Lost in Space - 1x08: Flugbahn
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Trajectory
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 13. April 2018 (Netflix)
Drehbuch: Katherine Collins & Kari Drake
Regie: Stephen Surjik
Hauptdarsteller: Molly Parker als Maureen Robinson, Toby Stephens als John Robinson, Maxwell Jenkins als Will Robinson, Taylor Russell als Judy Robinson, Mina Sundwall als Penny Robinson, Ignacio Serricchio als Don West, Parker Posey als June Harris/Dr. Smith.
Gastdarsteller: Raza Jaffrey als Victor Dhar, Ajay Friese als Vijay Dhar, Cary-Hiroyuki Tagawa als Hiroki Watanabe, Yukari Komatsu als Naoko Watanabe, Sibongile Mlambo als Angela, Viv Leacockr als REese, Amelia Burstyn als Diane, Adam Greydon Reid als Peter Beckert, Veenu Sandhu als Prisha Dhar, Rowan Schlosberg als Connorr, Shaun Parkes als Captain Radic, u.a.


Kurzinhalt: John und Maureen kommen von ihrem Abenteuer gerade rechtzeitig zurück, um Victor daran zu hindern, mit seiner Jupiter – und dem letzten Rest an vorhandenem Treibstoff – vom Planeten abzuhauen. Victor mag über die Einmischung alles andere als glücklich sein, Maureen versichert ihm allerdings, dass sie ohnehin viel zu schwer gewesen wären, um den Orbit zu erreichen. Daraufhin weihen sie die anderen Kolonisten darin ein, dass der Planet auf dem sie abgestürzt sind in Kürze unbewohnbar wird. Die Zeit drängt also, einen Weg zu finden, um mit der Resolute in Kontakt zu treten. Maureen will sich dafür auf die Anfänge der bemannten Raumfahrt besinnen, und eine Kapsel mit einem Piloten an Bord ins All schicken. Dafür wird eine der Jupiter-Kapseln fast vollständig geleert, lediglich die allerwichtigsten Systeme bleiben an Bord. Nicht darunter sind die Sensoren – denn die entsprechenden Informationen sollen von der Oberfläche des Planeten, aus einer Art Kontrollzentrale kommen. Die Wahl des Piloten fällt letztendlich auf John, der am besten dazu gerüstet sein, nach dem Aufstieg – die dabei herrschenden G-Kräfte werden dafür sorgen, dass er das Bewusstsein verliert – wieder zu sich zu kommen und die Steuerung zu übernehmen. Doch als die ersten Versuche alles andere als vielversprechend verlaufen und sich Will Sorgen um seinen Vater macht, wird er für June Harris' Einfluss empfänglich…

