Jessica Jones - 1x13: Lächeln |
Episodennummer: 1x13 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 20.11.2015 (Netflix) Drehbuch: Melissa Rosenberg, Jamie King & Scott Reynolds Regie: Michael Rymer Hauptdarsteller: Krysten Ritter als Jessica Jones, David Tennant als Kilgrave, Mike Colter als Luke Cage, Rachael Taylor als Trish Walker, Eka Darville als Malcolm Ducasse, Carrie-Anne Moss als Jeri Hogarth. Gastdarsteller: Rosario Dawson als Claire Temple, Michelle Hurd als D.A. Samantha Reyes, Michael Siberry als Albert Thompson, Edward Chin-Lyn als Frank Levin, Colin Moss als Justin Boden, Amanda Warren als Doctor Gallo, Frank De Julio als Nurse Brad, Lia Yang als Nurse Ellie Chung, Cecelia Riddett als Old Woman u.a. Kurzinhalt: Nachdem sie sich angesichts der Angriffe des von Kilgrave kontrollierten Luke Cage nicht mehr anders zu helfen wusste, als ihm die Schrotflinte ans Genick zu setzen und abzudrücken, bringt sie den bewusstlosen Luke Cage ins Krankenhaus. Dort scheitern die Krankenschwestern angesichts seiner undurchdringlichen Haut aber allein schon mal dabei, ihm eine Nadel einzustechen. Zum Glück hat gerade Claire Temple dienst, die mit übersinnlichen Fähigkeiten schon Erfahrung hat. Jessica gelingt es, sich ihre Hilfe zu sichern, und die beiden bringen Luke daraufhin in Jessicas Appartement. Während Claire ihn behandelt und bei ihm bleibt, falls er aufwachen sollte, bricht Jessica zu ihrem letzten Showdown mit Kilgrave auf. Dieser ließ sich indes von seinem Vater den gesamten Rest jenes Mittels spritzen, dass seine Kräfte verstärken soll. Ist er nun endlich wieder dazu in der Lage, Jessica zu kontrollieren? Mit einem letzten Test an den Docks möchte er sich eben dessen vergewissern… Review: ![]() Der Mittelteil der Folge überzeugte dann in erster Linie mit einer sehr netten Szenen zwischen Jessica und Trish im Auto, wo ersterer in Richtung ihrer Schwester in dieser Krisensituation (ist sie sich doch nicht sicher, ob sie eine weitere Konfrontation mit Kilgrave überleben wird) doch tatsächlich die für sie höchst ungewöhnlichen Worte "I love you" über die Lippen kommen. Das war wirklich gelungen, und für so eine Superheldenserie auch wieder ungewöhnlich. Deutlich bekannter und klischeehafter war da schon Kilgrave, der seinen Vater dazu zwingt, ihm das gesamte Mittel zu spritzen. Ich persönlich hätte mir ja daraufhin auch eine körperliche Änderung erwartet bzw. gewünscht, großer Knackpunkt war das aber keiner. Zumal der Showdown dann mit einer einzigen Ausnahme meine Erwartungen voll und ganz erfüllen konnte. So fand ich schon mal das Setting der ersten Konfrontation an diesem Fährenterminal sehr gelungen. Großartig auch die Idee, Trish mit Kopfhörern vorauszuschicken, so dass Kilgrave sie nicht kontrollieren kann, und dieser durch sie abgelenkt ist. Kurz darauf nutzte er beim nachfolgenden Chaos am Pier Jessicas größte Schwäche schamlos aus, als er die Leute dazu zwingt, sich gegenseitig umzubringen. Die letzte Konfrontation zwischen den beiden war dann grundsätzlich ebenfalls phantastisch umgesetzt. Mir gefiel, wie es der Episode hier gelungen ist, auch mich darüber im Unklaren zu lassen, ob er sie nun wirklich kontrolliert, oder nicht – bis zu jenem Moment, wo sie sich ihn schnappt und ihm kurzerhand das Genick bricht. Es kommt überaus selten vor, dass Helden so skrupellos agieren dürfen (siehe auch Daredevil am Ende von Staffel 1), weshalb dieser Moment für mich wirklich positiv hervorstach. ![]() Aber wie gesagt, dass Jessica ihre Nemesis hier tatsächlich töten darf, stach für mich wirklich positiv heraus – auch wenn ich eigentlich grundsätzlich kein großer Freund davon bin, sich solch ikonischer Bösewichte zu früh zu entledigen (ein Trend, den Tim Burton mit seinem ersten "Batman"-Film begründet hat). In diesem Fall stimme ich aber nicht nur mit Jessica überein, dass er einfach viel zu gefährlich war, um in am Leben zu lassen (von der Frage, wie ihm jemand jemals den Prozess machen und ihn erfolgreich einsperren will, ganz zu schweigen), er war auch so mächtig, dass sich die Serie teilweise immer wieder anstrengen musste um zu erklären, wie es Jessica gelingt, trotzdem am Leben zu bleiben. Das noch auf eine weitere Staffel auszudehnen hätte das Glück wohl überstrapaziert. Rückwirkend betrachtet denke ich zudem, dass dies ein zusätzlicher, ganz wichtiger Grund für Hopes Tod war, immerhin hat Jessica dieser somit "nur" ihren letzten Wunsch erfüllt. Aus meiner Sicht war dies zwar als weitere Motivation bzw. Entschuldigung für diese Tat nicht notwendig, ich kann aber den Wunsch der Serienschöpfer anerkennen, dem Zuschauer einen weiteren Grund mit auf den Weg zu geben, ihr diesen kaltblütigen Mord nicht vorzuhalten. Nett fand ich darüber hinaus, dass nach dem Showdown nicht einfach Schluss war, sondern man sich auch noch ein paar Minuten genommen hat, um sich mit den Nachwehen zu beschäftigen. So wird Jessica – natürlich – angeklagt, kommt jedoch aufgrund von Jeri Hogarths Hilfe frei. Die letzte Szene macht zudem deutlich, dass sie – auch wenn sie sich endlich Kilgraves entledigt hat – immer noch keine strahlende Superheldin ist, löscht sie doch alle Anfragen, ihr zu helfen. Wie es letztendlich doch noch gelingen wird, sie wieder ins Spiel zu holen, wird, wenn nicht schon eine zweite Staffel, spätestens die Mashup-Serie "The Defenders" zeigen – auf die ich mich mittlerweile immer mehr freue. Fazit: ![]() Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)
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