Agents of S.H.I.E.L.D. - 2x05: Das Schaf im Wolfspelz
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: A Hen in the Wolf House
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21. Oktober 2014
Erstausstrahlung D: 08. Juli 2015 (RTL Crime)
Drehbuch: Brent Fletcher
Regie: Holly Dale
Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Ming-Na Wen als Melinda May, Chloe Bennet als Skye, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons, Nick Blood als Lance Hunter.
Gastdarsteller: Kyle MacLachlan als Skye's Father, B.J. Britt als Antoine Triplett, Reed Diamond als Daniel Whitehall, Henry Simmons als Alphonso Mackenzie, Simon Kassianides als Sunil Bakshi, Ruth Negga als Raina, Adrianne Palicki als Bobbi Morse, Adam Kulbersh als Kenneth Turgeon, Amir Talai als Schneider, Valorie Hubbard als Aunt Cindy, Ronnie Gene Blevins als Deacon, Caleb Smith als Bartender, Chase Kim als Waiter, Adam Dunnells als Brick, Dale Waddington als Dr. Lingenfelter, Charles Fathy als Head Chef, Brie Mattson als Mariah Leitner u.a.


Kurzinhalt: HYDRA wollen den Obelisken unbedingt wieder in ihre Gewalt bringen. Aus diesem Grund haben sie Raina ein Ultimatum gesetzt. Diese hat nur 48 Stunden Zeit, ihnen das Artefakt zu besorgen, wenn sie nicht einen qualvollen Tod erleiden will. Raina sucht daraufhin Skye's Vater auf, doch dieser denkt gar nicht daran, ihr den Obelisken auszuhändigen. Ihre einzige Chance sieht sie darin, ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen, und seine Tochter zu ihm zu bringen. Aus diesem Grund ersucht sie Agent Coulson um ein Treffen. Währenddessen gerät Jemma Simmons bei ihrem Undercover-Einsatz bei HYDRA unter Druck. Die dortige Sicherheit vermutet einen Maulwurf, weshalb alle Mitarbeiter einer genauen Untersuchung unterzogen werden. Im letzten Moment gelingt es ihr, kompromittierendes Beweismaterial bei einem ihrer Kollegen zu verstauen – dennoch wird sie ob der sich vermeintlich zuziehenden Schlinge zunehmend nervös. Ihre Lage droht sich noch weiter zu verschlechtern, als Raina Coulson ihr "Angebot" unterbreitet: Entweder er lässt zu, dass sie Skye zu ihrem Vater bringt, oder sie will Simmons Tarnung bei HYDRA auffliegen lassen…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Schön langsam – und deutlich früher, als das in der ersten Staffel der Fall war – dreht "Agents of S.H.I.E.L.D." auf. Der absolute Höhepunkt dieser Folge war dabei ganz klar die Dinnerszene zwischen Raina und Coulson, wo es vor Spannung nur so geknistert hat. Sicherlich bis jetzt der stärkste Moment der Staffel, toll geschrieben, super geschauspielert, und mitreißend inszeniert. Und das bei einer Szene, wo eigentlich nichts weiter passiert, als dass sich zwei Personen miteinander unterhalten. Alle Achtung! An zusätzlicher Intensität gewann die Szene natürlich dadurch, dass Skye mitgehört hat, und ihrem Vater wieder einen Schritt nähergekommen ist. Dieser Moment war auch von Chloe Bennett wunderbar gespielt, der man die widersprüchlichen Emotionen ihrer Figur an dieser Stelle prima vom Gesicht ablesen konnte. So wie sie war dabei auch ich im Zwiespalt: Auf der einen Seite hofft man als Zuschauer natürlich, dass diese Begegnung besser früher als später stattfindet (weshalb ich auch ein klein wenig enttäuscht darüber war, dass sie das Lagerhaus am Ende nur mehr verlassen vorfand; das hat etwas von künstlichem Hinauszögern, gegen das ich aktuell wohl gerade auch aufgrund der dritten "Defiance"-Staffel, die genau dies eben nicht macht, besonders allergisch bin) – und fragt sich zugleich angesichts seiner gewalttätiger Tendenzen, ob dies wirklich eine so gute Idee wäre.

