Agents of S.H.I.E.L.D. - 1x01: Aus großer Kraft folgt… |
Episodennummer: 1x01 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung CAN: 24. September 2013 Erstausstrahlung D: 31. Januar 2014 (RTL Crime) Drehbuch: Joss Whedon, Jed Whedon & Maurissa Tancharoen Regie: Joss Whedon Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Chloe Bennet als Skye, Ming-Na Wen als Melinda May, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons. Gastdarsteller: Cobie Smulders als Jemma Maria Hill, J. August Richards als Jemma Michael Peterson, Shannon Lucio als Jemma Debbie, Ron Glass als Jemma Dr. Streiten, Bob Stephenson als Jemma Gary, Ajani Wrighster als Jemma Ace Peterson, Aaron Behr als Jemma Angry Man, Nicole J. Butler als Jemma Aunt Mindy, Sarah Dumont als Jemma Beautiful Woman, Dan Sachoff als Jemma Reporter #1, Arlene Santana als Jemma Reporter #2, Kevin Sifuentes als Jemma Technician u.a. Kurzinhalt: Als es in einem Bürogebäude zu einer Explosion kommt, läuft Michael Peterson, der seit kurzem über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, ins Gebäude und rettet eine Frau vor den Flammen. Eigentlich wollte er sich nicht zu erkennen geben, doch dank einiger Schaulustiger mit Mobiltelefonen wird er schon bald zu einer YouTube-Sensation. Dennoch versucht er unterzutauchen – doch Sky, eine junge Bloggerin für die Internet-Seite Rising Tide, die sich mit Superhelden und der Verschwörung der Regierung, deren Existenz geheim zu halten beschäftigt, spürt ihn auf. Sie meint, dass sie ihm dabei helfen könnte, unterzutauchen, da die Regierungsbehörde S.H.I.E.L.D. schon bald nach ihm suchen würde – doch dieser lehnt ab. Kurz darauf wird sie von Agent Coulson entführt, der die Ereignisse in New York scheinbar doch überlebt hat. Er und sein Team wurden in der Tat auf Michael Peterson aufmerksam, und vermuten, dass er mit einem neuartigen Serum geimpft wurde, dass u.a. aus außerirdischem Metall, Gamma-Strahlung, dem Extremis-Virus sowie dem Supersoldaten-Serum besteht. Vor allem dank des Extremis-Teils haben sich die Probanden als sehr instabil erwiesen – Michael Peterson stellt demnach für sich und seine Umwelt eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar… Review: ![]() Und dann ist da noch die Rückkehr von Agent Coulson. Eine Entwicklung, der ich enorm negativ gegenüberstehe, und die in meinen Augen ganz offensichtlich nicht etwa aus kreativen, sondern aus rein wirtschaftlichen Gründen getroffen wurde – da Clark Gregg trotz seiner Auftritte in den Marvel-Filmen vergleichsweise billig ist, und mittlerweile das Aushängeschild von SHIELD ist, mit dem man nun auch die Serie bewerben will – sonst ist ja praktisch (von gelegentlichen Gastauftritten abgesehen) überhaupt keine personelle Verbindung zu den Filmen mehr vorhanden. Davon abgesehen stehe ich der Entscheidung, ihn zurückzubringen in erster Linie aus zweierlei Gründen negativ gegenüber. Einerseits hat es eine enorm schädigende Wirkung für die Zukunft des Marvelverse. Denn wenn das nächste Mal eine Figur abkratzt, kann man sich denken: Keine Sorge, der kommt schon wieder zurück – spätestens wenn entweder die Fans danach schreiben und/oder es den finanziellen Interessen des Unternehmens dient. Damit droht man allfälligen zukünftigen Todesszenen jeglicher Wirkung zu berauben (das erste Opfer davon war übrigens "The Return of the First Avenger" – mehr will ich aber aus Spoilergründen nicht dazu sagen). Der zweite Hauptgrund ist, dass Coulsons Tod der emotionale Höhepunkt des Films war. Eine tragische Wendung, und so ziemlich das einzige Ereignis, dass den ansonsten glorreichen Triumph der Avengers getrübt hat. Mit seiner Rückkehr hat man dieser Szene jeglicher Wirkung beraubt, und ich habe tatsächlich seither wenig bis gar keine Lust, mit "Avengers" noch einmal anzuschauen, da ich mich schon davor "fürchte", wie viel der Film dadurch an emotionaler Wirkung verlieren wird. Dass die Rückkehr einer vermeintlich toten Figur in den letzten Jahren in Genrefilmen und –serien allzu inflationär eingesetzt wurde und ich dieser Wendung mittlerweile einfach nur mehr überdrüssig bin, kommt dann noch