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Episodennummer: 9x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23. Juni 2014
Erstausstrahlung D: 24. Juni 2014 (Sky)
Drehbuch: Tony Basgallop, Sang Kyu Kim, Evan Katz & Manny Coto
Regie: Milan Cheylov
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer , Yvonne Strahovski als Kate Morgan, Tate Donovan als Mark Boudreau, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian , William Devane als President James Heller , Gbenga Akinnagbe als Erik Ritter, Giles Matthew als Jordan Reed, Michael Wincott als Adrian Cross, Benjamin Bratt als Steve Navarro, Kim Raver als Audrey Boudreau.
Gastdarsteller: Michelle Fairley als Margot Al-Harazi, Liam Garrigan als Ian Al-Harazi, Colin Salmon als General Coburn, Ross McCall als Ron Clark, Miranda Raison als Caroline Fowlds, Branko Tomovic als Belcheck, Adam Sinclair als Gavin Leonard, Stephen Fry als Prime Minister Alastair Davies u.a.
Kurzinhalt: Mit Hilfe eines ausgeklügelten Computerhacker-Tricks von Chloe ist es gelungen, Margot Al-Harazi davon zu überzeugen, dass Präsident Heller ihrem Anschlag im Wembley-Stadion zum Opfer gefallen ist. Sie beginnt daraufhin, ihr Wort zu halten, und die Drohnen zu zerstören. Gerade als man dabei ist, auch die letzte Drohne in die Themse zu lenken, bemerkt ihr Sohn allerdings eine Unregelmäßigkeit im Videofeed, der Hellers Tod zeigt. Margot Al-Harazi ist fuchsteufelswild, dass Präsident Heller sie auf diese Art und Weise ausgetrickst hat – und lässt die letzte Drohne Kurs auf die Waterloo-Station nehmen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Um das Leben von tausenden von Menschen zu retten, muss es gelingen, sie aufzuspüren und auszuschalten. Dank ihrer Tochter Emily haben sie eine heiße Spur, die sie in ein Wohnhaus führt. Doch Margot und ihre Terroristen sind auf einen Angriff vorbereitet…
Review:
Ok, ich geb's zu… trotz der tickenden Uhr bin ich ihnen voll auf den Leim gegangen und war der festen Überzeugung, Präsident Heller hätte am Ende der letzten Folge das Zeitliche gesegnet. Dafür dass es gelungen ist, mich derart aufs Glatteis zu führen, gehört ihnen definitiv mal ein großes Lob ausgesprochen. Keines haben sie sich allerdings für die doch ziemlich unglaubwürdige Erklärung verdient. Irgendwie soll es Chloé also gelungen sein, sich in den Videofeed der Drohne zu hacken und binnen kürzester Zeit eine Videoschleife mit Präsident Heller einzubauen? Schon allein aufgrund der Tatsache, dass die Kamera an diesen ja eigentlich mit der herannahenden Drohne immer stärker heranzoomen müsste, erscheint mi das wenig überzeugend – von der damit verbundenen Hacker-Arbeit, die es in kürzester Zeit zu absolvieren gilt, ganz zu schweigen. Ergo: Das war schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Da ich jedoch durchaus froh bin, dass Präsident Heller noch unter den Lebenden weilt, bin ich gerade noch so bereit, es zu akzeptieren.
Der Rest der Episode zeigt ein ähnlich gemischtes Bild. Alles rund um Jacks Anti-Terror-Einsatz fand ich sehr spannend, wobei für mich vor allem der Moment wo er sich außen abseilt (was mich an "Stirb Langsam" erinnert hat – dass einige Zeit Gerüchte um ein John McClane/Jack Bauer-Crossover namens "Die Hard 24/7" herumschwebten, machte diesen Moment für mich nur umso toller) hervorgestochen ist. Ich hatte zwar nicht wirklich damit gerechnet, dass die Drohne bei der Waterloo-Station explodieren wird, aber packend war das dennoch umgesetzt. Hier hatte auch die Uhr endlich wieder spannungssteigernde Wirkung. Auch die Erstürmung der Wohnung war sehr gut umgesetzt. Und gerade wenn man denkt, jetzt hat man von Jack schon alles gesehen und er könne einen nicht mehr überraschen, schnappt er sich Margot Al-Harazi und wirft sie einfach beim Fenster hinaus. Was auch immer das über mich aussagt, aber ich bin mir einer Mischung aus Schock, Unglauben und Gelächter auf der Couch gesessen, und dachte einfach nur "Bist du deppat!". Im wahren Leben würde ich so eine Aktion natürlich nicht gutheißen, aber im Kontext einer TV-Serie fand ich es einfach nur cool. Jedenfalls hat man damit in meinen Augen der 9. "24"-Staffel endlich den ersten wirklich denkwürdigen Moment beschert. Jedoch: Sobald die Bedrohung durch Margot Al-Harazi ausgeschaltet war, nahmen Spannung und Tempo doch merklich ab. Alles rund um Navarro und sein Bündnis mit Adrian Cross finde ich einfach nicht sonderlich interessant, und ich hoffe sehr, die Macher haben sich darüber hinaus noch etwas einfallen lassen, um die letzten drei Episoden der Halbstaffel (und zugleich der Serie?) zu füllen, denn sonst könnte das eine mühsame und doch eher öde Angelegenheit werden.
Fazit:
Die Offenbarung zu Beginn der Episode hat mich zweifellos überrascht, und auch wenn mir die Erklärung, wie es Jack und Chloé gelungen ist, Margot Al-Harazi diesbezüglich auszutricksen, nicht wirklich überzeugt, kann und will ich es ihnen mal durchgehen lassen. Die nachfolgenden rund 20 Minuten waren dann sehr packend, mit Jacks Jagd auf Al-Harazi, und der tickenden Uhr ob des bevorstehenden Anschlags auf die Waterloo-Station. Die absolut kompromisslose und für mich durchaus überraschende Art und Weise, wie er sich ihrer entledigte, war für mich der bisherige Höhepunkt dieser Staffel, und bescherte der Serie in meinen Augen einen weiteren denkwürdigen Moment. Für problematisch halte ich es allerdings, die Terroristenhandlung – und damit den vermeintlichen Höhepunkt, nämlich den Showdown zwischen Bauer und Al-Harazi – schon so früh zu platzieren. Die Storyline rund um das Kontrollgerät und Verräter Navarro erscheint mir erst mal noch vergleichsweise unspannend. Dementsprechend fiel die zweite Hälfte der Episode für mich auch merklich ab. Hoffentlich haben die Macher für die letzten drei Folgen noch ein paar nette Überraschungen und dramatische Höhepunkte auf Lager, um Jack Bauer standesgemäß – und möglicherweise zum letzten Mal – zu verabschieden.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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