Jedenfalls war die Dinner-Szene einfach nur phantastisch, und ungemein fesselnd. Und gerade als man denkt, spannender kann's jetzt nicht mehr werden, schickt Raina doch tatsächlich die E-Mail ab, und lässt Jemmas Tarnung auffliegen. Eine Wendung, mit der ich so definitiv nicht gerechnet hatte. Wobei ich es ja zugegebenermaßen schon etwas schade fand, dass sich Neuzugang Adrianna Palicki als verdeckte SHIELD-Agentin herausgestellt hat. Denn was der Serie – gerade auch angesichts der mittlerweile recht ambivalent und keinesfalls mehr rein bösen Raina – fehlt, wäre ein knackiger weiblicher Bösewicht (Agentin 33 füllt diese Rolle in meinen Augen leider nur bedingt aus). Andererseits bedeutet diese Offenbarung wohl, dass wir in Zukunft mehr von ihr sehen werden, und eine weitere starke Frauenfigur zum Team hinzustößt – was ich dann wieder durchaus positiv sehe. Jedenfalls, angesichts der Tatsache, dass ich die Serie recht unvorbereitet sehe, ist es dieser Wendung gelungen, mich durchaus zu überraschen. Generell war Jemmas Flucht – wo Bobbi Morse auch gleich ihre Kampffähigkeiten ausreichend unter Beweis stellen durfte – ziemlich packend umgesetzt (wenn ich auch am Erfolg wenig Zweifel hatte). Etwas aufgesetzt fand ich dann allerdings, dass sich Bobbi als jene Ex herausstellte, von der Lance erzählt hat. Es wäre schön, wenn man in Serien auch mal über Figuren aus der Vergangenheit der Protagonisten sprechen könnten, ohne dass diese Gespräche dazu dienen, einen kurz bevorstehenden Auftritt der jeweiligen Personen vorzubereiten. Last but not least fand ich es auffällig, dass es Marvel Television irgendwie mit Giftanschlägen mit Champagner haben – gab es doch eine ähnliche Szene auch bei "Daredevil" (wobei "Das Schaf im Wolfspelz", zumindest in den USA, früher dran war). Mein größter Kritikpunkt an "Das Schaf im Wolfspelz" war aber jene Szene, wo sich Jemmas HYDRA-Wissenschaftlerkollege als psychopatischer Massenmörder herausgestellt hat – womit man ihre Entscheidung, ihm die kompromittierten Beweise unterzujubeln, jedwede moralische Fragwürdigkeit nahm. Hier machte es die Serie sich selbst – und auch Jemma – in meinen Augen viel zu leicht.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC "Das Schaf im Wolfspelz" war bis jetzt die spannendste und unterhaltsamste Folge der Staffel. Vor allem das Dinner zwischen Raina und Coulson stach hier hervor, aber auch Jemmas Flucht von HYDRA war packend in Szene gesetzt. Abzüge gibt es in erster Linie für die Offenbarung, dass Jemmas neuer Freund ein Psychopath ist (was der Szene, wo sie ihm Beweismaterial unterjubelt, jedweder moralischer Fragwürdigkeit beraubt), die Hinhaltetaktik rund um die erste Begegnung zwischen Skye und ihrem Vater, sowie die Offenbarung rund um Bobbi und Lance. Etwas enttäuscht war ich zudem darüber, dass Adrianna Palicki doch eine gute spielte, könnte "Agents of S.H.I.E.L.D." in meinen Augen doch eine starke weibliche Antagonistin vertragen. Dem Unterhaltungswert taten diese Kritikpunkte letztendlich aber kaum einen Abbruch.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 Marvel/ABC)




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