Sense8 - 1x05: Kunst ist wie Religion |
Episodennummer: 1x05 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 05. Juni 2015 (Netflix) Drehbuch: Wachowskis & J. Michael Straczynski Regie: James McTeigue Hauptdarsteller: Aml Ameen als Capheus van Damnne, Doona Bae als Sun Bak, Jamie Clayton als Nomi Marks, Tina Desai als Kala Dandekar, Tuppence Middleton als Riley Blue, Max Riemelt als Wolfgang Bogdanow, Miguel Ángel Silvestre als Lito Rodriguez, Brian J. Smith als Will Gorski. Gastdarsteller: Chichi Seii als Shiro, Peter King Mwania als Silas Kabaka, Ness Bautista als Diego, Max Mauff als Felix Bernner, Purab Kohli als Rajan Rasal, Anupam Kher als Sanyam Dandekar, Natasha Rastogi als Priya Dandekar, Myung Gye-Nam als kickboxing trainer, Freema Agyeman als Amanita u.a. Kurzinhalt: Die Verbindung zwischen den 8 sensates scheint sich immer mehr zu vertiefen. So kommt es immer öfter zu "Besuchen", und auch die Empfindungen, Wahrnehmungen usw. der einzelnen Teile der Gruppe streuen immer weiter aus. So kann Capheus z.B. den Tee schmecken, den Riley trinkt, Nomi bekommt während Kala ein Abendmahl ihres Vaters zu sich nimmt plötzlich Appetit auf indisches Essen, und Lito leidet unter Suns PMS-Beschwerden. Vor allem letzteres erweist sich angesichts der Tatsache, dass der gute eine wichtige Szene des Films drehen muss und dafür eigentlich den Obermacho raushängen lassen sollte, als eher ungünstig. Wolfgang wird indes zu seinem Onkel zitiert und wegen der fehlenden Diamanten befragt – hält aber dicht. Sun und Capheus stehen beide vor schwerwiegenden Entscheidungen, und besuchen sich gegenseitig, um sich darüber auszutauschen. Und die Hochzeit von Kala und Rajan steht nun unmittelbar bevor. Sie ist offenkundig deswegen sehr unglücklich – scheint jedoch keinen Weg zu finden, sich aus der Misere zu befreien… Review: ![]() Auch abseits solcher JMSmen fand ich "Kunst ist wie Religion" wieder etwas gelungener als die Episoden zuvor – wenn es auch hier durchaus wieder Kritikpunkte gab. Vor allem auch alles rund um Capheus und den "Drogentest" stach dabei für mich negativ hervor. Ich kann jetzt zwar nicht mehr genau sagen, wo ("Breaking Bad", vielleicht?) aber ich erinnere mich daran, eine praktisch identische Szene mit so einem Testlauf erst vor kurzem irgendwo gesehen zu haben, und ich fand's einfach erstens ungemein vorhersehbar und zweitens irgendwie Hollywood-Logik-mäßig. Andererseits, ich bin ja kein Gangsterboss, vielleicht sind solche "Aufnahmetests" ja tatsächlich gang und gäbe. Mich hatte es halt nicht überzeugt. Womit ich ebenfalls wenig bis gar nichts anfangen konnte, war Lito, der quasi Suns Regelbeschwerden "erbt". Ok, zugegeben, die Szene wo er seine Kollegin anschmachten soll, und stattdessen in Tränen ausbricht, war ganz witzig. Davon abgesehen war mir das aber etwas zu "on the nose", und nur eine Haaresbreite von einem "Junior"-ähnlichen Debakel entfernt. Und trotz der Szene mit Will und Jonas in der letzten Folge sind mir die Regeln rund um die sensates teilweise immer noch unklar. Wie z.B. kann Capheus aus Rileys Tasse trinken? Weiß er, wie es schmeckt, weil sie weiß, wie es schmeckt, oder wie? Und generell fand ich, wie schon bei den letzten Episoden, die erste Hälfte irgendwie noch nicht so prickelnd, plätscherte die Handlung dort noch eher gemütlich vor sich hin – wenn es durchaus auch hier schon den einen oder anderen netten Moment gab, wie z.B. der Versuch von Kalas Mutter, mit ihr ein Aufklärungsgespräch zu führen. Der nachfolgende Dialog über das Internet war einfach zu köstlich. Mein absolutes Highlight der Folge waren aber die Szenen von den Dreharbeiten in Mexico. Hier bot "Sense8", mit den sichtbaren Kabeln etc., eine grandiose Meta-Ebene (wurden diese Szenen doch genau so inszeniert, wie man auch die entsprechenden Actionszenen im Film inszenieren würde). Generell sieht dieser Film einfach nur herrlich aus, wie ein köstlich-abgedreht-übertriebenes B-Action-Movie, wie es Rodriguez zu Beginn seiner Karriere gedreht hat. Jedenfalls würde ich den fertigen Film eigentlich gerne sehen! ![]() Fazit: Schön langsam beginnt die Serie wieder ein bisschen Schwung aufzunehmen. Es kommt jetzt immer öfter zu gemeinsamen Szenen der acht miteinander verbundenen Personen, in unterschiedlichsten Kombinationen. Eben diese zeichnen die Serie für mich so aus, weil es im Prinzip das ist, was "Sense8" ja ausmacht. Deshalb finde ich es positiv, dass man verstärkt auf solche Momente setzt – wobei ich vor allem den langen Dialog zwischen Capheus und Sun, die beide vor schwerwiegenden Entscheidungen stehen, sehr gelungen fand. Nett fand ich auch die Szenen von den Dreharbeiten in Mexico, allen voran der Action-Einlage, die herrlich Meta rüberkam, sowie die Hochzeit am Ende, da ich diese mit Spannung verfolgte und wirklich ins Geschehen involviert war. Zudem fand ich es als alter "Babylon 5"-Fan nett, hier zum ersten Mal innerhalb der Serie an der einen oder anderen Textstelle JMS' Handschrift deutlich erkennen zu können. Dass sich "Kunst ist wie Religion" trotz dieser positiver Aspekte nicht über eine höhere Wertung freuen kann, liegt a) daran, dass die erste Hälfte doch wieder recht gemächlich verlief, b) ich alles rund um den Drogen-Testlauf doch eher mäßig fand, und vor allem c) der unter Suns Regelbeschwerden leidende Lito überwiegend die gewünschte humoristische Wirkung bei mir verfehlte. Hier schrammte "Kunst ist wie Religion" teilweise wirklich haarscharf an "Junior" vorbei. Insgesamt habe ich aber das Gefühl, dass die Serie nun langsam aber sicher in Fahrt kommt. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Netflix)
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