Doctor Who - 8x02: Mission Dalek
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:Into the Dalek
Episodennummer: 8x02
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 30. August 2014
Erstausstrahlung D: 15. November 2014
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Ben Wheatley
Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswin Oswald. Gastdarsteller: Zawe Ashton als Journey Blue, Michael Smiley als Colonel Morgan Blue, Samuel Anderson als Danny Pink, Laura dos Santos als Gretchen, Ben Crompton als Ross, Bradley Ford als Fleming, Michelle Morris als School Secretary, Nigel Betts als Mr. Armitage, Ellis George als Courtney, Barnaby Edwards als Dalek, Nicholas Briggs als Voice of the Daleks, Michelle Gomez als Missy u.a.

Kurzinhalt: In der Zukunft kämpfen die Menschen gegen die Daleks. Der Doktor gerät mit seiner TARDIS in eine der Schlachten, und rettet der tapferen Soldatin Journey Blue das Leben. Als er sie in ihre Basis zurückbringt und erwähnt, dass er der Doktor ist, bringt man ihn zu ihrem Gefangenen: Einen kranken, vor allem aber guten Dalek, der die Taten seines Volkes verabscheut. Die Menschen sehen in ihm den Schlüssel dazu, um den Krieg zu gewinnen, weshalb sich der Doktor verkleinern lassen und ins Innere des Daleks vordringen soll, um ihn zu heilen bzw. zu reparieren. Dieser holt sich für diese Mission Clara zur Unterstützung, und wird zudem von ein paar Soldaten, darunter u.a. auch Journey Blue, begleitet. Nur kurz nachdem sie ins Innere des Daleks vorgedrungen sind werden sie von Antikörpern angegriffen, und einer der Soldaten verliert sein Leben. In weiterer Folge gelingt es dem Doktor zwar, den Dalek zu reparieren – dadurch wird jedoch auch genau jene Erinnerung blockiert, die ihn zu einem "guten" Dalek gemacht haben, und er beginnt damit, die Menschen im Lager anzugreifen…


Review: Episodenbild (c) BBC Die Grundidee der Episode fand ich wirklich nett. Natürlich erinnert das Konzept erstmal an "Die phantastische Reise" bzw. "Die Reise ins Ich", aber da wir hier nicht in einen menschlichen Körper eindringen, sondern in einen Dalek, hebt es sich eben auch wieder ausreichend von diesen offensichtlichen Inspirationsquellen ab. Und insgesamt fand ich diesen Ansatz durchaus faszinierend und es sehr interessant, mal zu sehen, wie das Innere eines Daleks aussieht. Davon abgesehen stach für mich in erster Linie die zentrale Thematik rund um Hass bzw. um Gut und Böse hervor. Der beschädigte Dalek wird dadurch, dass seine Erinnerungen nicht mehr unterdrückt werden, plötzlich gut, da ihn die Geburt eines Sterns so sehr beeindruckt hat. Seitdem hält er den Kampf gegen das Leben für sinnlos. Als man ihn jedoch wieder repariert, übernimmt die Dalek-Programmierung wieder, und die betreffende Erinnerung wird unterdrückt. Hierin findet man eine wichtige Aussage rund um den Individualismus gegen totalitäres Denken, sowie darüber, wie wichtig unsere Erinnerungen für unsere eigene Identität sind.

Fast noch spannender als alles rund um den Zwiespalt des Daleks fand ich jedoch alles rund um den Doktor, den die Episode über die Frage plagt, auch welche Seite des gut-böse-Spektrums er denn eigentlich selber fällt. "Am I a good man?" fragt er Clara mehrmals, fast flehentlich. Etwas später erlebt er dann insofern eine tragische Niederlage, als es zuerst gelingt, die Erinnerung des Daleks wieder herzustellen und ihn zu lehren, das Leben zu schätzen, dieser dann jedoch eine geistige Verbindung zum Doktor herstellt, dessen Hass auf die Daleks spürt, und daraufhin wieder zu einer Killermaschine wird – nur diesmal halt auf der Gegenseite. Und vor allem auch sein "You are a good Dalek" in Richtung des Doktors muss für diesen sehr hart gewesen sein. Sein innerer Konflikt ist dabei auch insofern interessant, als Capaldis Doktor bislang wieder um einiges härter wirkt, als die Interpretationen von Tennant und Smith (man nehme nur die Szene, wo er den Soldaten ins Messer laufen lässt, damit der Rest von ihnen gerettet werden kann; vor allem auch der Smith-Doktor hätte so etwas nie gemacht, und der Tennant-Doktor hätte wenigstens tiefes Bedauern darüber gezeigt), und mich wieder stärker an Eccleston erinnerte (was im Übrigen nicht als Kritik gemeint ist). Insofern bin ich auch schon gespannt, worauf das mit Missy hinausläuft, die scheinbar die Opfer des Doktors sammelt. Und als letzter positiver Aspekt seien auch noch die netten Effekte erwähnt, wobei neben der netten Raumschlacht zu Beginn für mich vor allem die "extermination"-Effekte hervorstachen. Nicht ganz so viel anfangen konnte ich hingegen mit Claras Prolog auf der Erde, und dabei insbesondere dem Techtelmechtel mit dem Lehrer. Generell braucht die Episode etwas, um so richtig in Fahrt zu kommen, und fand ich sie insgesamt auf "intellektueller" Ebene interessanter, als dass sie mich gefühlsmäßig angesprochen bzw. so richtig gepackt hätte. Besser als der "nur" solide Staffeleinstieg war "Mission Dalek" aber allemal.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Mission Dalek" fand ich in erster Linie inhaltlich interessant. Damit meine ich einerseits die Grundidee der Reise ins Innere des Daleks, vor allem aber die Betrachtung des geistigen inneren, sowohl von diesem, als insbesondere auch des Doktors, der hier mit der Frage hadert, ob er selber denn ein guter Mensch sei. Gerade auch beim Capaldi-Doktor, der doch wieder um einiges härter agiert, wirkt dies überaus passend – und mündete zudem in der wunderschönen, tragischen Szene, als der "gute" Dalek vom Hass des Doktors auf die Daleks vergiftet und erst recht wieder zu einer Tötungsmaschine wird. Inhaltlich fand ich "Mission Dalek" demnach sehr interessant – auf emotionaler Ebene hat mich "Doctor Who" allerdings schon mal mehr angesprochen. Zudem fand ich den Einstieg rund um Clara und ihren Lehrer-Freund ein bisschen naja, und generell brauchte die Folge etwas, bis sie so richtig in Schwung kam. Den etwas durchwachsenen Staffeleinstieg lässt "Mission Dalek" aber immerhin hinter sich.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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