Defiance - 1x02: Wohin die toten Männer gehen |
Episodennummer: 1x02 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 22. April 2013 Erstausstrahlung D: 23. April 2013 (SyFy) Drehbuch: Kevin Murphy & Anupam Nigam Regie: Michael Nankin Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Julie Benz als Amanda Rosewater, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Mia Kirshner als Kenya Rosewater, Graham Greene als Rafe McCawley, Jesse Rath als Alak Tarr, Nicole Munoz als Christie McCawley, Justin Rain als Quentin McCawley, Dewshane Williams als Tommy LaSalle, Trenna Keating als Doc Yewll Gastdarsteller: Fionnula Flanagan als Nicolette Riordon, Douglas Nyback als Ben Darris, Robert Clarke als Elah Bandik, Steven McCarthy als Solomon Birch u.a. Kurzinhalt: Während dem Kampf gegen die Volge hat einer der Castithaner, Elah Bandik, die Flucht ergriffen. Nun soll er für seine Feigheit im Kampf bestraft werden. Dafür wird auf dem Hauptplatz von Defiance das castithanische Ritual der Reinigung durchgeführt – bei dem Elah Bandik auf eine Mischung aus Pranger und Streckbank geschnallt und gefoltert wird. Der Rest der Bevölkerung, insbesondere Sheriff Nolan und seine Ziehtochter Irisa, verfolgen das Spektakel mit Abscheu, doch die neue Bürgermeisterin Amanda Rosewater sieht sich dazu gezwungen, die Rituale und Bräuche der Castithaner zu akzeptieren und sie deshalb gewähren zu lassen. Währenddessen gelingt es dem Verräter der Indogenen, Ben Darris, aus der Arztpraxis zu entkommen. Auf drängen von Solomon Birch, dem Mitverschwörer der Ex-Bürgermeisterin Nicolette Riordon, soll er einen weiteren Versuch unternehmen, um die Bevölkerung von Defiance auszuschalten. Dafür begibt sich Ben in die Minen, von wo aus man das alte, nach dem Terraforming nun unterirdische, St. Louis erreicht. Dort will er das Atomkraftwerk sabotieren. Rafe McCawley und Sheriff Nolan heften sich an seine Fersen… Review: ![]() Was mir an "Defiance" ebenfalls gut gefällt, ist die komplexe Mythologie im Hintergrund, bzw. auch die ganze Vorgeschichte, die ausgearbeitet wurde, wie eben z.B. mit der Ankunft der Votaner, dem "Arcfall", usw. Zudem erfährt man auch immer wieder neue Details, die uns entweder die Kulturen näher vorstellen – wie hier mit dem, auf uns barbarisch wirkenden, Ritual der Reinigung, dem jener Castithaner unterzogen wird, der vom Schlachtfeld geflohen ist – oder auch mehr über die Vorgeschichte sowohl der Figuren (Stahma Tarrs Geschichte über ihren Mann) als auch dieser Welt an sich (wie Amanda Rosewaters Erzählung über den Aufstand vor neun Jahren, der brutal niedergeschlagen wurde, und wo ein Großteil der castithanischen Bevölkerung ausgerottet wurde) erfahren. Zudem gelingt es der Serie sehr gut, immer wieder Haken auszuwerfen, mit der mein Interesse geweckt werden, wie z.B. mit den Andeutungen rund um Rafe McCawleys Frau. Zwar erzählt auch "Wohin die toten Männer gehen" in erster Linie wieder eine eigene und in sich abgeschlossene Geschichte, aber diese Details und Entwicklungen – ein anderes Beispiel ist alles rund um die frühere Bürgermeisterin, und ihre Versuche, die Leute aus Defiance zu vertreiben – machen deutlich, dass ein zentraler, zusammenhängender Handlungsrahmen im Hintergrund verläuft, der zumindest bisher einen durchdachten und gut ausgearbeiteten Eindruck macht. Die Drehbücher werden also nicht einfach nur ins blaue hineingeschrieben, sondern folgen einem roten Faden. ![]() Angenehm überrascht hat mich auch der düstere Ausgang des Geschehens. Davon ausgehend, dass Ben die Tortur überlebt hätte, wäre es letztendlich wohl besser gewesen, wenn sich Irisa nicht eingemischt hätte. So hat sie – wenn auch natürlich unbewusst und unbeabsichtigt – seinen Tod verursacht. Das war für mich definitiv die größte Stärke dieser Folge. Interessant fand ich auch den Zugang, die letzte Szene mit der Coverversion eines bekannten Liedes ("Come as You Are" von Nirvana) zu untermalen, was ich doch sehr stimmungsvoll und gelungen fand. Positiv sticht für mich auch die – teils durchaus angespannte – Dynamik zwischen den Figuren hervor, wie z.B. zwischen der Bürgermeisterin und Datak. Dies führt auch zum einen oder anderen netten Dialog, wie z.B. Rosewaters "Call me Mayor" an Datak, oder Dataks "I'll see you at the wedding" an Rafe McCawley. Womit wir aber auch schon bei den weniger gelungenen Aspekten wären. Der soapige Subplot rund um die Hochzeit hat mich nämlich nach wie vor nicht überzeugt. Generell scheint "Defiance" nach wie vor schon fast verzweifelt zu versuchen, viele verschiedene Zielgruppen zu bedienen, wie eben einerseits die klassischen SF-Fans, während sich die Liebesgeschichte eher an die "Twilight"-Crowd zu richten scheint. Ob dieser Spagat auf Dauer gelingen kann, da bin ich skeptisch. Generell wirkt "Defiance" teilweise wie ein Sammelsurium verschiedenster bekannter Elemente, und erinnert mich teilweise an so manche populäre Serie, wie z.B. "Firefly" (der Mix aus SF und Western), "Game of Thrones" (die im Vergleich zur "Vorlage" zwar überaus züchtigen, aber dennoch immer wieder eingestreuten Erotikeinlagen und Sexszenen), aber auch "Deadwood" (Datak hat zumindest in meinen Augen ein bisschen was von Al Swearangen – jedoch natürlich ohne auch nur ansatzweise an ihn heranzureichen). ![]() Fazit: "Wohin die toten Männer gehen" bot wie schon der Pilotfilm solide, gute Unterhaltung, mit einigen vielversprechenden Aspekten. Die einzelnen außerirdischen Völker gefallen mir, sowohl von Design, Umsetzung und Kultur, bislang wirklich sehr gut. Das teils angespannte Verhältnis zwischen den Figuren macht das Geschehen durchaus interessant, und auch immer wieder eingestreute Anspielungen und Informationshäppchen, die den fortlaufenden Handlungsstrang nähren, wecken mein Interesse. Im Gegensatz zum Pilotfilm konnte ich zudem diesmal keine ähnlich durchwachsenen Effekte mehr ausmachen, stattdessen sah alles diesmal durchaus beachtlich aus – zumal man auch weiterhin nicht mit Schauwerten geizt. Als größte Stärke empfand ich aber den tragisch-düsteren Ausgang des Geschehens. Demgegenüber steht der doch recht klischeehaft und vorhersehbar verlaufende Showdown beim Atomkraftwerk, sowie die nach wie vor sehr seifig daherkommende Nebenhandlung rund um die Hochzeit. Insgesamt hat mich "Wohin die toten Männer gehen" aber wieder recht gut unterhalten. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy)
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