erschwerend hinzu. ![]() Jedenfalls: Angesichts meiner Vorbehalte und meiner Enttäuschung ob Coulsons Rückkehr ist "Agents of S.H.I.E.L.D." bei mir schon mal mit einiger Vorbelastung gestartet. "Aus großer Kraft folgt…" tat dann leider auch nicht viel, um mich umzustimmen. Nicht nur waren die bereits vermuteten Kritikpunkte präsent – wie eben der deutlich geringere Scope des Geschehens (was sich z.B. darin ausdrückt, dass die Agenten hier nicht mehr mit einem schicken Heli-Carrier, sondern einem vergleichsweise schlicht aussehenden Transportflugzeug unterwegs sind) – sondern es kamen auch noch ein paar dazu, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Mein größter Kritikpunkt an der Pilotfolge ist, wie sehr man durch die Handlung hetzt. Ein Pilotfilm hat ja eigentlich in erster Linie die Aufgabe, die Welt und die Figuren vorzustellen. "Aus großer Kraft folgt…" hat nun den großen Vorteil, sich ersteres ersparen zu können, da die Welt ja aus den Marvel-Filmen bereits wohl bekannt ist – und scheitert leider trotzdem kapital an zweiterem. Die einzige Figur, die zumindest ansatzweise ein Profil erhält und so halbwegs sympathisch rüberkommt, ist die Bloggerin Sky. Der Rest? Zum Vergessen. Das schließt selbst jene Figuren mit ein, die eh ein bisschen Screentime bekommen, wie der unglaublich blasse und uninteressante Grant Ward (ich kann noch nicht sagen, ob's am Schauspieler oder am Drehbuch liegt). Selbst Ming Na vermag es nicht, mit ihrer Figur sonderlich Eindruck zu hinterlassen. Und Agent Coulson ist Agent Coulson. Am schlimmsten hat es aber das Techniker-Pärchen Jemma Simmons und Leo Fitz erwischt, das sich in meinen Augen hier überhaupt nicht in Szene setzen konnte. Eventuell wäre es besser gewesen, sich ihren Auftritt für die zweite Folge aufzuheben. Dann wäre auch mehr Zeit vorhanden gewesen, um die anderen Figuren vorzustellen. ![]() Zudem erscheint es doch etwas unplausibel, dass auch wirklich jeder solche flotte Sprüche auf Lager hat. Wenn es 1-2 solcher Figuren gibt, ok, aber wenn jeder mit derartigen Wortspenden aufwarten kann, fragt man sich schon, wo S.H.I.E.L.D. all diese Scherzkekse hernimmt. Grasen die etwa landesweit alle "Open Mike"-Veranstaltungen ab? Der letzte Kritikpunkt an "Aus großer Kraft folgt…" ist dann der wenig packende und doch ziemlich generisch wirkende Plot. Ich fand die Geschichte rund um Michael Petersen jedenfalls – trotz der Bezüge zu den Filmen – wenig begeisternd. Auch bin ich nach dieser Folge gespannt, ob "Agents of S.H.I.E.L.D." eine "procedual"-Serie wird, mit einem Superhelden oder einem geheimnisvollen Artefakt pro Woche, oder man sich vielleicht doch noch etwas originelles einfallen lässt, und stärker einem fortlaufenden Handlungsstrang folgt. Jedenfalls fand ich "Aus großer Kraft folgt…" insgesamt zwar sehr bemüht – aber es blieb für mich überwiegend beim bemühen. Dass die Pilotfolge der Serie nicht eine noch heftigere Wertung einfährt, liegt in erster Linie daran, dass das hohe Erzähltempo für mich zwar leider verhindert hat, dass ich in die Handlung so richtig eintauchen konnte – kaum hat eine Szene begonnen und bin ich dabei, mich hineinzufinden, war sie auch schon wieder vorbei – oder wir die Figuren ordentlich kennengelernt hätten, allerdings wird damit auch erfolgreich das Aufkommen von Langeweile vermieden. Dank der flotten Erzählweise ist "Aus großer Kraft folgt…" zweifellos sehr kurzweilig. Die Sets und die Optik konnten mir auch soweit ganz gut gefallen. Aus der Besetzung stachen für mich in erster Linie Chloe Bennet und der immer verlässliche Clark Gregg hervor, wobei ich mich auch über den Auftritt von Cobie Smulders sehr gefreut habe (wer weiß, vielleicht wird sie ja ab der nächsten Staffel, wenn sie dann mit "How I Met Your Mother" fertig ist, zur Stammbesetzung stoßen). Insgesamt verhindern diese positiven Aspekte eine allzu katastrophale Wertung – am überwiegend enttäuschenden Eindruck der ersten "Agents of S.H.I.E.L.D."-Folge konnten sie allerdings auch nichts ändern. Fazit: ![]() Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy/UFA)
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