Agent Carter - 1x02: Brücke und Tunnel
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: Bridge and Tunnel
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. Januar 2015
Erstausstrahlung D: 03. Juni 2015 (SyFy)
Drehbuch: Eric Pearson
Regie: Joseph V. Russo
Hauptdarsteller: Hayley Atwell als Agent Peggy Carter, James D'Arcy als Edwin Jarvis, Chad Michael Murray als Agent Jack Thompson, Enver Gjokaj als Agent Daniel Sousa, Shea Whigham als Chief Roger Dooley.
Gastdarsteller: Lyndsy Fonseca als Angie Martinelli, Kyle Bornheimer als Agent Ray Krzeminski, James Frain als Leet Brannis, James Hebert als Green Suit, Ray Wise als Hugh Jones, Meagen Fay als Miriam Fry, James Urbaniak als Miles Van Ert, Devin Ratray als Sheldon McFee, Don Luce als Mob Boss, Erin Torpey als Betty Carver, Walker Roach als Captain America, Ralph Garman als Radio Announcer, Atticus Todd als Winston, Greg Bryan als Daisy Clover Foreman, Jeff Locker als SSR Lab Tech u.a.


Kurzinhalt: Auf der Jagd nach gefährlicher Technologie, die von Howard Stark erfunden und aus seiner Lagerhalle gestohlen wurde, ist Peggy Carter einem Milchwagen voller Nitramin-Kugeln auf der Spur. Dabei handelt es sich um einen besonders gefährlichen Stoff, der zu einer mächtigen Implosion führt. Eine Kugel allein war bereits stark genug, um die gesamte Raxxon-Fabrik zu vernichten – unvorstellbar, was eine ganze Wagenladung an Nitramin anstellen könnte. Doch um den Milchwagen sicherzustellen, ist Peggy – von der Unterstützung durch Starks Butler Jarvis abgesehen – auf sich allein gestellt. Immerhin ermitteln ihre Kollegen vom S.S.R. ja gegen Howard Stark, während sie versucht, seine Unschuld zu beweisen. Dementsprechend muss sie versuchen, ihren Kollegen immer einen Schritt voraus zu sein. Doch neben Peggy und dem S.S.R. hat es auch noch eine weitere Partei auf das Nitramin abgesehen…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Auch die zweite Folge der "Agents of S.H.I.E.L.D."-midseason-break-Ersatzserie "Agent Carter" konnte mir wieder sehr gut gefallen. Mein ganz persönliches Highlight war dabei das Radiodrama über Captain America und seine Abenteuer, auf die ihn Betty Carver (!) begleitet – die jedoch um einiges hilfloser und unselbständiger ist als ihre Vorlage. Dementsprechend wenig hält Peggy auch von dieser Hörspielumsetzung. Fand ich bereits den entsprechenden Einstieg sehr gelungen, wurde es dann zum Finale hin sogar noch einmal besser eingesetzt, da man dort dann die Unterschiede zwischen Realität und Fiktion klar erkennen konnte, als Betty Carver darauf warten muss, vom heldenhaften Captain America gerettet zu werden, während Peggy Carter einfach mal so – und ohne fremde Hilfe – einen Gegner auf die Bretter schickt. Diesen Kontrast fand ich sehr gelungen. Generell haben mir Peggys Kampfszenen – sei es gegen den schwergewichtigen Mann in dessen Haus, oder auch später den durchtrainierten gegnerischen Agenten auf dem Dach des Lastwagens – sehr gelungen, toll choreographiert, und packend inszeniert (wenn die Action für meinen Geschmack auch noch eine Spur klarer und übersichtlicher hätte sein dürfen).

Ähnlich wie schon "24" vor ihr zieht auch "Agent Carter" einen zusätzlichen Reiz daraus, dass sie nicht einfach nur innerhalb der S.S.R. arbeitet und ein Team auf ihrer Seite hat, sondern vielmehr auf sich allein gestellt ist, und sogar gegen ihre Kollegen arbeitet. Somit muss sie nicht nur gegen den –nach wie vor unbekannten, aber auf jeden Fall sehr skrupellos und brutal vorgehenden – Feind bestehen, sondern auch dem S.S.R. immer einen Schritt voraus sein. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass sie bei "Brücke und Tunnel" nicht nur wieder ihren Kampfgeist, sondern auch ihren Intellekt unter Beweis stellen darf. Egal ob sie sich bei der Molkereifirma als Mitarbeiterin des Gesundheitsamts ausgibt oder den entscheidenden Hinweis liefert, mit dem der Verräter dann schließlich entlarvt wird, Agent Carter beweist immer wieder mal, dass sie ihren männlichen Kollegen und Feinden auch was den Grips betrifft mindestens das Wasser reichen kann. Wie schon die erste Folge, so profitierte "Brücke und Tunnel" zudem auch nach wie vor vom Setting. Auf ähnlich imposante Einstellungen wie vom New York Mitte der Vierziger müssen wir diesmal zwar verzichten, dennoch hat die Tatsache, dass Agent Carter in dieser Zeit spielt, einen ganz eigenen Charme, der sich für mich auch in der zweiten Folge noch lange nicht abgenutzt hat. Wunderbar waren auch wieder die gemeinsamen Szenen zwischen ihr und Starks Butler Jarvis – vor allem auch am Ende, wo er sie verarztet und sie zugleich ermahnt, sich im Bestreben, allen zu beweisen wie unabhängig und selbständig sie ist, und als Frau nicht weniger Wert zu sein als ein Mann, nicht aus falschem Stolz darauf zu verzichten, Hilfe anzunehmen wo sie angeboten – und willkommen – ist. Generell zeichnete sich "Brücke und Tunnel" wieder einmal durch einige gut geschriebene, gewitzte Dialoge aus ("Wie ist ihr Name, Süße?" "Agent."). Zuletzt sei auch noch der Gastauftritt von Ray Wise erwähnt. Eine andere Rolle hätte ich zwar insofern vorgezogen, als ich mal vermute, dass wir Hugh Jones wohl so schnell nicht wiedersehen werden, dennoch war ich durchaus erfreut, ihn zu sehen.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Zwar nicht mehr ganz so mitreißend und begeisternd wie die erste Folge, hat mich nichtsdestotrotz auch "Brücke und Tunnel" wieder bestens – und deutlich besser als die übliche "Agents of S.H.I.E.L.D."-Folge – unterhalten. Als besonderer Geniestreich erwies sich dabei für mich die Idee mit dem Radiohörspiel rund um die Abenteuer von Captain America und seiner treuen, aber letztendlich nutz- und hilflosen Begleitung Betty Carver. War der diesbezügliche Einstieg schon köstlich genug, fand ich dann vor allem die spätere Szene klasse, als Hörspiel und Peggys echter Einsatz gegenübergestellt wurden und der Kontrast zwischen Realität und Fiktion wunderbar zur Geltung kam. Generell fand ich die Action wieder packend gemacht. Erfreulich auch, dass Peggy Carter diesmal auch ihren Grips beweisen und ihre Kollegen und Gegner auch auf diese Weise ausstechen durfte. Einen Geek-Pluspunkt gibt’s zudem für den (wenn auch vermeintlich leider nur einmaligen) Auftritt von Ray Wise. Die wieder einmal gut geschriebenen und teils sehr gewitzten Dialoge, das nette Zusammenspiel zwischen Hayley Atwell und James D'Arcy sowie den ungebrochenen Charme des 40er-Jahre-Settings runden das positiven Gesamtbild dann schließlich ab.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/ABC)




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