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Episodennummer: 3x13
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 22. Juni 2014
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Simon Barry
Regie: William Waring
Hauptdarsteller: Rachel Nichols als Kiera Cameron, Erik Knudsen als Alec Sadler, Victor Webster als Carlos Fonnegra, Stephen Lobo als Matthew Kellog, Roger Cross als Travis Verta, Omari Newton als Lucas Ingram, Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller: Ryan Robbins als Brad Tonkin, Terry Chen als Curtis Chen, Magda Apanowicz als Emily, Ian Tracey als Jason Sadler, Anjali Jay als Jacqueline, Zak Santiago als Agent Miller, Michelle Harrison als Diana Bolton, Ty Olsson als Marcellus, Vladimir Ruzich als The Traveler, Giacomo Baessato als Police Officer, Sean Rogerson als Security, Jason Bell als Freelancer u.a.
Kurzinhalt: Eigentlich wollte sich der Alec aus der Zukunft zusammen mit Emily absetzen, doch als sein alternatives Gegenstück aus der Gegenwart einen Anschlag auf sie in Auftrag gibt, wird ihm klar, dass die Zeitlinie für sie beide nicht groß genug ist. Unterdessen nehmen Kiera und Liber8 die jüngsten Entwicklungen und Offenbarungen zum Anlass, um das Kriegsbeil zu begraben und sich zu verbünden. Zusammen wollen sie sowohl jene Zukunft verhindern, aus der sie selbst stammen, als auch jene nicht weniger düstere, aus der Brad in die Gegenwart gereist ist. Damit ihnen dies gelingt arbeiten sie einen ausgeklügelten Plan aus, durch den sie den aktuellen Alec durch jenen der zwei Tage durch die Zeit gereist ist – und der ihr Anliegen teilt – ersetzen wollen. Doch die Mission verläuft nicht nach Plan, und so stehen sich letztendlich beide Alecs auf dem Dach des PIRON-Gebäudes gegenüber…
Review:
Nachdem bereits die letzten Episoden einige interessante Offenbarungen und nachhaltige Entwicklungen gebracht haben, welchen den Status Quo der Serie für immer veränderten, geht es in "Last Minute" in derselben Tonart weiter. Zugleich wird auch die eine oder andere im Verlauf der Staffel aufgeworfene Frage beantwortet. So fragte ich mich nach der sehr guten Folge "Waning Minutes" ja gefragt, was Kiera denn damit gemeint hat, als sie zu Catherine sagte, sie sei nun aufgewacht, und nachdem man es sich in den darauffolgenden Episoden zunehmend denken konnte, bekommen wir hier nun die definitive Antwort: Kiera hat endlich erkannt, dass der Firmenkongress aus ihrer Zukunft im Unrecht ist, und sie demnach bislang für die falsche Seite gekämpft hat. Ein Fehler, den sie nun korrigieren will – selbst wenn dies bedeutet, nie wieder zu ihrer geliebten Familie, ihrem Mann und ihrem Sohn, zurückkehren zu können. Es ist ein hoher Preis den sie zu zahlen bereit ist – wenn ihr auch die Tatsache, dass sie in Brad eine verwandte Seele gefunden hat, die Entscheidung ein wenig leichter machen dürfte.
Auch der die gesamte Staffel lang mehr oder weniger im Hintergrund schwelende Konflikt zwischen den beiden Alecs erreicht hier nun endgültig seinen Höhepunkt. Zuerst versucht man, den Gegenwarts-Alec während seiner HALO-Produktpräsentation (die wohl nicht von ungefähr an moderne Firmenpräsentationen wie von Apple oder Microsoft erinnert hat) durch den Zukunfts-Alec auszutauschen, doch dank eines Chips in seinem Unterarm wird dieser von PIRON-Sicherheitsleuten wieder befreit, woraufhin es zuerst zu einer Konfrontation im Büro und schließlich dann zum entscheidenden Kampf – Motto: "Es kann nur einen geben!" – auf dem Dach kommt. Dieser verläuft für "normale" TV-Verhältnisse überraschend blutig, mit dem Gegenwarts-Alec, der Kiera ein wütendes "Mit mir stirbt deine Zukunft" entgegenruft, ehe er sich mit einem Teilstück des Zeitreisewürfels die Halsschlagader aufschneidet. Immerhin schien man kurzfristig mit dem Plan erfolgreich gewesen sein, und wäre die dritte Staffel (damals schon fix) zugleich die letzte gewesen, hätte ich ein "Terminator 2"-artiges "Die Zukunft ist ungewiss"-Ende durchaus gelungen und befriedigend gefunden. Doch dazu kommt es nicht; vielmehr ersetzt Kelloq Alec als Firmenchef von PIRON, und angesichts der kurz darauf durch Brads Zeit-Signalfeuer angelockten futuristischen Soldaten habe ich den dringenden Verdacht, dass es zwar erfolgreich gelungen ist, Kieras Zeitlinie zu verhindern, man dadurch aber nun Brads düstere Bürgerkriegs-Zeitlinie (in der Kelloq ja eine entscheidende Rolle spielt und Brad sogar auf seine Mission verabschiedet) erst ausgelöst hat (und nicht bereits durch Alecs Sprung durch die Zeit). Oder aber es wurde nun eine dritte Zeitlinie geöffnet. Die vierte und letzte Staffel, die aus sechs Episoden bestehen und ab Ende Juli in Kanada ausgestrahlt wird, wird (unter anderem) darüber wohl hoffentlich Aufschluss geben. Bis dahin heißt es für mich nun – zum ersten Mal, seit ich mit der Serie begonnen habe – abwarten und Tee trinken!
Fazit:
Mit "Last Minute" schließt man die bislang mit Abstand beste Staffel der Serie auf gelungene und hochdramatische Art und Weise ab. Dabei setzt sich der Eindruck der letzten beiden Episoden, dass kein Stein auf dem anderen bleibt, nahtlos fort – bringt doch auch "Last Minute" wieder einige markante Änderungen des Status Quo. Es werden so einige offene Fragen beantwortet, und so manche über die Staffel hinweg aufgebaute Entwicklung hier nun zu ihrem Höhepunkt geführt. Besonders bedeutsam fand ich dabei Kieras Entscheidung, nicht länger um ihre eigene Zukunft zu kämpfen, sondern vielmehr zu versuchen, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen – auch wenn dies bedeutet, dass sie nie wieder zu ihrer Familie zurückkehren kann. Sehr interessant war auch ihr neu geschmiedetes Bündnis mit Liber8. Sehr gelungen fand ich auch die – erstaunlich blutig – verlaufende Konfrontation zwischen den beiden Alecs. Und nachdem man am Ende für Kiera und Brad kurz Hoffnung geschöpft hat, macht die Wendung am Ende deutlich, dass ihr Plan nicht ganz so funktioniert hat, wie sie sich das vorgestellt haben. Zwar wurde jene Zeitlinie aus der Kiera stammt nun scheinbar erfolgreich verhindert – aber hat man dadurch Brads Zeitlinie etwa erst ausgelöst? Man darf gespannt sein – und hoffen, dass es den Machern gelingt, der Serie mit der kurzen vierten Staffel einen würdigen Abschluss zu bescheren!
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 SyFy/Universal)
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