Orphan Black - 5x02: Im Griff der Gier
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: Clutch of Greed
Episodennummer: 5x02
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 17. Juni 2017
Erstausstrahlung D: 13. August 2017 (Netflix)
Drehbuch: Jeremy Boxson
Regie: John Fawcett
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Kristian Bruun als Donnie Hendrix, Ari Millen als Ira, Josh Vokey als Scott Smith, Maria Doyle Kennedy als Siobhan Sadler.
Gastdarsteller: Evelyne Brochu als Delphine Cormier, Skyler Wexler als Kira, James Frain als Ferdinand, Stephen McHattie als P.T. Westmorland, Jenessa Grant als Mud, Elyse Levesque als Detective Enger, Kathryn Alexandre als Tatiana Maslany's Acting Double, Geza Kovacs als The Messenger, Andrew Moodie als Mr. Frontenac, Cynthia Galant als Charlotte u.a.

Kurzinhalt: Sarah wurde bei ihrem Fluchtversuch von Rachel gestellt und gefangen genommen. Da diese mittlerweile auch ihre Klonschwestern in ihrer Gewalt hat, bleibt Sarah keine andere Wahl als ihren Forderungen nachzugeben, und – äußerst widerwillig – Kira für die Experimente der Neolution zur Verfügung zu stellen. Nachdem sie ihre entsprechende Einwilligung gegeben hat, wird sie nach Hause gebracht. Dort angekommen beginnt sie dann auch sogleich, zusammen mit Siobhan Pläne zu schmieden, um sich und ihre Tochter in Sicherheit zu bringen. Dafür benötigen sie allerdings die Hilfe von MK. Als die Schergen der Neolution dieser auf die Spur kommen, muss sich Sarah zwischen ihrer Tochter und ihre Klonschwester entscheiden. Währenddessen bringt Donnie die verletzte Helena in ein Krankenhaus. Doch sind sie dort wirklich vor der Neolution sicher? Und auf der Insel lernt Cosima den Mann hinter dem Vorhang – PT Westmorland, der Gründer von Neolution – kennen…


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband Auch die zweite Folge der letzten "Orphan Black"-Staffel fand ich wieder super, wenn auch vielleicht einen Hauch schwächer als den Staffelauftakt. Neuerlich hatte ich das Gefühl, dass wirklich etwas weitergeht, offene Fragen beantwortet werden, und die Serie aufs Ende zusteuert. So erhaschen wir hier z.B. unseren ersten Blick auf den Gründer der Neolution, PT Westmorland, der vom Genre-Veteranen Stephen McHattie (u.a. "Watchmen – Die Wächter") verkörpert wird. Ich hatte ja bereits gehofft, dass man für diese Rolle ein halbwegs bekanntes Gesicht an Land ziehen würde, dass der Bedeutung der Figur angemessen ist – und bin mir der getroffenen Wahl mehr als zufrieden. Sehr spannend war auch alles rund um Helena, wo wir u.a. erfahren, dass auch ihr Baby (wie schon Kira) über besondere Heilkräfte zu verfügen scheint. Auf eben diese, so vermute ich mal, haben es auch Westmorland und die Neolution abgesehen. Auch die Szene mit der großen Spritze gefiel mir sehr gut. Sobald die Krankenschwester so unvorsichtig ist, diese unbeaufsichtigt direkt neben Helena hinzulegen, weiß man schon, was passieren wird – und natürlich enttäuscht die "Sestra" den Zuschauer diesbezüglich nicht. Und trotz aller Spannung hatte die Folge, gerade auch in diesem Handlungsstrang, auch wieder einiges an Humor zu bieten ("Sorry about your car accident." "Yeah, it was a bitch.").

Dreh- und Angelpunkt von "Im Griff der Gier" war jedoch die Story rund um Sarah und ihre Bemühungen, ihre Tochter Kira vor Rachel in Sicherheit zu bringen. Dies brachte uns nicht nur wieder – und zum vielleicht letzten Mal – eine Szene ein, wo ein Klon in die Haut eines anderen schlüpft (als sich Sarah als Rachel ausgibt, um Kira aus der Schule abzuholen), sondern bescherte uns auch ein Wiedersehen mit MK. Eben letzteres führte dann auch zum großen dramaturgischen Höhepunkt der Folge, in dem für mich auch ganz klar die größte Stärke von "Im Griff der Gier" lag. Nicht "nur", dass Ferdinand MK tötet und damit für seine Gefangennahme und seine Fast-Ermordung eine Staffel zuvor bitter-brutale Rache nimmt – und der Klon-Club somit nach längerer Zeit auch wieder einen Verlust zu beklagen hat. MKs Opfer stellt sich zu allem Überfluss dann auch noch insofern als unnötig heraus, als sich Kira weigert, die Stadt zu verlassen. Damit waren Sarahs Bemühungen – und MKs Tod – völlig umsonst. So verständlich Kiras Reaktion an dieser Stelle auch war, aber… das war doch eine ziemlich tragische Wendung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Zumal Tatiana Maslanys schauspielerische Leistung vor allem in diesem Moment wieder einmal ungemein stark war, konnte man in ihrem Gesicht doch sowohl ihre Verzweiflung als auch ihre Entschlossenheit ablesen. Aber auch am Ende der Folge, bei Kiras Abschied, war sie phantastisch. Und auch, wie es ihr nach wie vor gelingt, in diese verschiedenen Rollen zu schlüpfen und jede von ihnen natürlich auf den TV-Schirm zu bringen, darf bei aller sich nach knapp fünf Staffeln unweigerlich einstellenden Gewohnheit nie vergessen oder gar als selbstverständlich angesehen werden. Wie auch die wieder einmal sehr hochwertige Inszenierung, die uns u.a. so interessante Bilder wie die sich zu Beginn der Folge im Fenster spiegelnde Sarah bescherte. Alles in allem war ich von "Im Griff der Gier" jedenfalls wieder sehr angetan.

Fazit: Episodenbild (c) BBC/Polyband Der Auftakt zur fünften Staffel mag zwar noch den Tick packender gewesen sein, trotzdem setzt "Im Griff der Gier" den momentanen Erfolgslauf von "Orphan Black" ungehindert fort. Vor allem das so spannende wie tragische Finale – mit MKs Tod und Kira, die partout nicht abreisen will – stach hier hervor. Aber auch alles rund um Helena konnte mir sehr gut gefallen – nicht zuletzt, da diese ein bisschen (dringend benötigten) auflockernden Humor in die Geschichte hineinbrachte. Zudem wurde uns hier nun endlich der Mann hinter dem Vorhang vorgestellt, den man zudem mit Stephen McHattie erfreulich hochkarätig besetzte. Und auch wenn man Tatiana Maslanys schauspielerische Leistung genau genommen in jeder einzelnen Folge gar nicht genug loben kann, stach sie für mich in dieser Folge (mit dem Finale am Ufer, und Kiras Abschied) wieder einmal ganz besonders hervor. Wie auch die Inszenierung, die uns einige tolle Bilder bescherte. Einzig die Tatsache, dass mir MK's Tod einfach irgendwie nicht so recht nahegehen wollte, verhindert eine höhere Wertung. Insgesamt hat mir aber auch "Im Griff der Gier" wieder sehr gut gefallen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 BBC/Netflix)




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