehr. Immerhin, soweit es darum geht, unseren in "Serenity" gewonnenen Eindruck der Figuren zu be- bzw. verstärken, erfüllt "Schmutzige Geschäfte" durchaus ihren Zweck. Dem eigentlichen Pilotfilm ist die Episode – gerade auch als Einstieg in die Serie – aber klar unterlegen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2002 20th Century Fox)




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