True Detective - 2x08: Omega Station |
Episodennummer: 2x08 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 09. August 2015 Erstausstrahlung D: 05. November 2015 Drehbuch: Nic Pizzolatto Regie: John W. Crowley Hauptdarsteller: Colin Farrell als Ray Velcoro, Rachel McAdams als Ani Bezzerides, Taylor Kitsch als Paul Woodrugh, Vince Vaughn als Frank Semyon, Kelly Reilly als Jordan Semyon. Gastdarsteller: Ritchie Coster als Austin Chessani, Fred Ward als Eddie Velcoro, Rick Springfield als Dr. Pitlor, Abigail Spencer als Gena Brune, James Frain als Kevin Burris, Timothy V. Murphy als Osip Agronov, Chris Kerson als Nails, Andy Mackenzie als Ivar, Afemo Omilami als William Holloway, Yara Martinez als Felicia, C.S.Lee als Richard Geldof, Alain Uy als Ernst Bodine, Agnes Olech als Veronica Chessani, Jon Lindstrom als Jacob McCandless, Trevor Larcom als Chad Velcoro, Courtney Halverson als Erica Jonson, Luke Edwards als Lenny Tyler, Lera Lynn als Singer, Lolita Davidovich als Cynthia Woodrugh, Adria Arjona als Emily, Jack Topalian als Armin, Arthur Darbinyan als Leonid, Vinicius Machado als Tony Chessani, Emily Rios als Betty Chessani u.a. Kurzinhalt: Nach Pauls Ermordung scheinen Ray und Ani auf verlorenem Posten zu stehen – nicht zuletzt, weil die Polizei von Vinci Ray als Hauptverdächtigen suchen lässt. Dann gelingt es ihnen jedoch, den Mord an Ben Caspere aufzulösen. Dies führt sie schließlich zur Festplatte mit den pikanten Videoaufzeichnungen aus Casperes Haus – jedoch ist diese verschlüsselt und damit unbrauchbar. Jedoch nutzten sie diese, um den korrupten Elementen in Vinci eine Falle zu stellen. Als dieser Plan scheitert, scheint es jedoch keine andere Möglichkeit mehr zu geben, als zu fliehen. Auch Frank bereitet sich darauf vor, Vinci den Rücken zu kehren. Nachdem er seine Frau Jordan in Sicherheit gebracht hat, begibt er sich jedoch erstmal auf einen bitteren Rachefeldzug. Und auch Ray kann Vinci nicht verlassen, ohne zumindest noch einmal seinen Sohn gesehen haben. Doch eben darauf haben die korrupten Polizisten nur gewartet… Review: ![]() Doch der Reihe nach: Der Einstieg in die Folge war noch sehr fein. Hierbei stach für mich einerseits die "After Sex"-Szene zwischen Ani und Ray hervor, die deutlich macht, dass sie sich eben nicht nur körperlich nähergekommen sind, sondern sich vielmehr gegenseitig ihr Herz ausschütten. Ani erzählt ihm vom traumatischen Erlebnis aus ihrer Kindheit, während Ray sie wiederum in den Mord an den vermeintlichen Vergewaltiger seiner Frau einweiht, und sogar eingesteht, erst kürzlich erfahren zu haben, damals den falschen Mann umgebracht zu haben. War die Anziehung der beiden die gesamte Staffel hinweg spürbar, verdeutlichte vor allem diese Szene, dass bzw. warum die beiden so gut zueinander passen, handelt es sich bei beiden doch um gequälte Seelen, die von ihrer Vergangenheit verfolgt werden. Der Tod von Paul und die damit einhergehende Macht- und Aussichtslosigkeit die sie im Zusammenhang mit ihrer Ermittlung empfinden, schweißt sie dann noch einmal stärker zusammen. Mit der Aufklärung des Caspere-Mords und damit der Spur zur Festplatte gibt es, wie dann auch mit der Falle, die man den Black Mountain-Mitarbeiter stellt, zwar noch einmal einen kurzen Hoffnungsschimmer, dieser wird jedoch den Gefühlsausbruch des Set-Photographen (sonderlich clever erscheint es jedenfalls nicht, diesen gegenüber sitzen zu lassen, war doch absehbar, dass ihm das, was er dort zu hören bekommt, nicht gefallen würde) zunichte gemacht. Generell fand ich es positiv, dass hier zumindest der Mord an Ben Caspere aufgeklärt wurde. Den Rest kann man sich wohl auch zusammenreimen, ich muss jedoch gestehen, dass mir das insgesamt zu komplex und verwirrend war. Am schwersten wiegt jedoch, dass es der zweiten Staffel letztendlich auch nicht gelang, ausreichendes Interesse daran meinerseits zu wecken, als dass ich dazu bereit wäre, im Internet eine sicherlich vorhandene Analyse durchzulesen. Was mich an der zweiten Staffel interessierte, waren die Figuren; der Fall war mir hingegen überwiegend wurscht. ![]() Überwiegend misslungen fand ich hingegen den Abschluss von Ray. Das war mir alles teilweise zu verkrampft, und zudem zu übertrieben auf düster-deprimierend getrimmt. Das beginnt schon bei seiner Entscheidung, statt gleich abzuhauen noch ein letztes Mal bei seinem Sohn vorbeizuschauen (das zweite Mal in dieser Staffel, dass ich stark an "Heat" erinnert wurde). Zwar grundsätzlich verständlich, aber alles so aufgesetzt, gerade auch, dass sein Sohn die Polizeimarke in die Schule mitbringt. Zudem war in diesem Moment einfach völlig klar, dass er draufgehen wird. In weiterer Folge folgte dann ein Depri-Moment auf den nächsten. Ray wird in die Ecke getrieben, schafft es noch nicht einmal, den bösen Verräter-Cop zu erwischen, wird von ihnen niedergeschossen, und als wäre all das nicht schon schlimm genug, schwenkt die Kamera zum Handy hinterm Baum und zeigt, dass der letzte Upload nicht mehr funktioniert hat. Spätestens da musste ich mit den Augen rollen. Doch damit nicht genug, in der Montage am Ende stellt sich überdies heraus, dass er tatsächlich der Vater war. Zudem dürfte er – wenn wir mal davon ausgehen, dass sich Jordans Fortpflanzungsprobleme nicht mir nichts, dir nichts in Luft aufgelöst haben – mit Ani noch einen weiteren Nachwuchs gezeugt haben. Beides sollte er nie erfahren. In Summe waren all diese Szenen jedenfalls derart darauf getrimmt, den Zuschauer zu betrüben und niederzuschmettern, dass Nic Pizzolatto bei mir vielmehr das Gegenteil erreichte, weil ich es in diesem Umfang nur mehr lächerlich – und auch zu erzwungen – fand. Und so musste ich statt mit den Tränen eher mit Gelächter kämpfen. Weniger wäre hier mehr gewesen – was übrigens auch für das extra- und überlange Staffelfinale in seiner Gesamtheit gilt. Fazit: ![]() Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 HBO)
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