Westworld - 2x03: Das Fort der verlorenen Hoffnung |
Episodennummer: 2x03 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 06. Mai 2018 (HBO) Erstausstrahlung D: 07. Mai 2018 (Sky) Drehbuch: Roberto Patino & Ron Fitzgerald Regie: Richard J. Lewis Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Dolores Abernathy, Thandie Newton als Maeve Millay, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, James Marsden als Teddy Flood, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Ingrid Bolsø Berdal als Armistice, Fares Fares als Antoine Costa, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Katja Herbers als Grace, Louis Herthum als Peter Abernathy, Simon Quarterman als Lee Sizemore, Talulah Riley als Angela, Rodrigo Santoro als Hector Escaton, Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Gustaf Skarsgård als Karl Strand, Ed Harris als Man in Black. Gastdarsteller: Jonathan Tucker als Major Craddock, Betty Gabriel als Maling, Zahn McClarnon als Akecheta, Neil Jackson als Nicholas, Steven Ogg als Rebus, Frederic Lehne als Colonel Brigham, Leonardo Nam als Lutz, Ptolemy Slocum als Sylvester, Martin Sensmeier als Wanahton u.a. Kurzinhalt: Die Rebellion der Hosts greift langsam aber sicher auch auf andere Bereiche des Parks, außerhalb von Westworld (wo alles begann), über. So beginnen sich die Hosts auch in "The Raj", wo man Indien zu Beginn des 20. Jahrhunderts besuchen und u.a. auf Safari gehen kann, gegen die Gäste aufzulehnen, und diese brutal zu ermorden. Eine von ihnen, Grace, entkommt nur mit knapper Not, wird daraufhin jedoch von einem – natürlich künstlichen – Tiger verfolgt. In Westworld bereitet sich Dolores mit ihren Anhängern indes auf den Einmarsch der Sicherheitstruppen vor. Um diese zurückschlagen zu können, verbündet sie sich mit den Confederados. Gemeinsam verschanzt man sich im Fort der verlorenen Hoffnung. Bernard und Charlotte gelang es zwar indes, Peter Abernathy aufzuspüren – auf dem sich wertvolle Daten befinden, die Delos unbedingt in die Hände bekommen will – doch als sie von Hosts attackiert werden, werden sie sowohl voneinander als auch von ihm getrennt. Während es Abernathy in weiterer Folge ins Fort verschlägt, wo es zum Wiedersehen mit seiner "Tochter" kommt, führt Charlotte die Sicherheitsgruppen bei ihrem Angriff an. Maeve und ihre Begleiter setzen indes die Suche nach ihrer Tochter fort – wobei es sie zuletzt ebenfalls in einen anderen Teil des Parks verschlägt… Review: ![]() Zugleich verdeutlichte mir eben diese Idee nur wieder, dass "Westworld" an einer ausgewogenen Auseinandersetzung mit dem Thema – leider – nicht interessiert ist, und die Grenzen zwischen Gut und Böse für meinen Geschmack generell zur Zeit noch etwas zu klar zwischen Hosts und Gästen verlaufen. Auch der Ausgang des Geschehens war ein bisschen "na ja". Grundsätzlich war die Idee mit dem künstlichen Tiger, der nun ihrerseits Jagd auf sie macht, ja nett. Doch auch wenn dieser wirklich gut getrickst war, so merkte man ihm doch an, dass er aus dem Computer kam. Und an Stelle von Grace wäre ich in dieser Situation nun echt gesprungen, bevor ich mich vom Tiger erwischen lasse. Nach diesem für meinen Geschmack doch etwas zu langen Umweg kehrten wir danach aber wieder nach Westworld zurück. Dort konnte ich mich erstmal nicht des Eindrucks erwehren, dass die fortlaufende Handlung zur Zeit doch etwas eingeschlafen ist. Weder Bernard/Charlotte, noch Dolores/Rebellion, noch Maeve+Begleiter fand ich übermäßig packend. Etwa zur Mitte der Episode beginnt "Das Fort der verlorenen Hoffnung" dann aber doch noch ansatzweise aufzudrehen. Eben dort war für mich dann auch das Highlight der Folge angesiedelt, mit dem Wiedersehen zwischen Dolores und Peter, ihrem "Vater". Sein kurzer wacher Moment, die sich daraus ergebende, fast zärtliche Szene, und dann ihre Verzweiflung, als er vor ihren Augen geistig wieder verfällt (eine "nette" Variation der Altersdemenz beim Menschen) – es fiel mir leicht, ihren Schmerz hier nachzuempfinden, und mit ihr mitzufühlen. Aber auch ihre späteren Szenen mit Bernard waren nett. Und das Finale machte dann ebenfalls durchaus Laune, und war auch ansatzweise spektakulär. Dafür war mir offen gestanden nicht klar, warum Dolores das Gefühl hatte, die Confederados opfern zu müssen, um mit ihren Auserwählten entkommen zu können. Was bringt es ihr, wenn die vor den Toren des Forts abgeschlachtet werden? Ist doch besser, die ziehen sich darin zurück, bleiben heil, und decken so ihre Flucht. ![]() Fazit: Die beste Szene der Folge packte man für mich ziemlich genau in die Mitte: Dolores Wiedersehen mit Peter Abernathy, der über viele Jahre hinweg die Rolle ihres Vaters ausübte. Ihre gemeinsame Szene ist wundervoll, zärtlich und herzzerreißend. Der Rest der Episode kann da nicht wirklich mithalten. Der Einstieg rund um die Indien-Welt hat mich doch eher irritiert (ist ja nicht so, als gäbe es nicht schon genug Figuren/Schauplätze/Handlungsstränge), und danach fehlte mir in der Handlung die Vorwärtsbewegung. Abseits der oben erwähnten starken Szene drehte "Das Fort der verlorenen Hoffnung" dann in erster Linie zum Ende hin nochmal auf, mit dem Angriff auf das Fort – wobei mir Dolores Vorgehensweise zugleich nicht 100%ig einleuchten wollte. Ihre abschließende Szene mit Teddy macht ebenso neugierig auf die Fortsetzung wie die an Land gespülte Grace sowie das Ende, wo Maeve und ihre Begleiter auf einen Shogun treffen. Etwas mehr Tempo und Höhepunkte hätten aber sowohl der Episode als auch der zweiten "Westworld"-Staffel generell (zumindest bislang) nicht geschadet. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 HBO)
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