Agents of S.H.I.E.L.D. - 1x16: Die Köpfe der Hydra
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: End of the Beginning
Episodennummer: 1x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01. April 2014
Erstausstrahlung D: 16. Mai 2014 (RTL Crime)
Drehbuch: Paul Zbyszewski
Regie: Bobby Roth
Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Chloe Bennet als Skye, Ming-Na Wen als Melinda May, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons.
Gastdarsteller: Bill Paxton als Agent John Garrett, B.J. Britt als Agent Antoine Triplett, J. August Richards als Michael Peterson, Saffron Burrows als Agent Victoria Hand, Maximiliano Hernández als Agent Jasper Sitwell, Titus Welliver als Agent Felix Blake, Brad Dourif als Thomas Nash u.a.

Spoiler-Warnung! Im nachfolgenden Review gehe ich auf den Inhalt von "Captain America 2: The Return of the First Avenger" ein, stelle Vermutungen über die weitere Entwicklung der Serie an die sich als Spoiler erweisen könnten, und gehe auch näher auf den - meines Erachtens unverantwortlich spoilerigen - Titel der Episode ein.


Kurzinhalt: Nachdem ein Safe House in Australien von Deathstroke angegriffen wird, wird in Agent Coulsons Flugzeug eine Krisensitzung mehrerer SHIELD-Agenten und -Leiter abgehalten. Man möchte nun endlich einen Weg finden, den Hellseher aufzuspüren – und zwar so, dass dieser die SHIELD-Teams nicht kommen sieht. Coulson erinnert sich daran, was Raine ihm gesagt hat, dass der Hellseher ihn seit seiner Wiederbelebung nicht mehr "lesen" kann. Gilt das vielleicht auch für Skye? Coulson beschließt, alles auf diese eine Karte zu setzen. Man hat mehrere Verdächtige. Skye soll die vielversprechendsten heraussuchen und sie bestimmten Zweierteams zuordnen. Diese erfahren den genauen Standort und die Zielperson erst, wenn sie sich in der näheren Umgebung befinden. Doch an einem der Zielorte erwartet die Agents Blake und May eine Falle…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC So sehr es mich auch drängt, über diese Episode zu schreiben – zuerst muss ich ein paar Worte über den deutschen Titel verlieren. Zwar war ich in der glücklichen Lage diesen als ich mir die Episode auf RTL Crime angesehen habe nicht mitbekommen zu haben (tatsächlich habe ich es erst entdeckt als ich dieses Episodenreview vorbereitet habe), aber trotzdem. Was hat sich der deutsche Verleih dabei bitte schön nur gedacht? Gut, ok, dass die Serie SHIELD in irgendeiner Art und Weise mit "Captain America 2" und den dortigen großen Änderungen eingehen würde müssen, dürfte wohl jedem der den Film gesehen hat klar gewesen sein. "Thor 2" hätte man auch ignorieren können (wenn man auch den – meines Erachtens misslungenen – Versuch einer Art Epilog zu diesem unternommen hat), aber "Captain America 2" betrifft SHIELD direkt – es war klar, dass man diesen Film nicht ignorieren würde können. Allerdings gab es bislang bei "Agents of S.H.I.E.L.D." nicht die geringste Erwähnung von Hydra, weshalb der Episodentitel ein ziemlich dicker Spoiler ist, und das nicht einmal "nur" für diese Folge, sondern in erster Linie auch für die nächste(n). So etwas muss doch bitte schön wirklich nicht sein. Zumal Hydra auch in dieser Folge noch mit keinem einzigen Wort erwähnt wird.

Die Episode selbst hat mir aber gut gefallen. Nachdem "Widerstand ist zwecklos!" was die fortlaufende Handlung betrifft eine kleine Verschnaufpause eingelegt hat, geht es hier wieder munter weiter. Mir gefällt, wie Agent Coulson nach dem jüngsten Angriff SHIELD dazu drängt, dem Hellseher nun endlich höchste Priorität einzuräumen, und auch sein Zugang ihn zu schnappen hatte etwas – wenn ich ihn auch von Anfang an zum Scheitern verurteilt hielt (was u.a. damit zusammenhängt, dass ich seit ein paar Episoden eine starke Vermutung habe, um wen es sich handelt; und auch der spoilerige Episodentitel scheint für mich in diese Richtung zu deuten. Wenn ich recht habe, wird sich herausstellen, dass die Serie deutlich stärker mit dem filmischen Marvelverse verbunden ist als wir das bisher angenommen haben). Gut gefallen hat mir auch, dass Skye hier nun – da man für den Plan ihre Unterstützung und sie wiederum dafür vollen Zugriff auf die SHIELD-Datenbank braucht – in den Status einer vollwertigen Agentin gehoben wurde. Wie die drei Teams auf ihre individuellen Missionen aufbrechen, war auch spannend umgesetzt, wobei mir vor allem die Konfrontation mit Deathlok (dessen "Röntgenbild" etwas später mich an "Terminator" denken ließ) sehr gut gefallen hat. "Die Köpfe der Hydra" gelang es auch wieder sehr gut, jedem Teammitglied etwas zu tun zu geben, und den Wert jedes einzelnen für das Team zu unterstreichen.

Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Auch die Vielzahl an bekannten Gesichtern trägt viel dazu bei, deutlich zu machen, dass es sich bei "Die Köpfe der Hydra" um eine wichtige Episode handelt, und entscheidende Veränderungen anstehen könnten. Saffron Burrows, Bill Paxton, Titus Welliver… sie alle sind dabei, wenn es dem Hellseher – vermeintlich – an den Kragen geht. Gespielt wird dieser von Brad Dourif, was ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe. Auf der einen Seite meine ich verstehen zu können, was die Macher hiermit beabsichtigten; möchte aber auf die Gefahr hin, dass sich meine Vermutungen als richtig und somit als Spoiler herausstellen sollten, nicht mehr dazu sagen. Auf der anderen Seite fand ich es aber insofern schade, als Brad Dourif in dieser Rolle sehr verschwendet schien, da er praktisch nichts zu tun bekam, und ich ihn auch zuerst unter seiner Maske fast nicht erkannt hätte. Grundsätzlich sehr gut gefallen hat mir dann aber jener Moment, als Ward die Kontrolle verliert und ihn erschießt. Der einzige Haken an der Sache: Eine Romanze zwischen Ward und Skye – auf die man irgendwie von der ersten Episode hinzusteuern scheint, die ich aber doch ziemlich klischeehaft finden würde – scheint mir mittlerweile fast unausweichlich.

In vielen anderen Serien wäre das Zusammentreffen mit dem Hellseher der letzte Akt gewesen, nur mehr gefolgt von einem kurzen abschließenden sogenannten "tag". Hier bricht man allerdings gehörig mit der Erwartung des Zuschauers, denn die Szene mit dem Hellseher findet bereits nach einer knappen halben Stunde statt, und zumindest ich bin der Meinung: So richtig dreht "Die Köpfe der Hydra" eigentlich erst danach auf, als Fitz die geheime Leitung entdeckt und diese bis zum Cockpit zurückverfolgt. Sehr gut auch, dass "Agents of S.H.I.E.L.D." hier nicht, wie es einige andere Thrillerserien getan hätten, einen Rückzieher macht, z.B. in dem es May gelingt Fitz aufzuhalten und ihn vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Stattdessen gelingt es ihm, die anderen von dieser Entdeckung in Kenntnis zu setzen, und im Hangar kommt es dann schließlich zu einer Art Showdown zwischen May und Coulson. Wir wissen vom Epilog der letzten Folge, dass May ihn bespitzelt und irgendjemandem Bericht erstattet hat. Trotzdem bleiben diesbezüglich noch viele spannende Fragen offen, die mich schon gespannt auf die nächste Episode warten lassen: Ist May eine glatte Verräterin? Glaubt sie, das Richtige zu tun, und berichtet in Wahrheit an die Verräter-Gruppe rund um Hydra? Oder haben ihre Berichte überhaupt nichts mit dieser Verschwörung zu tun; befindet sich z.B. Nick Fury am anderen Ende der Leitung? Die allerletzte Szene, mit dem Zoom auf Victoria Hand, deutet für mich an, dass sie mit dieser im Kontakt steht. Aber auch dies hält die Frage offen, inwiefern Agent Hand – wissentlich oder unwissentlich – eine Verräterin ist. Jedenfalls bin ich auf die Auflösung dieses Cliffhangers schon sehr gespannt.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Die erste Hälfte der Episode war zwar nett und mit der einen oder anderen gelungenen Szene, so wirklich begeistern konnte mich "Die Köpfe der Hydra" allerdings erst nach dem Auftritt des Hellsehers. Vor allem auch, wie Ward diesen erschießt sowie, wie sich danach im Flugzeug die Ereignisse rund um May und ihre Spionage über Coulson überschlagen, sorgte für einiges an Spannung. Hier konnte "Die Köpfe der Hydra" durchaus an die bisher beste Episode der Serie, "Zug um Zug", anknüpfen. Gänzlich ungestraft kann ich die Tatsache, dass die Folge doch etwas gebraucht hat um in Fahrt zu kommen, allerdings nicht lassen. Sehr geärgert habe ich mich auch über den spoilerigen deutschen Titel, immerhin war von Hydra bislang in der Serie noch kein Wort zu hören – und wenn ich bislang sage, schließt das auch diese Folge mit ein, was bei mir schon die Frage aufdrängt, warum es unbedingt dieser Titel sein musste. Insgesamt hat mich "Die Köpfe der Hydra" aber gut unterhalten, und einer vermeintlich anstehenden Offenbarung, mit der man die Serie stärker als bislang angenommen mit den Filmen verknüpfen würde, sehe ich schon mit großer Vorfreude entgegen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Marvel/ABC)




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