Discovery - 1x14: Flucht nach vorn |
Episodennummer: 1x14 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstahlung USA: 04. Februar 2018 (CBS) Erstausstahlung D: 05. Februar 2018 (Netflix) Drehbuch: Lisa Randolph Regie: David Solomon Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler/Voq, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly. Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Philippa Georgiou, Jayne Brook als Katrina Cornwell, Mary Chieffo als L'Rell, James Frain als Sarek, Emily Coutts als Keyla Detmer, Raven Dauda als Dr. Pollard u.a. Kurzinhalt: Dank Paul Stamets ist es der U.S.S. Discovery gelungen, in ihr Universum zurückzukehren – allerdings hat man dabei nicht nur die letzten vorhandenen Sporen aufgebraucht, sondern ist auch etwas zu weit in die Zukunft gesprungen. Seit dem Zeitpunkt, als sie das Universum verlassen und mit der I.S.S. Discovery den Platz getauscht haben, sind sechs Monate vergangen – und in diesen ist der Krieg mit den Klingonen für die Föderation katastrophal verlaufen. Ohne die von der Discovery gesammelten Informationen zur Tarnvorrichtung der Klingonen erlitt man eine Niederlage nach der anderen. Mittlerweile haben die Klingonen, deren Häuser sich im Kriegsgeschick gegenseitig zu übertreffen versuchen, rund ein Drittel des ehemaligen Raums der Föderation erobert. Admiral Cornwell und Sarek kommen an Bord der Discovery, wo sie einerseits erfahren, wo sie waren und was im Spiegeluniversum vorgefallen ist, und andererseits die Crew des Schiffes über den Verlauf des Krieges informieren. Dem Rat der aus dem Spiegeluniversum geretteten Imperatorin Georgiou folgend, erwägt man, gegen die Klingonen in die Offensive zu gehen – in der Hoffnung, so Stärke zu demonstrieren und sie zum Rückzug zu bewegen. Ihr Plan sieht vor, mit der Discovery ins Innere ihres Heimatplaneten Qo'noS zu springen. Doch dafür muss der Sporenantrieb erst wieder aufgeladen werden… Denkwürdige Zitate: "When we were in the Terran universe, I was reminded how much a person is shaped by their environment. And I think the only way that w we can stop ourselves from becoming them is to understand the darkness within us, and fight it." (Tilly ist halt einfach die Beste.) Review: ![]() Nach diesem Exkurs: Hallo, und herzlich willkommen zum allwöchentlichen Verriss zu "Star Trek: Discovery"! Auch diese Woche waren die oben erwähnten Kontinuitätsbrüche noch das geringste Problem der Folge, wobei ich schon gestehen muss, dass es mich doch ziemlich überraschte, dass man den Kriegsverlauf so beibehält. Weil nach Sarus unheilverkündendem "The Klingons have won the war!" am Ende der letzten Folge hätte ich fest damit gerechnet, dass man mittels Zeitreise den angerichteten Schaden wieder beheben wird. Stattdessen bleiben die echt dabei, wobei die Situation wenn sie Admiral Cornwell dann mal schildert zwar alles andere als rosig, aber längst nicht so katastrophal ist, wie von Saru am Ende von "Auftakt zur Vergangenheit" behauptet (So ein Cliffhanger-Schlitzohr!). Nun bin ich über diese Änderung zwar nicht erfreut, das Hauptproblem liegt aber vielmehr darin, dass dieses ganze Konstrukt – und somit auch der damit einhergehende Kontinuitätsbruch – insofern völlig unsinnig ist, als ohnehin kein Zuschauer über zwölf Jahren (und darunter würde ich "Discovery" aufgrund der gelegentlichen Gewalteinlagen ja ohnehin nicht empfehlen) glauben wird, dass die den Krieg verlieren. Insofern liegt in dieser Bedrohung, ähnlich wie in der letzten Folge wo überhaupt gleich das gesamte Leben im Multiversum auf dem Spiel stand, keinerlei Spannung. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass Cornwell hier zwar den Befehl ausgibt, das Spiegeluniversum geheim zu halten, mich ihre Erklärung dafür (in Richtung Kriegsmoral) aber sowas von überhaupt nicht überzeugt hat. Ehrlich, das ist richtiggehend peinlich. Wenn sie schon meinen, sich solche "Twists" ausdenken zu müssen wie den Besuch im Spiegeluniversum, könnten sie sich zumindest auch vernünftige Erklärungen dafür überlegen. In die gleiche Kerbe fällt die völlig bescheuerte Wendung am Ende, Emperor Georgiou als die "echte" Captain Georgiou auszugeben. Was zur Hölle? Wozu soll das bitte gut sein? Jeder auf der Discovery hat das Abenteuer im Spiegeluniversum miterlebt. Wer soll ihnen das abkaufen? Scheinbar hält Cornwell die Besatzung für genauso dämlich, wie die "Discovery"-Macher ihre Zuschauer. ![]() Fazit: Mit dieser und der vorangegangenen Folge ist "Discovery" für mich, nach einigen ganz guten Episoden im Mittelteil – wieder auf das dürftige Niveau der beiden Pilotfolgen zurückgefallen. Irgendwie will das alles für mich hinten und vorne nicht funktionieren. Beim Krieg mit den Klingonen kommt keinerlei Spannung auf (so sehr sie sich auch bemühen), das eine oder andere (die Erklärung für die strenge Geheimhaltung des Spiegeluniversums, sich Empress Georgiou als ihr Gegenpart ausgeben zu lassen, usw.) ergibt nicht wirklich Sinn, und die Figuren sind überwiegend flach und uninteressant. Vor allem auch alles rund um Michael und Sam hat für mich zum wiederholten Mal nicht funktioniert, einfach weil man durch ihre Beziehung viel zu schnell durchgehastet ist, als dass sie bei mir Eindruck hinterlassen hätte. Auch den Sporenantrieb hat man viel zu rasch wieder aktiviert (was wiederum die Frage aufwirft, warum von diesem später nie wieder etwas zu hören war). Mir persönlich scheint zudem viel zu offensichtlich, wo das alles hinlaufen wird (ich lasse mich von der Serie aber gern eines Besseren belehren). Und bereits eine Folge nachdem sie ihn aus der Serie rausgeschrieben haben, vermisse ich Lorca, einerseits dank Jason Isaacs Präsenz, und andererseits weil der mit Abstand die interessanteste Figur aus dem Ensemble war. Insgesamt hat mich "Flucht nach vorn" leider von Anfang bis Ende angeödet. Und da ich nicht erwarte, dass es dem Staffelfinale wesentlich besser ergehen wird, bleibt mir eigentlich nur mehr, zu hoffen, dass man mit der bereits bestätigten zweiten Staffel eine deutliche Kurskorrektur vornehmen und damit dann meinen persönlichen Geschmack besser treffen wird. Wertung: 1 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Netflix)
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