Daredevil - 2x03: Dein Freund und Helfer |
Episodennummer: 2x03 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 18. März 2016 (Netflix) Drehbuch: Mark Verheiden Regie: Marc Jobst Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock/Daredevil, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Jon Bernthal als Frank Castle, Stephen Rider als Blake Tower, Rosario Dawson als Claire Temple. Gastdarsteller: Michelle Hurd als Samantha Reyes, McCaleb Burnett als Grotto, Ray Iannicelli als Jerry, John Bianco als Jimmy "The Bear", Marcos Palma als Petty Thief, Marilyn Torres als Louisa Delgado, Tracy Fieldman als Security Guard, Matt Baugh als Gang Member, Marc Basil als Felon, Ross Brodar als Biker, Emily Trask als Reporter, Jay Hieron als Lowlife u.a. Kurzinhalt: Daredevil ist es zwar vorerst gelungen, zu verhindern, dass der Punisher Grotto ausschaltet, als er wieder zu sich kommt findet er sich jedoch an einen Schornstein gekettet wieder. Der Punisher sitzt ihm gegenüber, und schon bald wird deutlich, dass die beiden zwar gemeinsame Ziele verfolgen, jedoch dabei über sehr unterschiedliche Ansichten und Zugänge verfügen. Der Punisher hält Daredevil für verweichlicht, naiv und feig, während dieser wiederum die brutale Vorgehensweise des Punishers anprangert, die seinen Opfern die Möglichkeit raubt, sich zu bessern. Als der Punisher Grotto gefangen nimmt und Daredevil in dessen Verbrechen einweiht, stellt er Matts moralische Denkweise auf eine harte Probe. Währenddessen sucht Foggy nach seinem verschollenen Freund Matt, was ihn auch in jenes Krankenhaus führt, in dem Claire als Krankenschwester tätig ist. Und nachdem sie die Akte durchstöbert hat, welche die Staatsanwaltschaft über den Punisher angelegt hat, stattet sie Frank Castles Haus einen Besuch ab – und bekommt dort einen Eindruck davon, welche persönliche Tragödie ihn zu jenem mordenden Racheengel gemacht hat, als der er nun Hell's Kitchen heimsucht… Review: ![]() Obwohl sowohl Daredevil als auch der Punisher gegen die Bösen in Hell's Kitchen kämpfen, um die Unschuldigen zu beschützen, könnten ihre Vorgangsweisen nicht unterschiedlicher sein. Daredevil schaltet sie aus und übergibt sie der Polizei – auch wenn dies bedeutet, dass sie in ein paar Wochen wieder frei sind, um neuerlich Verbrechen zu begehen, wo dann vielleicht gerade kein Daredevil da ist, und Unschuldige zu Schaden kommen. Sein Weg ist geprägt von der Hoffnung, dass sich Menschen ändern können. Er stellt somit die Rehabilitation in den Mittelpunkt, gibt den Verbrechern die Chance, ein neues Leben zu beginnen. Der Punisher ist davon überzeugt, dass sich diese Menschen jedoch nie ändern werden. Er sieht in seiner Vorgehensweise einerseits die gerechte Strafe für die von ihnen begangenen Verbrechen, zugleich aber auch als Präventivschlag, um weitere unschuldige Opfer zu vermeiden. So wie er zu Daredevil sagt: Wenn dieser einen Verbrecher zu Boden bringt, kann er wieder aufstehen, um neuerlich Verbrechen zu begehen. Wenn der Punisher ihn zu Boden schickt, bleibt er auch unten, und steht nie wieder auf. Sein Weg ist somit geprägt von Schmerz, Verlust und vor allem Angst. Was mir an "Dein Freund und Helfer" nun so gut gefallen hat ist, dass er beide Sichtweisen stehen lässt, und nicht zum Zuschauer predigt und ihn entweder in die eine oder in die andere Richtung drängt. Und auch wenn ich mich zweifellos ebenfalls eher auf der linksliberalen Seite sehe, kann ich die Argumente des Punishers dennoch nachvollziehen – gerade auch im Hinblick auf die Vermeidung von weiteren Verbrechen. Denn: Was, wenn Daredevil einen Verbrecher ziehen lässt, der daraufhin einer unschuldigen Person Schaden zufügt, ja diese vielleicht sogar tötet? Kann Daredevil mit dieser Entscheidung wirklich leben? Der Punisher bringt es in einem Satz wunderbar auf den Punkt: "Du bist nur einen schlechten Tag davon entfernt, so zu sein, wie ich." ![]() Nachdem zuvor die besagte philosophische Diskussion (die ich eben auch sehr interessant fand) das Geschehen dominierte, gibt es zum Ende der Folge hin dann noch einmal eine ordentliche Portion Action. Und was für eine! Bereits in der ersten Staffel begeisterte mich die letzte Actionszene aus "Cutman", die – vermeintlich – aus einer einzigen Einstellung befand, und in der Daredevil loszieht, um einen kleinen Jungen zu retten. Für die zweite Staffel nahm man sich nun scheinbar vor, eben diese zu übertreffen – und war damit bei "Dein Freund und Helfer" absolut erfolgreich. Der einzige kleine Punkt ist, dass ich bei "Cutman" kaum Momente ausmachen konnte, wo sie hätten tricksen können, und ich daher den Eindruck hatte, dass das auch wirklich alles in einer Einstellung gedreht wurde. Bei "Dein Freund und Helfer" bemerkte ich aber den einen oder anderen Moment, wo man ev. einen Schnitt hätte verstecken können. Aber, ganz ehrlich: Bei "Birdman" war ja auch klar, dass die das nicht alles wirklich innerhalb von zwei Stunden gedreht haben, und es hat für mich dennoch funktioniert. Tricks oder nicht, der Kampf im Stiegenhaus war einfach nur atemberaubend und ungemein imposant – ich könnte mir vorstellen, dass man 2016 selbst im Kino nichts vergleichbares zu sehen bekommen wird (insofern ist es fast ein bisschen schade, dass in meinem FilmRückblick – wie der Name schon sagt – Serien keinen Platz haben). Das war einfach nur HAMMER. Und auch wenn ich das Fehlen des klassischen Punisher-Shirts nach wie vor bedaure, sein Logo als Röntgenbild umzusetzen war eine ziemlich coole Idee. Last but not least bekommt auch Foggy im Krankenhaus auch wieder seinen Moment im Rampenlicht. Sein Handlungsstrang rund um den etwas willkürlichen Auftritt von Claire fiel zwar im direkten Vergleich zu den anderen beiden etwas ab, war aber dennoch unterhaltsam genug, um nicht an der Höchstwertung zu rütteln. Fazit: ![]() Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 Marvel/Netflix)
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