Orphan Black - 1x06: Unter Beobachtung
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Episodenbild (c) BBC/Polyband

Originaltitel: Variations Under Domestication
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 04. Mai 2013
Erstausstrahlung D: 16. Mai 2014 (ARTE)
Drehbuch: Karen Walton
Regie: Grant Harvey
Hauptdarsteller: Tatiana Maslany als Sarah Manning, Dylan Bruce als Paul Dierden, Jordan Gavaris als Felix Dawkins, Kevin Hanchard als Arthur Bell, Michael Mando als Vic, Maria Doyle Kennedy als Mrs. S.
Gastdarsteller: Matt Frewer als Dr. Aldous Leekie, Evelyne Brochu als Delphine Cormier, Kristian Bruun als Donnie, David Richmond-Peck als Olivier Duval, Natalie Lisinska als Aynsley Norris, Eric Johnson als Chad, Millie Davis als Gemma Hendrix, Drew Davis als Oscar Hendrix, Kristi Angus als Charity Simms, Priya Rao als Meera Kumar, Earl Bubba McLean Jr. als Teddy u.a.

Kurzinhalt: Die neuen Erkenntnisse der Klone, dass sie – teilweise von Menschen in ihrer nächsten Umgebung – überwacht werden, hat nicht nur Sarah dazu gezwungen, Paul zu konfrontieren und ihm ihre wahre Identität anzuvertrauen, sondern verleitet auch Allison zu einer folgenschweren Aktion: Sie schlägt ihren Ehemann Donnie mit einem Golfschläger K. o., fesselt ihn und beginnt damit, ihn zu verhören und zu foltern. Doch als er hart bleibt und ein Geständnis partout ausbleibt, und noch dazu die halbe Nachbarschaft in Allisons Haus einfällt, da sie an diesem Tag eine Party veranstalten soll, wendet sie sich hilfesuchend an Sarah, die in ihre Rolle schlüpfen soll. Währenddessen kommen sich Cosima und die französische Studentin Delphine näher. Cosima wird von ihr zu einem Vortrag von Aldous Leekie eingeladen, der Vorreiter im neuen wissenschaftlichen Programm der "Neolution". Doch kann Cosima der Französin wirklich trauen?


Review: Episodenbild (c) BBC/Polyband "Unter Beobachtung" hat leider den eher durchwachsenen Eindruck der letzten Episode fortgesetzt. Zu Beginn hat mich gleich mal gestört, dass man nicht unmittelbar an die letzte Folge angeknüpft hat, und stattdessen am Morgen nach der Aussprache zwischen Sarah und Paul einsteigt. Gerade auch, da die letzte Episode mitten im Gespräch unterbrochen hat, fand ich es schade, dass uns der weitere Verlauf ihrer Unterhaltung vorenthalten wurde. Äußerst skeptisch sehe ich auch die Wendung rund um Delphine. Diese fällt für mich eben auch wieder in die "Vertraue niemandem!"-Kategorie, bzw. in meinen im Review zu "Existenzbedingungen" vorgebrachten Kritikpunkt, dass ich es nicht unbedingt mag, wenn scheinbar jeder der einem unserer Protagonisten nahe steht in eine Verschwörung involviert ist. Am schwersten wiegt für mich aber, dass man aufgrund der Szenen mit Donnie aus der letzten Episode mit ihm nicht so recht mitfühlen konnte. Die Verhörszene hätte in meinen Augen enorm davon profitiert, wenn man sich diese Offenbarung in der letzten Folge gespart hätte. Denn dann wären diese Moment um ein gelungenes Verwirrspiel rund um die Frage, ob er wirklich mit drin steckt oder Allison nur paranoid ist und überreagiert wird, aufgewertet worden.

Nicht unbedingt schlecht, aber in meinen Augen auch nicht unbedingt so erfolgreich wie von den Machern vielleicht gedacht, war alles rund um die Party in Allisons Haus. Ich finde, in den ersten paar Episoden ist es "Orphan Black" um einiges besser und packender gelungen, Sarah (oder eben ihre Klone) in Bedrängnis zu bringen, so dass man als Zuschauer das Gefühl hat, dass sich die Schlinge immer enger um ihren Hals zieht. Das mit der Party fand ich im Vergleich dazu doch ein wenig konstruiert. Auch alles rund um Sarah, die Allison spielt, fand ich nicht so gelungen, wie ähnliche Momente in der Vergangenheit der Serie schon waren. Zumindest ich habe momentan ein bisschen den Eindruck, als würde die Serie auf der Stelle treten, bzw. auch versuchen die Magie der ersten paar Folgen wieder einzufangen, in dem man einzelne Wendungen, Situationen usw. kopiert. Gerade auch der neuerliche Auftritt von Vic fiel mir diesbezüglich negativ auf. Alles rund um die Bedrohung durch ihn ist im Vergleich zur Verschwörung völlig uninteressant; er wirkt wie eine dieser Pseudo- bzw. Alibi-Bedrohungen, um auch abseits des Klonmysteriums Spannung zu erzeugen, aber zumindest für mich funktioniert das nicht. Ich hoffe ja wirklich, wir haben ihn nun endlich zum letzten Mal gesehen, bezweifle aber, dass mir "Orphan Black" diesen Gefallen tun wird. Sieht man von diesen Mankos ab, war "Unter Beobachtung" aber grundsätzlich wieder ganz ok. Die schauspielerische Leistung von Tatiana Maslany sticht ein ums andere Mal hervor, vor allem auch, wenn sie als eine der Figuren in die Rolle einer anderen schlüpfen muss. Mir gefällt auch, dass sich Paul eventuell noch als Verbündeter von Sarah erweisen könnte (wie das Ende mit der Flasche andeutet). Und mit den Neolutionisten bringt man eine interessante neue Gruppierung ins Spiel, die an den Klonen interessiert zu sein scheint, und mit Matt Frewer ein bekanntes und von mir gern gesehenes Gesicht als ihr Gründer vorweisen kann. Nach diesem kleinen Durchhänger zur Mitte der Staffel hoffe ich allerdings, dass die Serie nun wieder einen Zahn zulegt.

Fazit: Episodenbild (c) BBC/Polyband "Unter Beobachtung" hat den doch eher mittelmäßigen Trend der vorangegangenen Episode fortgesetzt. Erneut gab es ein paar Entwicklungen – allen voran rund um Vic sowie um Delphine – mit denen ich weniger anfangen konnte. Darüber hinaus litt die Episode für mich stark unter der zu starken Andeutung aus der Folge zuvor, dass Donnie mit den Verschwörern unter einer Decke steckt. Hätte man dies noch offen(er) gehalten, hätte alles rund um sein "Verhör" für mich besser funktioniert. Interessant fand ich dafür alles rund um die Neolutionisten. Mit deren Anführer, Matt Frewer, stößt zudem ein bekanntes und von mir gern gesehenes Gesicht zur Besetzung hinzu. Die schauspielerische Leistung von Tatiana Maslany ist so bestechend wie immer, und auch die Szenen, in denen zwei ihrer Inkarnationen nebeneinander zu sehen sind und miteinander interagieren, waren wieder einmal phantastisch umgesetzt. Insgesamt war "Unter Beobachtung", wie schon die Folge zuvor, sicherlich nicht schlecht; aber die ersten Episoden der Serie konnten mich weitaus mehr begeistern.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 BBC/Polyband)




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