Continuum - 1x05: Generationenkonflikt
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Episodenbild (c) SyFy/UFA

Originaltitel: A Test of Time
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 24. Juni 2012
Erstausstrahlung D: 13. März 2013 (RTL Crime)
Drehbuch: Jeff King
Regie: Patrick Williams
Hauptdarsteller: Rachel Nichols als Kiera Cameron, Erik Knudsen als Alec Sadler, William B. Davis als Older Alec Sadler, Victor Webster als Carlos Fonnegra, Tony Amendola als Edouard Kagame, Stephen Lobo als Matthew Kellog, Roger Cross als Travis Verta, Lexa Doig als Sonya Valentine, Omari Newton als Lucas Ingram, Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller: Katie Findlay als Lily Jones, Jennifer Spence als Betty Robertson, Adam Greydon Reid als Clayton, Leanne Lapp als Lillian Jones, John Reardon als Greg Cameron, Sean Michael Kyer als Sam Cameron, Michael Rogers als Roland Randol, Janet Kidder als Ann Sadler, Richard Harmon als Julian Randol, Olivia Ryan-Stern als Maddie, Kathryn Dobbs als Lillian's Mother, Brittney Wilson als Lily Jones u.a.

Kurzinhalt: Edouard Kagame hat nach seiner verspäteten Ankunft wieder die Kontrolle über Liber8 übernommen – und will die Gruppe in eine neue Richtung führen. Weg von militanten Terroranschlägen, hin zu einer Arbeit im Verborgenen, um die Samen der Revolution zu säen. Zugleich stellt sich die Frage: Können sie die Zukunft überhaupt verändern? Wenn es ihnen je gelingen sollte, wieder in ihre Zeit zurückzukehren – werden sie dann in eine Zeit gelangen, in der ihre Taten den Lauf der Geschichte verändert haben? Um mehr über das Zeitparadoxon herauszufinden in dem sie sich befinden, wollen sie mit Hilfe von Kieras Großmutter ein Experiment durchführen: Was passiert, wenn man sie tötet? Wurde Kiera dann nie geboren, und hört somit im gleichen Moment auf, zu existieren? Da sie nur den Namen ihrer Großmutter kennen, beginnen sie, eine Lily Jones nach der anderen umzubringen. Nach dem ersten Mord ist Kiera sofort klar, was Liber8 vor hat, und versucht zusammen mit Carlos, ihnen zuvorzukommen, ihre Großmutter zu finden und sie vor den Terroristen zu beschützen…


Review: Episodenbild (c) SyFy/UFA Was mit an "Continuum" am besten gefällt ist der emotionale Kern, der sich immer wieder in den Geschichten finden lässt. Im Umkehrschluss heißt das natürlich auch, dass mir – zumindest bislang – jene Episoden am besten gefallen, die einen eben solchen vorweisen können. So auch "Generationenkonflikt". Das Grundkonzept mag sein, dass Liber8 versuchen, herauszufinden wie genau das mit der Zeitreise funktioniert, und ob sie die Zukunft verändern und/oder wieder in ihre eigene Gegenwart zurückkehren können – und Kieras Großmutter soll als Versuchskaninchen herhalten. Wenn sie sie umbringen – sind sie dann auch Kiera los? Der Grundgedanke erinnert natürlich an "Terminator" – etwas, dessen sich die Macher bewusst sind und es durch die Figuren auch ansprechen lassen, und diesen Kritikpunkt damit aus meiner Sicht auch wirkungsvoll ausschalten. Doch so interessant das Experiment für sich genommen auch sein mag, und so spannend sich die Handlung entwickelt, im Zentrum des Ganzen steht Kieras Bekanntschaft mit ihrer Großmutter.

