Discovery - 1x06: Lethe |
Episodennummer: 1x06 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstahlung USA: 22. Oktober 2017 (CBS) Erstausstahlung D: 23. Oktober 2017 (Netflix) Drehbuch: Joe Menosky & Ted Sullivan Regie: Douglas Aarniokoski Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Jason Isaacs als Captain Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly. Gastdarsteller: James Frain als Sarek, Mia Kirshner als Amanda, Jayne Brook als Admiral Cornwell, Wilson Cruz als Dr. Hugh Colber, Emily Coutts als Keyla Detmer, Kenneth Mitchell als Kol, Conrad Coates als Terral, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a. Kurzinhalt: Botschafter Sarek fliegt mit einem Assistenten von Vulcan los, um sich mit Vertretern zweier Häuser der Klingonen zu treffen. Diese sind offenbar bereit, über einen Waffenstillstand zu diskutieren. Doch auf dem Weg zum Treffpunkt erweist sich sein Begleiter als Anhänger jener terroristischen Gruppe, die einst schon für den Anschlag im vulkanischen Lernzentrum verantwortlich war, dem Michael Burnham fast zum Opfer fiel. Das Shuttle wird schwer beschädigt und geht in einem Weltraumnebel verloren. Michael Burnham, seit dem damaligen Zwischenfall als Sarek sie ins Leben zurückholte mit dessen Katra verbunden, spürt, dass dieser schwer verletzt ist und im Sterben liegt. Sie bittet Captain Lorca darum, mit der Discovery seine Spur aufzunehmen. Dieser gibt den Befehl in die Nähe des Nebels zu springen, wo Michael dann mit Fähnrich Tilly und dem Piloten und neuen Sicherheitschef der Discovery, Ash Tyler, aufbricht, um Sarek aufzuspüren, ehe dieser seinen Verletzungen erliegt. Dafür muss sie mit ihn in Verbindung treten. Doch Sarek ist in einer bestimmten Erinnerung aus seinem Leben gefangen – und vertreibt Michael wiederholt aus dieser. Währenddessen kommt Admiral Cornwell auf die Discovery, um mit Captain Lorca offen über ihre Zweifel zu sprechen, ob er nach wie vor der Richtige ist, um das Kommando über das Schiff zu führen… Denkwürdige Zitate: "Personality doesn't count." "That's just something people with no personality say." (Guter Konter!) "All my life the conflict inside me has been between logic and emotion. But now it's my emotions that are fighting. I think about him and I want to cry. But I have to smile. And I feel angry but I want to love. And I'm hurt, but there's hope. What is this?" "It's just being human." (Michael und Ash kommen sich näher.) Review: ![]() Wo man jedoch eine potentielle Stärke eher wieder versemmelt hat, ist bei Tilly. Ich muss ja gestehen, als ich vorangegangene Woche in einer deutschen "Star Trek"-Facebook-Gruppe auf den Beitrag gestoßen bin, wie erfreulich es sei, dass mit Tilly mal eine Figur enthalten wäre die nicht dem üblichen Schönheitsideal entspricht, hat mich das doch ordentlich stutzig gemacht. Weil bis jetzt sah die für mich immer völlig normal aus. In "Lethe" war es nun – eventuell durch diesen Kommentar bedingt – zum ersten Mal auch für mich auffällig (wobei ich dabei bleibe, dass sie alles andere als "beleibt" ist), und gerade als ich ins Lob einstimmen wollte verhauen sie es sich, in dem sie dazu "gezwungen" wird, Sport zu betreiben und Diät zu halten. Zugegebenermaßen sieht Michael am Ende ihren Fehler ein, dennoch hinterließ das einen bitteren Beigeschmack bei mir. Das ist aber nur eine Randnotiz. Deutlich schwerer wiegt etwas, dass mir erst bei bzw. durch "Lethe" so recht bewusst wurde: "Discovery" ist bislang enorm charakterorientiert, bietet aber kaum echte, nennenswerte Handlung. Nun kann man durchaus argumentieren – und ich würde dabei auch nicht widersprechen – dass es bei "Star Trek" bislang meist umgekehrt der Fall war, und stimmt schon, wenn man die Figuren völlig vernachlässigt und ihnen keine Entwicklung angedeihen lässt, ist das natürlich schon ein Punkt, den man kritisieren kann und soll. Aus meiner Sicht schießt "Discovery" nun aber wiederum auf der anderen Seite des Spektrums übers Ziel hinaus, statt einen gesunden Mittelweg zu verfolgen. Bis jetzt hat man eigentlich keine nennenswerte, interessante Geschichte erzählt, in keiner der Folgen. Und auch "Lethe" bietet da wieder keine Ausnahme, denn bis auf "wir retten Sarek" hat auch diese Folge wieder einmal nichts zu bieten – und selbst das dient letztendlich nur dazu, tiefer in die Figuren vordringen zu können, aber die Rettung selbst steht letztendlich nicht im Mittelpunkt. ![]() Die B-Story rund um Captain Lorca und Admiral Cornwell holte in meinen Augen leider ebenfalls die Kohlen nicht aus dem Feuer. Auch die war eigentlich nur charakterorientiert ohne jegliche Handlung, und bestätigt somit meinen Eindruck nur. Was ja, wie ich nochmal betonen will, grundsätzlich nichts schlechtes sein muss. Zumal ich Lorca bislang für die spannendste und interessanteste Figur aus dem Ensemble halte. Aber man müsste diese Charakterorientierung halt besser mit interessanten Geschichten balancieren. Zumal uns "Lethe" was Lorca betrifft kaum neue Erkenntnisse bringt, um zum Ende hin schrecklich vorhersehbar wird. Weil in dem Moment, wo Admiral Cornwell meint, dass sie ihn sobald sie von der Konferenz mit den Klingonen zurückkehrt des Kommandos der Discovery entheben will (warum eigentlich erst dann, und nicht gleich) ist klar, was passieren, und dass sie natürlich so rasch nicht zurückkehren wird. So kann man sich die geplante überraschende Wendung natürlich auch selbst völlig verbocken. Überhaupt, die Aktion der Klingonen am Ende. Ich weiß natürlich, dass sich diese bei "Star Trek" auch weiterentwickelt haben, und sie in der klassischen Serie noch deutlich verschlagener und wesentlich weniger ehrenhaft als in den späteren Inkarnationen agierten. Aber a) wurde in den späteren Serien eben nun mal ihr Ehrenkodex deutlich etabliert, b) sehen sich die Klingonen rund um den Albino ja als Vertreter des Weges von Kahless (sprich, ein solches Verhalten passt schon überhaupt nicht), und c) haben selbst bei TOS die Klingonen nie derart hinterhältig agiert, wie hier, wo sie Cornwell geradewegs in eine Falle locken, und als Geisel nehmen. Unehrenhafter geht es ja wohl kaum. Sprich: Die Klingonen sehen nicht einfach nur anders als aus früher (vor allem mit dem Kopfschmuck der Klingonin tat ich mir schwer), sie sind auch vom Charakter und der Kultur her für mich kaum wiederzuerkennen. Warum man nicht einfach ein völlig neues Volk erfunden hat, ist mir unbegreiflich. Wie so vieles an "Discovery". Fazit: ![]() Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)
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