Discovery - 1x10: Nur wegen dir |
Episodennummer: 1x10 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstahlung USA: 07. Januar 2018 (CBS) Erstausstahlung D: 08. Januar 2018 (Netflix) Drehbuch: Sean Cochran Regie: Jonathan Frakes Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Jason Isaacs als Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly. Gastdarsteller: Wilson Cruz als Hugh Culber, Mary Chieffo als L'Rell, Sam Vartholomeos als Danby Connor, Emily Coutts als Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Rhys, Sara Mitich als Airiam, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a. Kurzinhalt: Der letzte Sprung mit dem Sporenantrieb hat die U.S.S. Discovery in ein Parallel-Universum geschleudert. Dabei handelt es sich um jenes Spiegel-Universum, in dem das von Menschen dominierte Imperium über den Quadranten herrscht, und das in etwa zehn Jahren durch einen Transporterunfall von Kirk, McCoy, Scotty und Uhura besucht werden wird. Als man herausfindet, dass man mit dem Schwesterschiff des Universums quasi den Platz getauscht hat, beschließt man, vorläufig in deren Rolle zu schlüpfen, um sich so erstmal eine Verschnaufpause zu verschaffen. Aus einem nahegelegenen Wrack holt man sich die dafür notwendigen Informationen, und passt daraufhin sowohl die Beschriftung der Außenhülle, das Aussehen der Brücke und die Uniformen an. Und auch personell müssen – zumindest nach außen hin – Veränderungen vorgenommen werden, hat doch Tillys Spiegel-Gegenstück das Kommando über die I.S.S. Discovery. In den Aufzeichnungen des Imperiums stößt man auch auf Informationen über die U.S.S. Defiant, die vor rund 100 Jahren durch eine Dimensionsspalte in das Universum gekommen ist (und dabei zugleich durch die Zeit reiste), und daraufhin von Captain Archer gefunden wurde. Nun möchte man mehr darüber erfahren, wie es die Defiant ins Paralleluniversum verschlug, in der Hoffnung, so auch den Weg nach Hause zu finden. Doch dafür müssen sie an Bord der I.S.S. Shenzhou gehen und sich als ihre Spiegel-Gegenparts ausgeben… Denkwürdige Zitate: "Their strength is painted rust. It's a facade. But you have the strength of an entire crew that believes in you. Fortify yourself with our faith in you. That's what a real captain ." (Michael Burnhams Rat an "Captain" Tilly.) Review: ![]() Zwar behaupten die Macher steif und fest, dass dies noch nicht das Ende für Culber und Stamets gewesen sei, und wehren sich deshalb auch heftig gegen die Vorwürfe, das "Kill your Gays"-Klischee zu bedienen (welches vor allem im letzten Jahr zunehmend in die Kritik kam), ich kann und muss aber halt erst mal nach dem gehen, was sich in dieser Folge zugetragen hat, und nicht auf irgendwelche Versprechungen vertrauen. Und da stieß mir diese Wendung nun einmal ordentlich sauer auf – was halt auch Auswirkungen auf meinen Genuss der Folge hatte. Auch die Wendung rund ums Spiegeluniversum sehe ich teilweise kritisch. Zuerst sei hier festgehalten, dass das ja mal sowas von keine Überraschung war. Ich denke, die meisten, mich eingeschlossen, werden am Ende von "Algorithmus" genau damit gerechnet haben, insofern war das nicht wirklich ein Twist, sondern eher eine Bestätigung. Zudem habe ich ja bereits in meinem Review zu "Algorithmus" erwähnt, dass ich ja eigentlich nicht hoffe, dass es sie just ins Spiegeluniversum verschlagen hat, wegen der potentiellen Kontinuitäts- und Logiklöcher, die das aufreißen würde (wie z.B. warum die Enterprise-Crew davon nichts wusste). Nun gebe ich zwar zu, dass sich bereits eine potentielle Erklärung dafür anbietet (nämlich dass sie der Sternenflotte bewusst nichts über ihren Besuch im Spiegeluniversum berichtet haben, um zu verhindern, dass die vielleicht die U.S.S. Defiant warnen und ihnen dadurch die Möglichkeit nehmen, wieder ins eigene Universum zurückzukehren – und so ein Paradoxon im Raum-Zeit-Kontinuum auslösen), aber die Art und Weise, wie "sorgsam" man bisher mit der Kontinuität umgegangen ist, macht mich nicht unbedingt zuversichtlich bzw. würde mich mit Zuversicht und/oder Vertrauen erfüllen, dass man sich deswegen überhaupt was schert (ich lasse mich von den Machern aber gern eines besseren belehren). Dennoch ist es noch zu früh "Discovery" daraus einen Strick zu drehen; mal schauen, was sie daraus machen. Gleiches gilt übrigens für Ash. Man deutet hier aus meiner Sicht sehr deutlich eine Wendung an (nämlich, dass es sich bei ihm um einen Klingonen – Voq? – handelt), die mir dann nicht unbedingt schmecken würde, aber darüber meckere ich dann, wenn es soweit ist (bzw. sein sollte). ![]() Fazit: "Nur wegen dir" hätte das Potential besessen, die bislang beste Folge der Serie zu werden – wenn ich mich nicht an der einen oder anderen Entwicklung, und dabei insbesondere einem bestimmten Todesfall, so gestört hätte. Zudem deutet sich die eine oder andere potentielle Entwicklung an, die mir ebenfalls nicht unbedingt zu schmecken droht – in diesen Fällen muss ich mit meiner Kritik aber natürlich warten, bis es auch wirklich soweit ist. Insgesamt finde ich aber, dass "Discovery" mit dem Wechsel ins Spiegeluniversum einen Schritt nach vorne gemacht hat. Die daraus resultierende Handlung, wo die Sternenflottencrew praktisch das Imperium infiltrieren muss, um einen Weg nach Hause zu finden, bietet einiges an Potential für hochdramatische Momente und spannende Situationen – das teilweise auch in "Nur wegen dir" schon ausgeschöpft wurde. Klasse fand ich auch alles rund um Captain Tilly. Und sowohl die schauspielerischen Leistungen, die Effekte als auch Jonathan Frakes angenehm klassische Inszenierung stachen für mich ebenfalls positiv hervor. Wenn da nur nicht besagter Todesfall gewesen wäre, dem doch ein höchst bitterer Beigeschmack anhaftet. Trotzdem freue ich mich nun nach "Nur wegen dir" auf den weiteren Verlauf der "Discovery"-Handlung deutlich mehr, als dies vor der Episode der Fall war. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)
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