Orphan Black - 5x06: An den Händen gefesselt
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: Ease For Idle Millionaires
Episodennummer: 5x05
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 15. Juli 2017
Erstausstrahlung D: 13. August 2017 (Netflix)
Drehbuch: David Bezmozgis
Regie: Grant Harvey
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Kristian Bruun als Donnie Hendrix, Ari Millen als Ira, Josh Vokey als Scott Smith, Maria Doyle Kennedy als Siobhan Sadler.
Gastdarsteller: Skyler Wexler als Kira, Rosemary Dunsmore als Susan Duncan, Stephen McHattie als P.T. Westmorland, Tom Cullen als Leonard Sipp, Kyra Harper als Dr. Virginia Cody, Janessa Grant als Mud, Andrew Moodie als Mr. Frontenac, Cara Ricketts als Brie, Cynthia Galant als Charlotte, Sirena Gulamgaus als Aisha, Homa Saranga als Aisha's Mother, Vas Saranga als Amar, Deborah Grover als Yolanda, Humberly Gonzalez als Ana, Lukas Engel als Little Boy, John Nelles als Dialogue Coach u.a.

Kurzinhalt: Krystal ist zusammen mit ihrer Freundin Brie unter die YouTuberinnen gegangen. Gemeinsam testen sie Hygieneprodukte, und bewerten diese in ihrem Channel. Als ihnen eine streng geheime, interne Probe eines Konzerns in die Hände fällt und sie dieses testen, beginnen Brie die Haare auszufallen. Krystal wendet sich daraufhin an den Klon-Klub, davon überzeugt, auf einen weiteren Hinweis auf ihre schon seit langem behauptete Verschwörung der großen Kosmetik-Firmen gestoßen zu sein. Als sie sich näher mit der Sache beschäftigen, finden Sarah & Co. zu ihrer eigenen Überraschung heraus, dass Krystal hier auf etwas gestoßen sein dürfte. Offenbar steht einer der Konzerne mit Dyad in Verbindung. Versuchen diese etwa, etwas über die Hygieneprodukte an so viele Menschen wie möglich zu verbreiten? Krystal soll die Kontaktperson, von der sie die Probe gestohlen hat, unauffällig ausfragen. Währenddessen kommt es auf der Insel zum Wiedersehen zwischen Susan und Cody. Susan ist mittlerweile fest dazu entschlossen, PT Westmorlands Pläne zu durchkreuzen. Doch dafür ist sie auf Hilfe angewiesen…


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband Krystal ist zurück! Zugegeben, ihr allergrößter Fan war ich zwar noch nie, aber sie bringt in die Serie dennoch immer wieder nette humoristische Auflockerung hinein. In "An den Händen gefesselt" wird sie zudem nun insofern rehabilitiert, als sich herausstellt, dass sie – wenn auch eher zufällig – mit ihrer seit langem behaupteten Kosmetik-Verschwörung aktuell tatsächlich recht hat. Das ist zwar auf der einen Seite durchaus interessant (so nach dem Motto, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn) und irgendwie auch witzig, andererseits tue ich mir mit allem, wo solch abstruse Verschwörungstheorien auch nur ansatzweise bestätigt werden, halt schon eher schwer. Weil letztendlich ist Krystals Theorie auch nicht viel anders als die von Impfgegnern. Selbst im fiktiven Konstrukt einer TV-Serie hab ich mit so etwas halt Bauchweh. Davon abgesehen war die Storyline rund um Krystal, in dessen Folge sie sich auch mit ihrer Undercover-Mission nützlich machen durfte, ganz nett. Zumal die Serie hier den zuletzt bemerkbaren Weg, allen Klonen zumindest noch einen weiteren (und potentiell letzten) Auftritt im Rampenlicht zu geben, weiter fortsetzt – was sich auch Krystal durchaus verdient hatte.

