Agent Carter - 1x03: Agent im Kreuzfeuer!
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: Time and Tide
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. Januar 2015
Erstausstrahlung D: 10. Juni 2015 (SyFy)
Drehbuch: Andi Bushell
Regie: Scott Winant
Hauptdarsteller: Hayley Atwell als Agent Peggy Carter, James D'Arcy als Edwin Jarvis, Chad Michael Murray als Agent Jack Thompson, Enver Gjokaj als Agent Daniel Sousa, Shea Whigham als Chief Roger Dooley.
Gastdarsteller: Lyndsy Fonseca als Angie Martinelli, Kyle Bornheimer als Agent Ray Krzeminski, Meagen Fay als Miriam Fry, Patrick Robert Smith als Agent Butch Wallace, Alexander Carroll als Agent Yauch, Rob Mars als Jerome Zandow, Lesley Boone als Rose, Benita Robledo als Carol, Bridget Regan als Dottie Underwood, Laura Coover als Molly Bowden, Tim James als Jimmy, Paul Roache als Building Manager, Christie Lynn Herring als Emily u.a.


Kurzinhalt: Der S.S.R. nimmt Edwin Jarvis fest, um ihn wegen des Nummernschilds von Howard Starks wagen zu befragen, der bei der Explosion der Fabrik gefunden wurde. Aufgrund seiner unehrenhaften Entlassung aus dem Militärdienst kommt Jarvis gehörig unter Druck, droht man doch, ihn und seine Frau Anna des Landes verweisen zu lassen. Indem sie völlige Inkompetenz vortäuscht und scheinbar einen großen Fehler macht, gelingt es Peggy Carter jedoch, für seine Freilassung zu sorgen – doch ihr ohnehin schon geringes Ansehen bei ihren Kollegen leidet darunter natürlich nur noch zusätzlich. Während der S.S.R. die im Hotelzimmer des toten Mannes gefundene Schreibmaschine genauer untersucht, bei der es sich scheinbar um eine Art Telegraphen handelt, setzen Peggy Carter und Edwin Jarvis die Suche nach der gestohlenen Stark-Technologie fort…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Ganz so gut wie die ersten beiden Folgen hat mir "Agent im Kreuzfeuer!" zwar nicht mehr gefallen, dennoch bot auch die dritte Episode durchaus gute Unterhaltung. In erster Linie stach dabei für mich die Befragung von Edwin Jarvis hervor, und wie es Peggy Carter gelingen muss bzw. in weiterer Folge ja auch gelingt, ihn da rauszuholen. Letztendlich findet sie dafür zwar eine geschickte Lösung, indem sie sich als Dummerchen darstellt, die es unabsichtlich vermasselt hat – doch der Preis den sie dafür zahlt ist ein hoher. Die ganze Zeit kämpft sie nun schon um den Respekt ihrer Kollegen, und dafür, als vollwertiges Mitglied des S.S.R. akzeptiert zu werden. Mit dieser Aktion hat sie sich was ihre Ambitionen betrifft, endlich ernst genommen zu werden, selbst ins Bein geschossen – und man merkt, dass dies durchaus an ihr nagt. Zugleich zeigt es aber auch, dass sie mittlerweile gelernt hat, Jarvis zu vertrauen und für ihn einzustehen – was dieser später auch würdigt und belohnt, indem er ihr die tragische Hintergrundgeschichte seiner unehrenhaften Entlassung beim Militär anvertraut – ein weiterer starker, gelungener Moment der Episode.

Das letzte größere Highlight von "Agent im Kreuzfeuer!" war dann der Tod von Agent Krzeminski am Ende. Bei der Szene im Wagen hatte ich zwar schon ein ungutes Gefühl, dennoch hätte ich jetzt nicht unbedingt gedacht, dass es so früh jemanden vom Team erwischen würde. Insofern war ich von dieser Wendung durchaus überrascht. Krzeminski mag zwar nicht die sympathischste Figur gewesen sein – gerade auch Peggy Carter gegenüber – weshalb mich dieser Twist jetzt auch nicht unbedingt emotional berührt hat, dennoch litt ich mit seinen Kollegen durchaus mit. Von diesen tollen Momenten abgesehen war die Folge allerdings "nur" ok. Die Szene mit dem Lager auf dem Boot war zwar soweit ganz nett, aber echte Spannung kam beim Kampf – den ich generell eher nur durchschnittlich inszeniert fand – irgendwie keine auf. Immerhin durfte Peggy Carter wieder einmal ihre Kampfkünste unter Beweis stellen, das war jedenfalls ein Plus. Auch alles rund um ihre neue Wohnung im Wohnhaus für brave Mädchen begeistert mich irgendwie nicht so recht. Zwar ist es ein netter Einblick in die damalige Zeit und die damals vorherrschenden moralischen Werte (und Doppelstandards), aber ich denke, es wäre mir lieber, wenn sie einfach nur in einer WG mit ihrer Freundin Angie wohnen würde. Meine beiden größten Kritikpunkte waren aber einerseits die Offenbarung der Feinde als böse Russen – was zwar gut zur Ära passt, aber doch auch ein bisschen "na ja" ist – und andererseits, dass man Howard Stark für den Tod von Krzeminski verantwortlich macht. Das erschien mir doch sehr weit hergeholt, und hat mich nicht wirklich überzeugt. Sollen sie lieber den bösen Russen die Schuld geben!

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC "Agent im Kreuzfeuer!" war wieder recht gut, wenn sie mir auch nicht mehr ganz so gut gefallen hat wie die ersten beiden Episoden. Am besten fand ich jene Stelle, wo sie gegen ihre eigenen Kollegen antreten muss, um Jarvis aus dem Gefängnis zu bekommen. Das hatte einen klassischen Jack Bauer-Touch, und stach für mich vor allem auch wegen des Preises, den sie dafür zahlen muss, hervor – denn ihrem Ruf innerhalb des Büros hat sie damit zweifellos nichts Gutes getan. Davon abgesehen stach für mich in erster Linie noch der Tod ihres Kollegen hervor, den ich so früh in der Geschichte noch nicht erwartet hätte. Und auch die gemeinsamen Szenen von Peggy und Jarvis waren wieder gelungen. Nicht wirklich begeistert bin ich jedoch von dieser züchtigen Bleibe, in die es Peggy verschlagen hat – auch wenn man damit die moralischen Vorstellungen der damaligen Zeit thematisiert. Dass sich die Bösewichte als Russen offenbaren, mag zwar zur Ära passen, in der die Serie angesiedelt ist, wirkt aber doch ein wenig abgedroschen. Vor allem aber fand ich es sehr konstruiert, dass man am Ende Howard Stark die Schuld am Tod von Krzeminski gibt. Da übertreibt man es in meinen Augen ein bisschen mit der S.S.R.-internen Stimmungsmache gegen den bon vivant. Insgesamt bot "Agent im Kreuzfeuer!" aber nette Unterhaltung.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/ABC)




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