The Punisher - 1x03: Kandahar |
Episodennummer: 1x03 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 17. November 2017 (Netflix) Drehbuch: Steve Lightfoot Regie: Andy Goddard Hauptdarsteller: Jon Bernthal als Frank Castle/Punisher, Ebon Moss-Bachrach als David Lieberman/Micro, Ben Barnes als Billy Russo, Amber Rose Revah als Dinah Madani, Daniel Webber als Lewis Wilson, Paul Schulze als William Rawlins, Jason R. Moore als Curtis Hoyle, Michael Nathanson als Sam Stein, Jaime Ray Newman als Sarah Lieberman. Gastdarsteller: Shohreh Aghdashloo als Farah Madani, C. Thomas Howell als Carson Wolf, Ripley Sobo als Leo Lieberman, Kobi Frumer als Zach Lieberman, Clancy Brown als Major Ray Schoonover, Tim Guinee als Clay Wilson, Kelli Barrett als Maria Castle, Jeb Kreager als Gunner Henderson, Delaney Williams als O'Connor, Jordan Mahome als Isaac Lange, Shezi Sardar als Ahmad Zubair u.a. Kurzinhalt: Frank hat sich in David Liebermans Versteck geschlichen und diesen überwältigt. Er kauft ihm seine einsamer Wolf-Geschichte nicht ab, und ist davon überzeugt, dass er für jemanden arbeitet, der es auf ihn abgesehen hat. Während des Verhörs durchlebt Frank immer wieder Erinnerungsfetzen an seine Zeit in Kandahar, und die teils brutalen Einsätze, an denen er dort als Soldat teilgenommen hat – bis hin zur letzten Mission, bei der ein Großteil seines Teams ums Leben kann, nachdem ein Vorgesetzter auf seine Warnungen, dass es sich um eine Falle handelt, nicht hören wollte. Währenddessen nimmt Dinah die Ermittlungen im Mordfall Wolf auf. Und Billy Russo, ihr ehemaliger Kamerad aus Afghanistan, der mittlerweile eine Söldnerfirma leitet, sucht Curtis' Veteranentreffen auf… Review: ![]() Auch die Handlung in der Gegenwart hatte mich erstmal noch wenig begeistert. Das mit der Codeeingabe, die regelmäßig notwendig ist, da ansonsten der Bunker explodiert (was sich dann ja als Lüge herausstellt) erinnerte mich unweigerlich an "Lost", vor allem aber fragte ich mich von Beginn an, warum der Kerl die Tasten teilweise mit dem Kugelschreiber betätigte. War dann nach seinem Angriff zwar klar, und ich verstehe, dass dies notwendig war, damit Frank endlich lernte, David zu vertrauen. Trotzdem wundert man sich als Zuschauer, wenn einem das selber schon auffällt – und ich bin kein top-geschulter Ex-Marine – aber Frank sich nichts dabei denkt. Vor allem nach der letzten Folge, wo er ja doch da und dort Grips beweisen durfte, fällt das negativ auf. Gespannt bin ich auch, ob ich mit meiner Vermutung bezüglich Billy Russo (nämlich, dass er bei der ganzen Sache mit drinhängt und vielleicht sogar einer der Hauptdrahtzieher ist) recht habe. Wenn ja, wäre es peinlich offensichtlich, aber das kann ich "The Punisher" jetzt noch nicht vorwerfen, erst muss sich mein Verdacht bestätigen. Auch mit allem rund um den einen jungen Veteranen tat ich mir etwas schwer (mal abgesehen davon, dass diese eine Szene nur wieder einmal bewies, dass Waffen, wenn sie schon unbedingt in einem Haushalt vorkommen müssen, sicher in einem Safe verwahrt gehören, und nicht unter dem Kopfpolster). Die Inszenierung war zwar überwiegend ok, aber die zumeist sehr seltsame Kamerapositionierung in den Weitwinkelaufnahmen (nämlich relativ weit oben und damit mit viel "dead space" in der oberen Bildschirmhälfte) hat mich auch etwas irritiert. Und dass man für die depperten Amis doch tatsächlich "C'est la vie" übersetzte, stieß mir auch sauer auf. ![]() Fazit: "Kandahar" war stark von den Rückblenden dominiert. Da mir diese schon in den ersten beiden Folgen zu viel waren, sah ich das zuerst noch skeptisch, in weiterer Folge haben mich dann aber sowohl die Flashbacks zu Davids glücklichem Familienleben als vor allem auch jene zu Franks Einsatz in Afghanistan überzeugt. Letztere boten mit dem brutalen Finale rund um den Sturm der Bastion – wo Frank in bester Rambo-Einzelkämpfer-Manier agiert – dann auch mit Abstand den Höhepunkt der Folge. Die Handlung in der Gegenwart war zwar auch ok, aber alles rund um den jungen Kriegsveteranen konnte mich leider nicht so recht ansprechen, und auch die Szenen zwischen Frank und David waren nicht perfekt (Stichwort Kugelschreiber). Zudem fand ich das Geschehen wieder einmal nur bedingt spannend, und hatte neuerlich den Eindruck, dass sich die Folge da und dort doch ordentlich zog. Und auch die Inszenierung stach mir diesmal mit den seltsam gewählten Bildausschnitten in den Weitwinkelaufnahmen eher negativ hervor. Das starke, erschütternde Finale riss dann zwar einiges wieder heraus, umso mehr wünschte ich jedoch, dass der Weg dorthin packender und unterhaltsamer ausgefallen wäre. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Marvel/Netflix)
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