Normalerweise sehe ich Vorhersehbarkeit ja eher skeptisch, aber im vorliegenden Fall: Sobald wir den ersten Blick auf diese eine Lilly werfen, war mir einfach klar, dass muss sie sein – und ich fand dies wirklich köstlich, einfach weil sie so überhaupt nicht Kieras Vorstellung von ihrer Großmutter betraf. Neben "Terminator" offenbart sich hier demnach auch "Zurück in die Zukunft" als eine Inspirationsquelle. Immerhin muss sie in weiterer Folge sogar die Abtreibung ihrer Mutter verhindern und Lilly davon überzeugen, mit dem Vater des Kindes zu reden und es zu behalten. Die betreffenden Szenen, in denen es auch wieder thematisch passende Rückblenden gab, nämlich als Kiera selbst herausgefunden hat, dass sie schwanger ist, waren sehr gelungen. Dies liegt nicht nur am Drehbuch sondern auch am Schauspiel der beiden; von Rachel Nichols bin ich bereits nach fünf "Continuum"-Folgen ja nichts anderes mehr gewohnt, aber auch die mir bisher völlig unbekannte Katie Findlay erweist sich als tolle Besetzung für ihre Punk-Großmutter. Zumal die beiden auch sehr gut vor der Kamera miteinander harmonieren. Gut gefallen haben mir auch wieder die gerade kurz erwähnten Rückblenden. Gleich zu Beginn gab es zudem – bei ihrer Erinnerung an einen Angriff von Liber8 – wieder ein paar nette Effekte zu bestaunen. Diese werden zwar dank der Tatsache, dass der Schwerpunkt der Handlung in der Gegenwart liegt, nur sporadisch eingesetzt, aber das was man zu Gesicht bekommt wusste bislang absolut zu gefallen. Interessant finde ich auch, wie sich die Dynamik innerhalb der Liber8-Bewegung nach der Ankunft von Kagame verändert bzw. verschoben hat. Dieser ist mit der Kurzschlusshandlung von Travis nämlich alles andere als einverstanden. Es wird spannend sein zu sehen, wie das weitergeht.

Episodenbild (c) SyFy/UFA Matthew Kellog indes dürfte nun wohl endgültig jegliche Verbindung zu Liber8 abbrechen und zu Kieras Verbündetem werden. Der Tod seiner (vermeintlichen) Großmutter verleiht "Generationenkonflikt" jedenfalls einen passenden, emotionalen Abschluss. Leider ist diese Szene aber zugleich mein einziger großer Kritikpunkt an dieser Episode. Denn dank Alecs Erklärung am Ende bleibt man uns eine definitive Antwort auf die zentrale Frage von "Generationenkonflikt" – können die Zeitreisenden die Zukunft verändern? – schuldig. Das fand ich schon etwas schade. Zugleich muss ich festhalten: Angesichts des Lächelns des alten Alecs ging ich bisher eigentlich doch sehr stark davon aus, dass sich im Wesentlichen alles so abspielt wie es sich schon immer abgespielt hat. Dann würde der Tod von Matthews Großmutter, so sie es denn wirklich war, aber keinen Sinn ergeben. Insofern bin ich grade etwas besorgt, dass die Macher hier vielleicht soeben einen großen Logikfehler eingebaut haben. Aber das kann und wird natürlich nur die Zeit zeigen.

Fazit: Auch wenn die Handlung nicht übermäßig originell gewesen sein mag und u.a. Anleihen bei "Terminator" und "Zurück in die Zukunft" nimmt, hat mir "Generationenkonflikt" wieder gut gefallen. Nach ein paar etwas oberflächlicheren Episoden gab man uns diesmal wieder einen emotionalen Kern, mit Kiera, die ihre Großmutter kennenlernt – die so überhaupt nicht ihren Vorstellungen entspricht. Die Interaktion der beiden gefiel mir sehr gut, was neben dem Drehbuch auch den beiden Schauspielerinnen Rachel Nichols und Katie Findlay anzurechnen ist. Mit dem Tod von Kellogs vermeintlicher Großmutter beschert man uns zudem einen emotionalen Ausklang – wenn ich auch aus logischer Sicht etwas besorgt bin, was dies für den weiteren Verlauf der Serie bedeuten könnte. Davon abgesehen ist mein einziger relevanter Kritikpunkt dass die zentrale Frage der Episode, die Liber8 ja eigentlich mit diesem Mord erst klären wollten, zumindest vorläufig nicht definitiv beantwortet wird. Davon abgesehen hat mich "Generationenkonflikt" aber gut unterhalten.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy/UFA)




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