Review: Episodenbild (c) Netflix Lange Zeit lag "Flugbahn" auf bestem Kurs, um eine weitere sehr gute Folge zu werden. Es gab so vieles, was mir gut gefallen hat. Bereits der Einstieg, mit dem Verhindern des Starts der anderen Jupiter, war spannend. Positiv fand ich auch, dass daraufhin die anderen (endlich!) eingeweiht wurden. Mit der Tatsache, dass man nur genug Treibstoff für einen einzigen Versuch hat, dem ausgeräumten Raumschiff und der Kontrolle durch die "Bodenzentrale", die schwierigen Bedingungen für den Piloten (die sich in den zahlreichen, gescheiterten Testläufen zeigten) sowie in weiterer Folge dann vor allem auch dem bevorstehenden Abflug der Resolute (der sie dazu zwang, den Zeitplan deutlich zu beschleunigen)war zudem für Spannung gesorgt. Und nach dem bereits sehr effektiven Aufbau verlief dann auch die eigentliche Mission wirklich packend – was neben der Inszenierung auch wieder an Christopher Lennertz wirklich toller Musik lag. Und die Effekte können sich bei "Lost in Space" ja generell immer sehen lassen. Abseits der mitreißenden Handlung rund um den Start gab es aber auch ein paar schöne, menschliche Szenen: Die "Trennung" zwischen Penny und Vijay, vor allem aber der Familienrat, wo man Johns Mission bespricht. Klar weiß man als Zuschauer, dass John nichts passieren wird, dennoch sind solche Momente wichtig, um aufzuzeigen, dass die Figuren die Situation ernst und nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Leider aber haben mir die letzten paar Minuten (deren dämliche Entwicklungen sich natürlich schon über die Folge hinweg andeuteten, aber ich hoffe halt bis zuletzt, die Macher würden mich positiv überraschen und doch eine andere Richtung einschlagen) die Episode doch ansatzweise verdorben, und das ziemlich gründlich. Die Rede ist natürlich vom weiteren Verlauf rund um June Harris – und dabei hätte alles so gut angefangen, mit Maureen, die sie abfängt und kurzerhand in die Garage sperrt – und sich auch danach nicht von ihr beschwatzen lässt. Auch John ist ihren Manipulationen gegenüber dankenswerterweise immun. Leider aber deutete sich angesichts von Wills Reaktion beim Familienrat und den nachfolgenden, alles andere als vielversprechenden Testläufen und seinem merklich besorgten Gesicht bereits an, wo das Ganze hingehen wird. Und natürlich kam es genau so, wie es sich abgezeichnet hat: Das naive, dumme Kind lässt sich von June beschwatzen, sie freizulassen. Nun kann ich der Folge immerhin nicht vorwerfen, dass dies unerwartet oder gar unlogisch gewesen wäre. Wenn man es genau nimmt, hat man dieser Wendung bereits in der Pilotfolge den Weg geebnet, mit der Offenbarung, dass Will die Prüfung für die Mission eigentlich nicht geschafft hat, weil er nun mal unter Druck zusammenbricht. Trotzdem stieß es mir sauer auf. Nicht zuletzt, da man meinen sollte, Maureen & Co. hätten mehr darauf geachtet, dass sie auch wirklich isoliert ist, bzw. einer allfälligen Manipulation ihrer Kinder stärker vorgesorgt als mit einem Verbot, in die Garage zu gehen. Hätte man nicht z.B. den Türcode umprogrammieren oder sie betäuben können? Zudem stellt sich mir auch die Frage, was June damit denn eigentlich beabsichtigt. Klar ist sie nicht scharf drauf, auf die Resolute zurückzukehren, aber wenn sie bleiben, geht sie genauso drauf wie alle anderen. Oder hat sie diese Neuigkeit etwa verpasst? Vor allem aber war es halt einfach so klar, dass hier noch etwas passieren muss, und fand ich das ganze halt insofern entbehrlich, als die Episode auch so schon spannend genug war, ohne June, die ihnen dazwischenfunkt. Und dann kulminiert das Ganze auch noch in einem extrem billigen Cliffhanger, der zumindest bei mir auch überhaupt nicht funktioniert hat, da ich ihnen das einfach nicht abkaufe. Schade drum, weil vom Finale abgesehen war alles rund um den Start der Jupiter-Kapsel echt klasse.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix "Flugbahn" hätte das Zeug dazu gehabt, ein weiteres kleines Highlight der Serie zu werden – und war, abseits der sich bereits abzeichnenden frustrierenden Handlung rund um June Harris, auf dem besten Weg dazu. Bereits der Einstieg war packend, die Vorbereitungen danach auf den Start fand ich ebenfalls spannend, und vor allem die Mission am Ende war dann wirklich mitreißend. Warum konnte man es nur nicht einfach dabei belassen? Immerhin stand mit dem einzig möglichen Start (da der Treibstoff nur für diesen einen Versuch reichte) sowie der in Kürze abfliegenden Resolute bereits genug auf dem Spiel – da brauchte es keine intrigierende June mehr. Zumal mir das halt auch einfach viel zu offensichtlich war. Ich stell mir auch die Frage, ob man nicht mehr hätte tun können, um ihre Einflussnahme zu verhindern, als sie einfach in die Garage zu sperren und den Kindern zu verbieten, dort reinzugehen. Und auch, dass der zuletzt an Ansehen gewonnene Will den dummen Mimen musste und dadurch vieles von seiner Entwicklung zuletzt wieder flöten ging, fand ich schade. Und dann mündete das Ganze auch noch in einem extrem billigen Cliffhanger, den ich ihnen zudem keine Sekunde lang abkaufte. Ganz kann dies zwar – zum Glück – die tollen rund 50 Minuten davor nicht aufheben, aber es drückte die Wertung doch nochmal ordentlich nach unten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Netflix)




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