Lost in Space - 1x07: Unter Druck |
Episodennummer: 1x07 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweiter Internet-Release: 13. April 2018 (Netflix) Drehbuch: Vivian Lee Regie: Tim Southam Hauptdarsteller: Molly Parker als Maureen Robinson, Toby Stephens als John Robinson, Maxwell Jenkins als Will Robinson, Taylor Russell als Judy Robinson, Mina Sundwall als Penny Robinson, Ignacio Serricchio als Don West, Parker Posey als June Harris/Dr. Smith. Gastdarsteller: Brian Steele als The Robot, Ajay Friese als Vijay Dhar, Raza Jaffrey als Victor Dhar, Kiki Sukezane als Aiko Watanabe, Iain Belcher als Evan, Amelia Burstyn als Diane, Adam Greydon Reid als Peter Beckert, Veenu Sandhu als Prisha Dhar u.a. Kurzinhalt: Die beiden Rover machen sich mit vollgeladenem Tank im Schlepptau auf dem Rückweg zum Camp. Dabei müssen sie jedoch durch eine gefährliche Ebene navigieren, in denen alle paar Minuten Geysire ausbrechen. Ihnen bleiben nur wenige Minuten Zeit, diese zu überqueren. Im letzten Moment kommt es zu einem Unfall, der Tankwagen fällt um, und begräbt einen von ihnen unter sich. Judy will diesem helfen – doch wenn man den Tank anhebt, droht man den Treibstoff zu verlieren. Währenddessen versucht Penny in der Jupiter II den betrübten Will aufzumuntern. John und Maureen geraten indes bei einem Ausflug in die Bredouille: Ihr Rover versinkt langsam in einer Teergrube. Und June Harris, die sich nach wie vor als Dr. Smith ausgibt, versucht den von Will zerstörten Roboter wieder zusammenzusetzen… Review: ![]() All das verblasst jedoch im Vergleich zum Vollholler, den man uns bei der Story rund um die beiden Rover – inklusive eines Tankwagens mit Treibstoff – präsentiert. Ich mein, es war mir ja eigentlich bei "Grabrede" schon klar, dass da noch etwas kommen muss. Ich schaue mittlerweile lange genug Serien und Filme, um mir denken zu können, dass die jetzt nicht einfach mit dem vollen Tanker zurückkommen, die Jupiter-Schiffe betanken und ohne Stress und Drama vom Planeten losfliegen werden. Aber musste das Ganze denn wirklich derart dämlich ablaufen? Das beginnt schon bei der Frage, warum die denn eigentlich durch diese Ebene fahren, und sich nicht einen sichereren Umweg suchen. Mag zwar dann vielleicht etwas länger dauern, aber ja mei. Auf einen Tag mehr oder weniger kommts ja wohl nicht an. Aber nein, trotz der Gefahren – und obwohl sie wissen, wie dringend sie auf den Treibstoff angewiesen sind – rasen sie da natürlich durch. Dann bleiben sie auch nicht kurz stehen, um die Verankerung in zehn Sekunden wieder zu befestigen und dann wieder deutlich flotter weiterfahren zu können, sondern machen das natürlich während der Fahrt. Es kommt, wie es kommen muss: Der Tanker kippt um, und begräbt einen unter sich. Und das ist dann der Punkt, wo sich die Figuren – und die Drehbuchautoren – dann endgültig mit Schande bekleckern. Ich verstehe ja, dass Judy ihn retten will. Ist ja eh nett gemeint. Aber Himmel Arsch und Zwirn, wie schon bei der letzten Folge festgehalten: Das sind ja keine Amateure, die wurden allesamt (ok, mit Ausnahme von Will) für diese Kolonialisierungs-Mission ausgewählt und ausgebildet! Man muss nun wirklich kein Vulkanier sein ("Das Wohl der Vielen..."), um zu erkennen, dass es unter diesen Umständen nun mal wichtiger ist, den Treibstoff zum Camp zu schaffen, als dieses eine Crewmitglied (der mit seiner Teilnahme an der Mission ja auch alle damit einhergehenden Gefahren – inklusive seines möglichen Todes – in Kauf genommen hat) zu retten – auch wenn das für ihn natürlich scheiße ist. Ganz ehrlich: wäre ich in seiner Situation, wäre ich natürlich auch nicht erfreut, aber wenn mein Tod den anderen die Flucht vom Planeten ermöglicht, dann könnt ich damit leben. ![]() Fazit: Wenn Dummheit weh täte, hätte sich bei "Unter Druck" so manche Figur vor Schmerzen gekrümmt. Vor allem alles rund um den Tanker fand ich einfach nur hirnrissig, angefangen davon, sich durch dieses gefährliche Terrain zu wagen, über die Art und Weise, wie man mit dem Loch im Tank dann umgegangen ist, bis hin zur Entscheidung, dem Leben eines Einzelnen den Vorzug gegenüber dem Überleben bzw. der Flucht aller Abgestürzten einzuräumen. Natürlich, jedes Leben ist kostbar, aber in diesem speziellen Fall – und angesichts der Tatsache, dass alle Teilnehmer dieser Kolonialisierung ja wussten, worauf sie sich einließen, und auf die Gefahren die auf sie lauern könnten vorbereitet wurden – war es eine absolut indiskutable Entscheidung, die man Judy nicht hätte treffen lassen dürfen. Die anderen Handlungsstränge waren eine Spur besser, aber auch nicht viel. Diesen war jeweils ein allgemeiner Stillstand gemein – es ging einfach nicht wirklich was wieder, was durch das Feststecken in der Teergrube auch schon symbolisiert wurde. Insgesamt fühlte sich die ganze Folge daher wie Füllmaterial bzw. wie Pflichterfüllung (weil natürlich musste mit dem Treibstoff noch was passieren) an. Hoffentlich nur ein kurzfristiger, einmaliger Ausrutscher – aber nach der bislang besten Folge der Serie ("Grabrede") halt ganz besonders enttäuschend. Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Netflix)
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