Defiance - 1x07: Der Stahlhagel
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Goodbye Blue Sky
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 03. Juni 2013
Erstausstrahlung D: 04. Juni 2013 (SyFy)
Drehbuch: Anupam Nigam & Amanda Alpert Muscat
Regie: Andy Wolk
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Julie Benz als Amanda Rosewater, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Mia Kirshner als Kenya Rosewater, Graham Greene als Rafe McCawley, Jesse Rath als Alak Tarr, Nicole Munoz als Christie McCawley, Justin Rain als Quentin McCawley, Dewshane Williams als Tommy LaSalle, Trenna Keating als Doc Yewll
Gastdarsteller: Fionnula Flanagan als Nicolette Riordon, Noah Danby als Sukar, Wesley French als Luke McCawley, Dion Johnstone als Nizar, Gilles Savard als Lambert, Don Gough als Hot Shtako, Tommy Chang als Store Owner, Ali Adatia als Store Owner's Husband, Jessica Nichols als Jered Kikema, Mika Collins als Kazha, Marie Cruz als Elder Irathient u.a.

Kurzinhalt: Sukar und seine Spirit Rider geraten in einen Stahlhagel. Dabei handelt es sich um einen Sturm, bei dem Trümmerstücke der Archenschiffe aus dem Orbit auf den Planeten prallen. Sukar eilt los, um einen seiner Kameraden zu retten, da wird er von einem dieser Trümmerstücke getroffen und schwer verletzt. Als Irisa eine Vision hat, dass Sukar in großer Gefahr schwebt, eilt sie los – nur um zu erfahren dass dieser inzwischen verstorben ist. Doch gerade, als man die irathischen Todesriten abhalten will, erwacht Sukar plötzlich wieder zum Leben. Er ist davon überzeugt, vom Gott Irzu geheilt worden zu sein, und begibt sich gemeinsam mit Irisa auf eine Mission des Glaubens. Währenddessen bereitet sich Defiance auf die Ankunft des Stahlhagels vor. Alak und Christie stecken im Radiosender des Bogens fest, und streiten sich wegen einer castithanischen Badezeremonie, die traditionell als Teil der Hochzeit durchgeführt wird. Nicolette Riordon stattet Rafe McCawley einen Besuch ab, da sie davon ausgeht, dass dieser ihren Assistenten ermordet hat. Und Stahma Tarr kommt ins Need/Want, um Kenyas Dienste für ihren Sohn zu beauftragen…


Review: Episodenbild (c) SyFy Nachdem man sich zuletzt effekttechnisch – zumindest was die Quantität betrifft – wieder etwas zurückgehalten hat, ließ man es bei "Der Stahlhagel" gleich zu Beginn wieder ordentlich krachen. Die Szenen aus dem Orbit der Erde sowie der titelspendende Stahlhagel waren schon verdammt gut getrickst – vor allem natürlich für TV-Verhältnisse, wobei ich selbst in Kinofilmen auch schon mal schlechtere Effekte gesehen habe. Das war echt beachtlich, und sehr spektakulär. Auch der Stahlhagel selbst war packend umgesetzt, mit Sukar der einem Freund zur Rettung eilt und niedergestreckt wird. Leider aber begann damit eine Haupthandlung, die mich in weiterer Folge kaum überzeugen konnte. Ich hätte es gut gefunden, wenn Irisa hingefahren wäre, "nur" um seiner Todeszeremonie beizuwohnen. Stattdessen wird er plötzlich wiederbelebt. Das war mir viel zu mystisch und stieß mir sauer auf. Und ja, ich weiß schon, dass man am Ende eine "wissenschaftliche" Erklärung dafür parat hat. Aber das konnte ich ja während ich die Episode gesehen habe noch nicht wissen. Und eben weil es scheinbar ein mystisches Ereignis war, konnte ich nie so recht in die Handlung eintauchen und sie genießen.

