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Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22. Oktober 2013
Erstausstrahlung D: 28. Februar 2014 (RTL Crime)
Drehbuch: Brent Fletcher
Regie: Jesse Bochco
Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Chloe Bennet als Skye, Ming-Na Wen als Melinda May, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons.
Gastdarsteller: Ruth Negga als Raina, Louis Ozawa Changchien als Chan Ho Yin, Shannon Lucio als Debbie, Austin Nichols als Miles Lydon, Tzi Ma als Agent Kwan Chen, Cullen Douglas als Edison Po u.a.
Kurzinhalt: Ein Straßenkünstler in Hong Kong führt ein paar Zaubertricks vor. Als sich einige der Zuschauer wenig begeistert zeigen und beginnen, ihn zu hänseln, lässt er auf einmal Feuer in seiner Hand entstehen. Damit erregt er die Aufmerksamkeit einer geheimnisvollen Frau in einem Blumenkleid, das mehr über seine Fähigkeiten herausfinden will. Sie begleitet ihn in seine Wohnung – wo Chen dann schließlich entführt wird. Kurz darauf schlägt das SHIELD-Büro in Hong Kong ob Chens Verschwinden Alarm. Um herauszufinden, wer dahintersteckt, soll Skye ihre Kontakte bei Rising Tide benutzen. Doch anstatt einen der Blogger an SHIELD auszuliefern trifft sie sich heimlich mit ihm – offenbar verbindet die beiden mehr als nur die Arbeit bei Rising Tide. Agent Coulson ist jedoch über diesen Verrat zutiefst enttäuscht und stellt sie unter Beobachtung. Immerhin finden sie durch die Befragung von ihrem Freund eine erste Spur zu Chen. Dieser wurde offenbar von Centipede entführt, die ihr Tausendfüßler-Serum mit Hilfe seiner feuerresistenten Blutkörperchen stabilisieren wollen…
Review:
"Die lebende Fackel" hat mir wieder eine Spur besser gefallen. In erster Linie ist dies der interessanten Entwicklung der Sky-Storyline zu verdanken. Seit ihrer SMS am Ende von "0-8-4" war nicht ganz klar, wo ihre Loyalität liegt; doch Agent Coulson und ihre restlichen SHIELD-Kollegen wussten davon nichts. Hier warnt sie nun einen ihrer Kollegen und zugleich früheren (und gelegentlich wohl immer noch aktuellen, was uns ein hübsches Bild von Skye in Unterwäsche beschert) Geliebten, dass SHIELD hinter ihm her ist – und wird ertappt. Coulsons Reaktion macht deutlich, wie enttäuscht er von Skye ist, und dass sie sein Vertrauen zumindest vorerst einmal verloren hat. Am Ende erfahren wir dann nicht nur, warum sie SHIELD so hasst, sondern auch ihre Motivation, sich ihnen dennoch anzuschließen: Hat doch ein SHIELD-Agent sie vor Jahren als Baby in ein Waisenhaus gebracht, nachdem ihre Mutter getötet wurde – vermeintlich (so dachte sie zumindest bislang) vom SHIELD-Agenten selbst. Damit wirft man einen weiteren Köder für den Zuschauer aus, und zumindest mich hatte man mit diesem Geheimnis gleich mal am Haken. Für mich jedenfalls bislang die interessanteste und vielversprechendste der offenen Fragen.
Die Handlung rund um Chen aka Scorch (der wohl bislang beste Gag bei "Agents of S.H.I.E.L.D.": "Oh Mist, sie haben ihm einen Namen gegeben." Herrlich!) war soweit auch ganz nett. Gegen Ende hin bot man wieder einmal ein bisschen Action, und für TV-Verhältnisse war diese gar nicht mal so schlecht. Interessant finde ich auch, wie die Serie längerfristige Handlungsstränge (siehe den in die Gravitations-Maschine stürzenden Doktor Hall, wo ich mir sicher bin, dass wir ihn wiedersehen werden) mit solch abgeschlossenen Einzelgeschichten abwechselt – immerhin gehört die Bedrohung von Scorch am Ende der Episode ja auch schon wieder der Vergangenheit an. Auch damit, dass man sich der einen Wissenschaftlerin so schnell entledigen würde, hatte ich nicht gerechnet. Und mit Hong Kong hatten wir einen weiteren Schauplatz außerhalb der USA, was den internationalen Charakter der Serie wieder einmal unterstreicht. Trotz dieser guten Aspekte… wirklich zu Begeisterungsstürmen hingerissen und so richtig gepackt hat mich leider auch "Die lebende Fackel" wieder einmal nicht. Wirkliche Spannung kam zu keinem Zeitpunkt auf, und auch alles rund um Centipede und das Tausendfüßler-Serum finde ich noch nicht so recht interessant. Immerhin wurde dank dieser Episode aber wenigstens mal klar, dass hier eine längerfristige Bedrohung aufgebaut werden soll und uns Centipede wohl noch etwas länger begleiten wird. Insofern hoffe ich, dass sich die Vorarbeit die man bislang in der Staffel geleistet hat, früher oder später auch auszahlen wird.
Fazit:
An "Die lebende Fackel" konnte mir vor allem alles rund um Skye gefallen. Dass ihre etwas gespaltene Loyalität so früh zum Thema werden würden, hatte ich nicht erwartet, ging ich doch eigentlich davon aus, dass würden sie bis zum Staffelfinale ziehen. Mit ihrer tragischen Vorgeschichte lieferte man uns zudem ein paar interessante Hintergrundinformationen, und gibt ihr für den weiteren Verlauf der Serie eine nachvollziehbare Motivation mit auf den Weg. Zumal ich diesen Köder was die bislang ausgestreuten offenen Fragen betrifft am besten und effektivsten halte. Davon abgesehen war die Episode aber wieder einmal nichts Besonderes. Sie bot ganz gute Unterhaltung, ohne mich übermäßig zu packen oder gar zu begeistern. Immerhin wurde das ganze aber wenigstens nie langweilig, und hat mich auch sonst nicht wirklich etwas an ihr gestört. Und der Showdown war für mich der Beste, den die Serie bislang zu bieten hatte. Dank diesem und der besagten netten Handlung rund um Skye haben wir damit immerhin die erste Episode der Serie, der ich zumindest mal das Prädikat "gut" verleihen kann.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Marvel/ABC)
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