Jessica Jones - 2x01: Fangen Sie ganz am Anfang an |
Episodennummer: 2x01 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 08. März 2018 (Netflix) Drehbuch: Melissa Rosenberg Regie: Anna Foerster Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, Rachael Taylor als Trish Walker, Eka Darville als Malcolm Ducasse, J.R. Ramirez als Oscar Arocho, Terry Chen als Pryce Cheng, Carrie-Anne Moss als Jeri Hogarth. Gastdarsteller: Wil Traval als Will Simpson, Hal Ozsan als Griffin Sinclair, Maury Ginsberg als Steven Benowitz, Angel Desai als Linda Chao, Jacqueline Antaramian als Doctor Zakarian, Kevin Chacon als Vido Arocho, Anthony Grasso als Ian, Jay Klaitz als Robert Coleman/Whizzer, Ashlie Atkinson als Mavis, Christopher McFarland als Ash, Shayan Shojaee als Rafi, Jim Ferris als Kyle, Andrew MacLarty als Evan, Gabriel Lopez als Mario, Samuel Encarnacion als Jorge, Ruth Aguilar als Marina u.a. Kurzinhalt: Nachdem sie die Defenders dabei unterstützt hat, New York vor der Hand zu retten, ist Jessica Jones wieder zu ihrem Dasein als Privatdetektivin zurückgekehrt. Sie übernimmt verschiedene, zumeist wenig glorreiche Fälle, und versucht sowohl mit ihrem Mord an Kilgrave als auch den ihr aufgrund ihrer Superkräfte von einigen Menschen entgegenschlagenden Hass fertig zu werden. Ihre Schwester Trish indes drängt sie dazu, sich endlich auch mal den Fall rund um ihre eigene Vergangenheit vorzuknöpfen, und herauszufinden, woher ihre Kräfte stammen, und was genau man damals mit ihr gemacht hat. Zuerst zeigt sich Jessica daran alles andere als interessiert, in der Vergangenheit herumzustochern. Als sie jedoch einen potentiellen Klienten mit vermeintlichen übernatürlichen Kräften ablehnt und dieser kurz darauf vor ihren Augen ermordet wird, scheint die Spur zu den Tätern zu IGH– und damit in ihre eigene Vergangenheit – zu führen… Review: ![]() Aber nicht nur ihr freches Mundwerk sticht hervor, sondern auch ihre inneren Konflikte. Einerseits lastet Kilgraves Tod immer noch schwer auf ihr. Auf intellektueller Ebene mag ihr genau das bewusst sein, was ihr Trish und Malcolm eh auch ständig klar machen: Dass sie in diesem speziellen Fall keine andere Wahl hatte. Und doch wird sie – gerade auch aufgrund der Anfeindungen denen sie sich als Rächerin mit Superkräften ständig gegenübersieht – immer wieder daran erinnert. Andererseits ringt sie aber ständig auch mit eben diesen Kräften, und ihrem Temperament. Hier kommt genau das zum Tragen, was ich mir eigentlich schon bei Luke Cage erwartet und gewünscht hätte: Sie muss aufpassen, nicht die Kontrolle zu verlieren und plötzlich jemanden ernsthaft zu verletzten oder gar zu töten. Auch darauf wird hier kurz eingegangen. Doch auch wenn der Schwerpunkt klar auf Jessica liegt kommen auch die anderen Figuren, insbesondere Trish Walker und Jeri Hogarth, nicht zu kurz. Erstere drängt ihre Schwester zur Erforschung ihrer Vergangenheit aus nicht ganz uneigennützigen Gründen, erhofft sie sich davon doch einen neuen Schub für ihre schwächelnde Radio-Talkshow. Und Jeri erhält zwar einen Anwaltspreis, muss sich jedoch einerseits mit einer Klage wegen sexueller Belästigung und andererseits – und deutlich gravierender – mit einer noch nicht näher definierten, erschütternden Diagnose auseinandersetzen. Einzig Malcolm bekommt hier erst mal noch nicht sonderlich viel zu tun, außer Jessica treu beizustehen (was jedoch zum feministischen Charakter der Serie wiederum sehr gut passt). Auch die drei Neuankömmlinge – Jessicas neuer Hausmeister, Trishs Verlobter sowie der konkurrierende Privatdetektiv – hinterließen auf mich hier erstmal noch keinen großen Eindruck; aber mal schauen, wie sich diese in weiterer Folge entwickeln. ![]() Fazit: "Fangen Sie ganz am Anfang an" mag nicht unbedingt eine triumphale Rückkehr der vermutlich besten Marvel-Netflix-Heldin (bisher) sein, konnte mich aber überwiegend gut unterhalten. Die größten Stärken sind dabei nach wie vor die mit einigen inneren Dämonen kämpfende und mit einem frechen Mundwerk ausgestattete Hauptfigur, sowie Krysten Ritters phänomenale Darstellung von eben dieser. Zudem ist das ganze sehr hochwertig inszeniert, und "24"-Veteran Sean Callery unterstützt die Serie auch in der zweiten Staffel wieder mit einem schönen jazzigen und Noir-typischen Score. Auch der vermeintliche große neue Fall, in dem man einerseits die Herkunft von Jessicas Kräften aufrollen, dies jedoch mit einer Bedrohung in der Gegenwart vermischen dürfte, wirkt vielversprechend – wenn auch "Fangen Sie ganz am Anfang an" handlungstechnisch erstmal nur auf Sparflamme köchelt. Insgesamt fühlte ich mich beim ersten Wiedersehen mit Jessica Jones aber gut unterhalten. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel/Netflix)
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