Agent Carter - 1x07: Kein guter Tag
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: SNAFU
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 17. Februar 2015
Erstausstrahlung D: 08. Juli 2015 (SyFy)
Drehbuch: Chris Dingess
Regie: Vincent Misiano
Hauptdarsteller: Hayley Atwell als Agent Peggy Carter, James D'Arcy als Edwin Jarvis, Chad Michael Murray als Agent Jack Thompson, Enver Gjokaj als Agent Daniel Sousa, Shea Whigham als Chief Roger Dooley.
Gastdarsteller: Ralph Brown als Doctor Ivchenko, Bridget Regan als Dottie Underwood, Lesley Boone als Rose, Sarah Bloom als Loretta Dooley, Pawel Szajda als Ovechkin, Kevin Cotteleer als Alex Doobin, Rob Locke als Surgeon, Travis Johns als Agent Corcoran, Lincoln Melcher als Emmett Dooley, Madonna Cacciatore als Ovechkin’s Mom, Lisa Pescherine als Female Salesclerk, Diana Gettinger als Movie Usherette, Mary Beth Manning als Woman, Chris Palermo als Middle-Aged Man, Sandra Gimpel als Elderly Woman u.a.


Kurzinhalt: Nach ihrer Festnahme wird Peggy Carter abwechselnd – und mit unterschiedlichen Taktiken – von den Agenten Dooley, Sousa und Thompson verhört, doch sie bleibt standhaft und lässt sich keine Informationen entlocken. Kurz darauf macht Edwin Jarvis mit einem Geständnis aufmerksam, dass Howard Stark angeblich abgelegt haben soll. Bei diesem handelt es sich zwar um eine Fälschung, aber es reicht, um Peggy kurzzeitig aus dem Verhörraum zu bekommen. Zurück im Büro entdeckt sie schließlich, wie Doktor Ivchenko jemandem im Gebäude auf der anderen Straßenseite Signale weitergibt. Während sie zusammen mit einer Gruppe von Agenten aufbricht, um seine Kontaktperson festzunehmen, wird Ivchenko unter Arrest gestellt. Doch dabei hat man die Rechnung ohne sein Hypnose-Talent gemacht…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC An "Kein guter Tag" haben mir der Einstieg und das Ende am besten gefallen, während der Mittelteil ein klein wenig geschwächelt hat. Großartig war z.B. der anfängliche Flashback zur Schlacht, die zeigt, wie Doktor Ivchenko einem schwer verwundeten Soldaten die Schmerzen nahm, während man sein Bein amputierte. Das war schon ein ziemlich finsterer Moment. Deutlich leichtfüßiger verläuft dann das Verhör von Agent Carter. Ihre drei Kollegen nehmen sie mit drei unterschiedlichen Zugängen – konfrontativ, freundschaftlich, väterlich enttäuscht – in die Zange, doch sie zeigt wieder einmal, dass sie mindestens genau so viel auf dem Kasten hat die sie, indem sie ihnen deutlich macht, dass sie ihre Taktik durchschaut. Wunderbar fand ich auch ihr resignierendes "Sie sehen nur, was sie sehen wollen" –was ja nicht nur den aktuellen Fall betrifft, sondern durchaus auch die Zeit davor, wo man ihr als Frau zahlreiche Aufgaben partout nicht zutrauen wollte, und ihr Talent völlig übersah. Selbst Sousa, der noch der freundlichste war, macht sich bis zu einem gewissen Grad dessen schuldig, da er in ihr eine Frau sieht (oder sehen will), die er beschützen bzw. retten kann – und nicht erkennt, dass es in Wahrheit genau umgekehrt ist.

Wie sich ja auch kurz darauf zeigt, nachdem Peggy Carter erkannt hat, dass Ivchenko einer unbekannten Person im Gebäude gegenüber Zeichen gibt, und sie zusammen mit Sousa loszieht, um die Lage zu überprüfen. Sie ahnt bereits, wer sie dort erwarten wird, und warnt Sousa noch davor, "Carrie Underwood" nicht zu unterschätzen und auch wenn sie eine Frau ist nicht zu zögern, auf sie zu schießen, aber natürlich ist er dafür dann letztendlich nicht skrupellos genug, wodurch der russischen Agentin die Flucht gelingt. So weit, so gut. Parallel dazu kam es jedoch in der S.S.R.-Zentrale zu jenem Handlungsstrang, der mich nicht wirklich überzeugt hat. Ich weiß natürlich, dass man dort von Ivchenkos Hypnose-Talent nichts wissen konnte, aber unabhängig davon halte ich es für sehr unvorsichtig um nicht zu sagen unverantwortlich, den Chef mit ihm ganz allein zu lassen – den er dann natürlich mit Hilfe seiner Fähigkeiten schnell unter Kontrolle bringt.. Das war mir dann doch etwas zu dämlich und konstruiert, damit die Handlung so weitergehen konnte wie vom Autor gewünscht. Schade fand ich zudem, dass die Russen nicht – wie von mir kurz angenommen – hinter Steve Rogers' Blut her sind; immerhin hätte man damit wundervoll die Brücke zum zweiten Captain America-Film schlagen und die Herkunft des "Winter Soldiers" erklären können. Statt "Agent Carter" mit dem filmischen Marvelverse zu verknüpfen, schließt sich am Ende hingegen vielmehr der Kreis zum sich durch die erste Staffel ziehenden Mysterium rund um die Schlacht von Finow, als Ivchenko am Ende jenes von Stark entwickelte Gas stiehlt, dass die Katastrophe dort wohl ausgelöst hat. Das Finale im Kino war dann ganz schön grimmig und brutal, und sorgte zusammen mit Dooleys Opfer für einen düsteren Ausgang des Geschehens.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Sowohl der Einstieg, mit dem Rückblick zu den Opfern der Schlacht von Finow, sowie das Finale im Kino, waren ganz schön düster, und stachen für mich mit ihrer Schonungslosigkeit hervor. Und als wäre der brutale Tod zahlreicher Zivilisten nicht schon schlimm genug, hat hier zudem das S.S.R. einen weiteren schweren Verlust zu beklagen, der auch sehr dramatisch umgesetzt wurde. Gut gefallen hat mir darüber hinaus das anfängliche Verhör von Agent Carter, wo diese ihren männlichen Kollegen wieder einmal gezeigt hat, dass sie ihnen mindestens eine Nasenlänge voraus ist. Und auch die Konfrontation mit Dottie Underwood im Gebäude nebenan fand ich spannend umgesetzt. Als einziger markanter – dafür jedoch erheblicher – Kritikpunkt sticht die mir unverständliche und unglaubwürdige Fahrlässigkeit ins Auge, Ivchenko ohne Bewachung mit Dooley allein zu lassen – ohne die es dann ja auch nicht zu den weiteren tragischen Ereignissen gekommen wäre. Zudem fand ich es schade, dass man die Gelegenheit zur Verknüpfung von "Agent Carter" mit "Captain America 2" nicht genutzt hat. Davon abgesehen hat mir aber auch "Kein guter Tag" wieder gut gefallen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/ABC)




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