Und selbst wenn: Die Erklärung die man uns am Ende präsentiert überzeugt mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Das war mir dann doch etwas zu viel Sci-Fi und Deus Ex Machina, mit den Naniten aus dem Arkfall, die in seine Blutbahn geraten und ihn heilen (jedoch nur seine jüngeren Wunden, und nicht die riesige Narbe über seinem Gesicht; warum auch immer), und darüber hinaus erkennen dass ein Trümmerstück dabei ist, Defiance zu treffen, und ihn daraufhin als Werkzeug benutzen um eben dies zu verhindern. Da hätte ich ja fast eine Wiederbelebung durch Irzu plausibler gefunden! (Die Betonung liegt auf "fast".) Auf der anderen Seite bietet jedoch diese haupthandlung wiederum die mit Abstand beste Szene der Folge, nämlich als Nolan Irisa und Sukar im Bogen stellt, letzteren erschießt, und Irisa im Schussfeld hat, die droht, den Schalter umzulegen. Diese Szene war echt phantastisch, sehr packend, und einfach nur gut umgesetzt. Zusätzlich aufgewertet wurde dieser Moment dann natürlich durch die Offenbarung, dass Sukar Defiance nicht zerstören sondern vielmehr retten wollte – was es umso tragischer macht, dass Nolan ihn erschossen hat (andererseits wäre er möglicherweise ohnehin wieder ins Koma gefallen sobald sich die Naniten deaktiviert hätten, was weiß man), und Irisa einen weiteren Grund gibt, auf Nolan sauer zu sein, und ihre Beziehung noch einmal etwas problematischer macht. Das war jedenfalls wirklich klasse. Aber der Rest dieser Handlung, na ja.

Episodenbild (c) SyFy Was "Der Stahlhagel" dann endgültig "nur" auf durchschnittliches Niveau senkt, ist die Fülle an Nebenhandlungen. Zwar ist keine davon für sich genommen schlecht – wenn ich auch auf das Geplänkel rund um Christie, Alak und die Badezeremonie gut und gerne hätte verzichten können. Dafür hat mir Nicolettes Besuch bei den McCawleys – und wie sie Rafe mit dem Blut auf dem Polster hereinlegt – sehr gut gefallen (wie Rafe sagt dass er auf seinen Sohn stolz ist weil dieser den Einbrecher getötet hat war ja auch nicht ohne). Und die gemeinsamen Szenen zwischen Keyna und Stahma waren – insbesondere dank des erotischen Ausklangs, der wieder einmal den Anspruch von "Defiance" unterstreicht, etwas gewagtere Unterhaltung bieten zu wollen (natürlich soweit dies im Rahmen einer US-Kabelsender-Fernsehserie möglich ist) – ebenfalls gelungen. Aber all diese Handlungsstränge waren praktisch völlig unabhängig voneinander, und aufgrund der Fülle an Nebenplots wirkte die Story doch ein wenig zerfahren. Zumal so nett sie auch gewesen sein mögen, die ganz großen Wendungen, Spannungsmomente und dramatischen Situationen gefehlt haben. War halt letztendlich alles zwar nettes, solides, aber nicht essentielles, Füllmaterial.

Fazit: "Der Stahlhagel" hat genau eine wirklich gute Szene, nämlich wie Nolan Irisa und Sukar im Bogen stellt (und somit dazu gezwungen ist, seine "Tochter" zu bedrohen), und kurz darauf erkennen muss, dass er falsch lag. Das war wirklich klasse. Optisch war vor allem der Einstieg wieder einmal sehr beeindruckend, und bot absolut makellose und in dieser Qualität im Fernsehen nun wahrlich nicht alltägliche Spezialeffekte. Demgegenüber steht jedoch Sukars Wiederauferstehung, der man eine runde halbe Stunde lang einen mystischen Anstrich verlieh, der mit überhaupt nicht zugesagt hat. Und auch wenn ich die wissenschaftliche Erklärung die man uns am Ende liefert vorziehe; viel plausibler und überzeugender war sie leider auch nicht. Das wirkte alles schon ein wenig verkrampft. Hinzu kommt nun noch die Fülle an parallelen Handlungssträngen, die der Episode einen etwas zerfahrenen Eindruck gaben. Keine dieser Storylines war wirklich schlecht (wobei ich auf das Geplänkel rund um Christie und Alak problemlos hätte verzichten können), und die Szene zwischen Nicolette und Rafe als sie diesen des Mordes bezichtigt gefiel mir sogar richtig gut. Aber mehr als solide waren diese Szenen insgesamt nicht, und hatten für mich doch eher den Charakter von Füllmaterial. In erster Linie war es mir aber einfach an Nebenplots etwas zu viel. Trotzdem war "Der Stahlhagel" keinesfalls schlecht und bot zumindest wieder durchschnittliche Unterhaltung. Nach diesem kleineren Durchhänger in der Mitte der Staffel dürfte es für meinen Geschmack aber was Spannung, das Fortschreiten der Handlungsbögen sowie dramatische Ereignisse und Offenbarungen betrifft nun wieder aufwärts gehen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!




Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: