Daredevil - 1x01: Im Ring |
Episodennummer: 1x01 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Weltweite Internet-VÖ: 10. April 2014 (Netflix) Drehbuch: Drew Goddard Regie: Phil Abraham Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock/Daredevil, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Toby Leonard Moore als Wesley, Bob Gunton als Leland Owlsley, Rosario Dawson als Claire Temple, Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk . Gastdarsteller: John Patrick Hayden als Jack Murdock, Peter Shinkoda als Nobu, Wai Ching Ho als Madame Gao, Gideon Emery als Anatoly, Nikolai Nikolaeff als Vladimir, Daryl Edwards als Detective Hoffman, Skylar Gaertner als Young Matt Murdock u.a. Kurzinhalt: Als er neun Jahre alt war verlor Matt Murdock das Augenlicht, nachdem er einem Mann das Leben gerettet hat. Seither haben sich seine anderen Sinne zunehmend verstärkt, um seine Blindheit zu kompensieren. Mittlerweile hat er erfolgreich das Anwaltsstudium abgeschlossen und gründet zusammen mit seinem guten Freund Foggy Nelson eine Kanzlei, mit der sie sich auf die Strafverteidigung konzentrieren wollen. Nur wenige Stunden später bekommen sie auch schon ihren ersten Fall: Karen Page wird verdächtigt, ihren Kollegen ermordet zu haben. Die Beweislage ist erdrückend. Außer ihr und dem Opfer war niemand in der Wohnung, zudem wurde sie mit blutigen Händen und der Tatwaffe – einem Messer – in der Hand vorgefunden. Dennoch ist Matt Murdock davon überzeugt, dass sie die Wahrheit sagt, wenn sie behauptet, unschuldig zu sein. Nachdem auf sie im Gefängnis ein Mordanschlag verübt wird, kommt sie vorübergehend frei. Doch wenn überhaupt, ist es jetzt noch wichtiger als zuvor, herauszufinden, wer er auf sie abgesehen hat – und warum. Um sie vor ihren Häschern zu verteidigen, muss Matt Murdock schließlich in seine geheime Identität schlüpfen und den Teufel in seinem Inneren freisetzen… Review: ![]() Dies soll übrigens nicht als Kritik missverstanden werden. So wie man auch bei den bisherigen Filmen mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Genres gespielt hat, macht man dies nun halt auch im Serienbereich, was das Marvelverse letztendlich ja nur abwechslungsreicher macht. Ob es der Serie dabei gelingen wird, die insgesamt doch ein wenig enttäuschenden "Agents of S.H.I.E.L.D." hinter sich zu lassen, wird sich dabei erst weisen müssen. Der ersten Folge "Im Ring" ist dies, im Vergleich zur AOS-Pilotfolge "Aus großer Kraft…", jedenfalls schon mal gelungen. Am eindeutigsten stach dabei für mich vor allem die Optik hervor. Die bisherigen Marvel-Filme und -Serien waren ja doch eher hell und kunterbunt. "Daredevil" geht wiederum nun schon fast wieder zu extrem ins Gegenteil. Die meisten Szenen sind ungemein düster, und bestechen zudem mit einem sehr starken Kontrast und mit teils kräftigen Farben. Vor allem die Belichtung von Murdocks Apartment fand ich dabei sehr interessant, wird dieses bei Nacht doch dank einer nahegelegenen Leuchtreklame in ein violettes Licht gehüllt. Generell wirkt die ganze Serie hier schon mal dreckiger und auch bodenständiger. Vom Rächer-Aspekt abgesehen hat das ganze mehr von einer Crime- als einer Superheldenserie. Eben dies sorgt dafür, dass sich "Daredevil" angenehm und wohltuend von der Mehrzahl der anderen Superhelden-Serien sowie insgesamt dem bisher etablierten Marvelverse abhebt. Sehr gut gefallen hat mir auch die stilistisch überaus hochwertige Titelsequenz, sowie die Titelmelodie von John Paesano. ![]() In gewisser Weise sind wir damit auch schon am Haken an der Sache angelangt. "Im Ring" macht grundsätzlich einen guten Job dabei, die Figuren vorzustellen und der restlichen Serie den Weg zu ebnen, für sich genommen ist die Handlung aber noch nicht sonderlich interessant und/oder packend. "Im Ring" ist nun mal eben mehr daran interessiert, den Rest der Geschichte vorzubereiten, als selbst eine packende Story zu erzählen – was man der Pilotfolge, wenn mal sie als einzelne Episode betrachtet, doch etwas anmerkt. Wo ich ebenfalls in den kommenden Folgen noch auf Besserung hoffe, ist bei der Inszenierung der Action, die hier sehr hektisch rüberkommt; da hat der – in meinen Augen – unmittelbare DC-Konkurrent "Arrow" mehr bzw. besseres zu bieten, wo mir bei den Kampfszenen immer wieder längere Einstellungen ins Auge stechen. Das düstere Bild sowie der oftmalige Zoom auf Details machen es auch nicht gerade leichter, der Action zu folgen. Hier bietet sich also nach "Im Ring" noch Potential nach oben. Was jedoch bereits in dieser Pilotfolge sehr gut – und deutlich besser als im Film – gelungen ist, ist die Darstellung von Murdocks gehobenen Sinnen. Hier hat man vor allem den Soundmix viel Beachtung geschenkt. So werden bestimmte Geräusche teilweise ganz bewusst lauter gemacht, und die Hintergrundgeräusche weitestgehend ausgeblendet (wie z.B. bei Karens erhöhtem Herzschlag). Visuell konzentriert man sich wiederum auf bestimmte Details, die Daredevil durch seine Sinne wahrnimmt, wie z.B. als beim Kampf gleich zu Beginn der Halunke die Pistole aufnimmt. Das macht insgesamt einen sehr überlegten, gelungenen und überzeugenden Eindruck. Fazit: ![]() Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Marvel/Netflix)
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