Von größerer Bedeutung für den Rest der Serie dürften aber wohl die Ereignisse auf der Insel gewesen sein. Dabei stach vor allem die Offenbarung rund um PT Westmorland heraus, bei dem es sich also um einen Schwindler handelt. Von wegen über 100 Jahre alt! Vielmehr ist er in etwa im selben Alter wie Susan und Virginia – und versucht, durch die Transfusion von Blut aus jungen Kindern sein eigenes Leben verlängern zu können. Auf der einen Seite gefällt mir diese Erklärung insofern sehr gut, als man mit einem besonders langlebigen Menschen ansatzweise ins Mystische abgedriftet wäre, was gerade auch bei einer so wissenschaftlich geprägten Serie wie "Orphan Black" bedauerlich gewesen wäre. Andererseits ist "Ein alter Mann will länger leben" als Motivation hinter – de facto – dem gesamten Plot der Serie doch auch ein bisschen dünn und banal. Etwas gefrustet war ich auch von Mud. Ich weiß, es ist nicht nett, aber als sie Sarah – erwartungsgemäß – verriet, hatte ich unweigerlich den wenig schmeichelnden Begriff "blöde Kuh" im Kopf, und dachte bei mir, dass sie die Glocke (die ihr PT zuvor aus Strafe umhing) schon zu Recht getragen hat. In Wahrheit ist aber natürlich auch sie eine tragische Figur, die in diese Verschwörung hineingezogen wurde. Mud ist eine verwundete, verlorene Seele, so wie manch andere Menschen, die sich von den Verheißungen von Kulten einfangen lassen, und deren Propaganda erliegen. Erst am Ende – und damit letztendlich zu spät – erkennt sie, dass sie einer Lüge aufgesessen ist. Man darf gespannt sein, wie sie darauf reagieren wird. Susan indes zahlte für ihren Versuch, PT Westmorland aufzuhalten, mit ihrem Leben – und angesichts der Tatsache, dass seine Anfälle nun begonnen haben, dürfte ihr Ira wohl bald folgen. Damit scheint die Neolution nun endgültig von den skrupellosesten unter ihnen kontrolliert zu werden: Cody, Westmorland, und natürlich Rachel Duncan. Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt aber: Denn Cosima gelingt mit Iras und Muds Hilfe zusammen mit Charlotte die Flucht. Damit rückt der Klon-Klub, kurz vor dem Ende, wieder näher zusammen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC/Polyband Mit "An den Händen gefesselt" ging es wieder spannend und interessant weiter. Beide Handlungsstränge konnten mir dabei in etwa gleich gut gefallen. Auf der Insel ärgerte ich mich zwar kurzzeitig über Muds Naivität, dieser Kritikpunkt wurde jedoch durch die herrliche Szene am Ende, als sie ihren Fehler erkennt, relativiert. Zudem kam es dort zu einer doch ein bisschen tragischen Veränderung des Status Quo, als Susan für ihren Verrat ihr Leben lässt. Und vor allem die Offenbarung rund um PT Westmorland war interessant. Auf der anderen Seite stand diesmal vor allem Krystal im Mittelpunkt. Dass sich ihre seit langem behauptete Kosmetik-Verschwörung als wahr herausstellt, nahm ich zwar mit etwas gemischten Gefühlen auf, dennoch war es nett zu sehen, wie sie zum Ende der Serie hin im Geschehen auch noch mal eine wichtige Rolle spielt, und sich behaupten kann. Vor allem aber sorgte sie mit ihrer schrägen Art wieder einmal für humoristische Auflockerung. Mit der nach Hause zurückkehrenden Cosima scheint man mir zudem schön langsam die Weichen fürs Finale der Serie zu legen. Jetzt muss nur noch Helena gebären und Ally von ihrer Auszeit zurückkommen, dann kann der große Showdown des Klon-Klubs gegen Rachel und die Neolution steigen!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 BBC/Netflix)




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