The Expanse - 1x06: Tiefpunkt
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Rock Bottom
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12.01.2016
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Jason Ning
Regie: Rob Lieberman
Hauptdarsteller: Thomas Jane als Detective Josephus Miller, Steven Strait als James Holden, Cas Anvar als Alex Kamal, Dominique Tipper als Naomi Nagata, Wes Chatham als Amos Burton, Paulo Costanzo als Shed Garvey, Florence Faivre als Julie Andromeda Mao, Shawn Doyle als Sadavir Errinwright, Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller: Chad L. Coleman als Fred Johnson, Lola Glaudini als Captain Shaddid, Athena Karkanis als Octavia Muss, Greg Bryk als Lieutenant Lopez, Jared Harris als Anderson Dawes, Elias Toufexis als Kenzo Gabriel, Alex Karzis als Mateo, Andrew Rotilio als Diogo, Bruno Verdoni als Carlos Davila, Felicia Simone als Lida, Tig Fong als Kaipo u.a.


Kurzinhalt: Fred Johnson spannt auf Tycho Holden und die Crew der "Rocinante" für seine Pläne ein. OPA-Boss Anderson Dawes fühlt Miller in Bezug zu dessen Nachforschungen im Fall Julie Mao auf den Zahn. Avasarala rekrutiert einen Spion um eine Auge auf Johnson und Holden zu haben…

Review: Episode 6 scheint sowohl unter "Rock Bottom" als auch "Retrofit" zu laufen. Beide Titel sind passend. Während die "Rocinante" einen neuen Anstrich bekommt und von nun an als Gasfrachter auf Reise geht, kommt Miller an seinem persönlichen Tiefpunkt an. Die Episode würde ich zwar nicht als den bisherigen Tiefpunkt der Serie betiteln wollen, aber "Rock Bottom" ist nach "Back To The Butcher" die zweite langsame Episode in der die Figuren für den weiteren Plot in Stellung gebracht werden müssen. Das ist im Prinzip nichts Schlimmes und einige recht schöne Charakterszenen sorgen endlich dafür, dass die Crew langsam zusammenwächst, aber "Rock Bottom" kommt mir in den Randgeschichten zu plakativ daher und der Schnitt macht sich dieses Mal besonders unschön bemerkbar. Während des Verlaufs der Staffel hatte ich aufgrund so mancher hektischen Szenenfolge schon mehrmals das Gefühl, dass die Macher Probleme haben, alle vorgesehenen Szenen in eine Episode zu pressen ohne dabei das Laufzeitfenster zu sprengen. Dazu musste nicht nur der eigentlich sehr schöne Vorspann nach der Pilotfolge einer knappen Titeleinblendung weichen, auch sind anscheinend einige Szenen der Schere anheimgefallen. In manchen Episoden vermisse ich ein paar Auftritte von bestimmten Nebenfiguren, obwohl deren Darsteller im Abspann der Episoden gelistet sind. Vielleicht tauchen diese Szenen in der DVD-Veröffentlichung wieder als "geschnittene Szenen" auf, oder werden gar wieder in die Folgen integriert. Der Ausstrahlung auf Syfy hilft das aber nicht wirklich und man muss als Zuschauer mit einigen handwerklichen Mängeln, wie beispielsweise in der Anfangsszene wenn Dawes letztes gesprochenes Wort ohne seine Wirkung entfalten zu können direkt in die Titeleinblendung übergeht, leben.

Episodenbild (c) SyFy Während ich mich damit abgefunden habe, dass Chrisjen Avasarala in der ersten Staffel bestenfalls am Rand der Handlung ihre Fühler ausstreckt und einige Entwicklungen für die Zuschauer in Kontext setzt, die nicht auf die Informationen aus der Vorlage zurückgreifen können, war ich vom Auftritt des Wasserdiebes Diogo aus der 2. Episode durchaus überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Serienschreiber Zeit finden, eine kleine Randfigur aus der Vorlage in die ohnehin recht knapp bemessene erste Staffel einzubauen. Das Gegenteil ist eingetreten und der Autorenstab hat sich dazu entschieden, die Figur sogar auszubauen. In diese Szenen, die auf etwas umständliche Art und Weise dem schwelenden Konflikt zwischen den Beltern und den Marsianern neuen Zündstoff geben, ist aufgrund der zahlreichen recht komplexen Effektshots einiges an Aufwand geflossen, jedoch hat man beim Verhalten der Marines sehr tief in die Klischeekiste gegriffen. Ebenso verhält es sich bei den Andeutungen zu Anderson Dawes Vergangenheit. Auch wenn Jared Harris sich unglaublich ins Zeug legt, der Figur Leben einzuhauchen, so habe ich Geschichten wie seine schon zu oft gehört. Millers langsames Hineinschlittern in einen Fall der seine Fähigkeiten übersteigt, dem Leben des ziellosen Cops aber endlich wieder einen Sinn verleiht, passt zwar auch in diese Reihe an Klischees hinein, stört mich aber weniger, da Miller mit voller Absicht als eine direkt dem Noir-Genre entsprungene Klischee- beziehungsweise innerhalb des Zukunftsszenarios als anachronistische Witzfigur entworfen wurde. Der Schluss der Folge stellt Millers Welt dann nochmals auf den Kopf. Da er die Warnungen von Dawes in den Wind geschlagen und dem Wink mit dem Zaunpfahl seiner Vorgesetzen, nicht zu tief zu graben, keiner Bedeutung beigemessen hat, wird er von den Veränderungen der Hierarchie auf Ceres auf dem falschen Fuß erwischt. Miller mag am Tiefpunkt angelangt sein, aber ich denke, dieser Rückschlag wird ihn nur noch mehr dazu veranlassen, sich in seiner Detektivarbeit zu verbeißen und nicht eher zu ruhen, bis das Rätsel um Julie Maos Verschwinden gelöst ist.

Fazit: "Rock Bottom" bringt die Figuren und Plots für den finalen Akt der Staffelhandlung in Stellung. Trotz aller Rückschläge verfügt Miller nun über fast alle Puzzlestücke zum Aufklären von Julie Maos Verschwinden und auch bei Holden wird der Bogen zurück zum Anfang der Staffel gespannt, was zumindest die Kollision der beiden Plots in naher Zukunft in Aussicht stellt. Auch wenn die meisten Charakterszenen gelungen sind, schlampt "Rock Bottom" beim Jonglieren der leider recht flachen Randgeschichten, was in einigen abgehakten Szenenwechseln mündet. Weniger Sprünge zwischen den Handlungsebenen hätten der Folge besser gestanden.


Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © 2015 SyFy)




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