Perry Rhodan 2451 - Die Metaläufer |
Inhalt Die JULES VERNE sitzt weiterhin auf Evolux fest. Auch der Versuch, die Energiefelder des Segments Gelephant zu untertunneln, hat keinen Erfolg, denn unter der Oberfläche des Planeten liegt eine Schicht aus ultrahochverdichtetem Material, die von keinem Bohrer durchdrungen werden kann. Als Castun Ogoras Perry Rhodan zu einem Besuch im Yakonto-Segment Macallio abholt, lässt er immerhin das kleinste Tripod-Transmittertor offen. Rhodan und Tolot werden zu Wan Ahriman gebracht, dem inoffiziellen Führer der Yakonto. In der Stadt Mac'lai entdecken sie den Heldenhof verstorbener Yakonto - es ist ein Feld schattenloser Obelisken. Die Galaktiker begreifen, dass die Yakonto Nachkommen der Cypron oder der Nega-Cypron sein müssen. Von Wan Ahriman erfahren sie, dass die Yakonto bis vor 900 Jahren die Vorgänge auf Evolux bestimmt haben, dann aber von Dyramesch abgelöst wurden, der im Auftrag der Kosmokraten eine Effizienzsteigerung beim Bau der Kobaltblauen Walzen erzwingen sollte. Die Yakonto hatten diesen Befehl ursprünglich verweigert, weil sie einen Qualitätsverlust beim Raumschiffsbau befürchteten. Eine fehlerhafte Kobaltblaue Walze wäre jedoch gleichbedeutend mit dem Ende von Evolux. Dyramesch hatte solche Skrupel nicht, zumal seine von den Kosmokraten vorgegebene Direktive lautete: "Weniger Moral und mehr Effizienz". Dennoch sind die Yakonto Dyramesch gegenüber immer noch loyal und können den Galaktikern nicht helfen. Ihre Werfttreue steht über allen anderen Interessen. Rhodan überlässt den Yakonto einen Datenträger, den er von den Cypron erhalten hat, und der alle Informationen über dieses Volk, aber keine über die Operation Tempus enthält. Derweil enträtseln Ekatus Atimoss, Mondra Diamond und ein Geologe namens Eziel Querada auf der JULES VERNE das Geheimnis der sich scheinbar selbst reparierenden Aggregate. Das Dualwesen leidet zwar unter dem Vibra-Psi-Entzug, bleibt aber durch permanente Medikamentenzufuhr handlungsfähig. Hinter dem Parapol-Schleier beobachtet er humanoide Wesen, die kleiner sind als er, und ebenfalls über die Fähigkeit verfügen, eine Art Paralleluniversum zu erreichen. Über den "parallelen Schritt" können sie jegliche Materie durchdringen. Sie arbeiten auf der JULES VERNE mit wahrem Feuereifer an der Reparatur und Verbesserung aller möglichen Geräte und verstehen es, sich der Beobachtung zu entziehen. Zu diesem Zweck haben sie sogar NEMO manipuliert. Ekatus Atimoss nimmt Mondra und Eziel bei der Verfolgung dieser Wesen mit. Die Terranerin erkennt sofort, dass sie mit den Erranten und Paddlern verwandt sein müssen. Sie bezeichnen sich selbst als Metaläufer. Es zeigt sich, dass sie ein System aus subplanetaren Tunnels und Hohlräumen bewohnen, wo sie auch ihre Städte haben. Die Galaktiker werden entdeckt. Eziel dreht durch und greift die Metaläufer an. Er wird schwer verletzt, die anderen beiden werden nur paralysiert. Als sie wieder zu sich kommen, zeigen sich die zerknirschten Metaläufer auskunfts- und hilfsbereit. Mondra erfährt, dass diese Wesen auf Evolux mit Reparatur- und Optimierungsarbeiten betraut sind. Von den Erranten oder Paddlern wissen sie nichts. Ihre technischen Fähigkeiten grenzen an Magie, absolute Perfektion in der Arbeit ist ihr Lebenszweck. Die Hybrid-Technik der JULES VERNE ist für sie besonders interessant. Jetzt jedoch siegt ihre Werfttreue und die Arbeit im Hantelraumer wird beendet, weil Dyramesch den Terranern jegliche Hilfe versagt hat. Doch die Verlockung ist zu groß: Die Metaläufer beschließen zwar, den Terranern nicht offiziell zu helfen, aber niemanden am "zufälligen" Besuch des Hantelraumers zu hindern... Rhodan wird erneut von Castun Ogoras aufgesucht. Die Yakonto haben dem Cypron-Datenträger Informationen entnommen, die für den Terraner nicht zugänglich waren. Vor 20 Millionen Jahren haben die Nega-Cypron in ganz Tare-Scharm nach einem Raumschiff in Form eines schwarzen Obelisken gesucht, um jenes Wesen aufspüren zu können, dem sie ihre Existenz verdanken. Dieses Schiff wurde seinerzeit nicht gefunden, aber die Yakonto kennen es - es wurde vor 60.000 Jahren im Leerraum nahe Tare-Scharm entdeckt. Es wurde zum Planeten Thestos gebracht. Castun Ogoras bittet Perry Rhodan, ihn dorthin zu begleiten. Obwohl Rhodan enttäuscht über die mangelnde Hilfsbereitschaft der Yakonto ist, willigt er ein. Er hofft, sich die Yakonto auf diese Weise noch mehr verpflichten zu können. Kritik Johannes Kreis Der Roman enthält eine gute Mischung neuer Informationen und unterhaltsamer Episoden. Dass ein Seitenzweig des Volkes der Erranten auf Evolux arbeitet, ist ebenso nachvollziehbar (schließlich wurden die Erranten ja auch in den Kosmischen Fabriken eingesetzt) wie die mit höchster Wahrscheinlichkeit korrekte Vermutung, dass die Yakonto von den Nega-Cypron abstammen und einen Seitenzweig des Volkes der Cynos bilden. In den letzten 250 PR-Heften ist man den Cynos, ihren Vorfahren und Abkömmlingen für meinen Geschmack zwar ein paar Mal zu oft begegnet, aber wenigstens bleiben die Zusammenhänge weiterhin in sich schlüssig. Wer oder was Dyramesch ist und welche Ziele er hat, bleibt noch unklar. Ist er wirklich nur ein Repräsentant des von den Kosmokraten vollzogenen "Paradigmenwechsels", bei dem moralische Fragen gegenüber Leistungssteigerungen immer mehr in den Hintergrund treten? Oder ist er etwa gar kein Beauftragter der Ordnungsmächte und verfolgt auf Evolux eigene Interessen? Letzteres klingt unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass keines der Völker von Evolux je Zweifel an seinen Vollmachten hatte. Wenn man Episoden wie jene mit Tolot und den Yakonto-Kindern oder den dickbäuchigen Metaläufern liest, dann kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass da einer um jeden Preis lustig sein will. Zugegeben: Es funktioniert sogar. Mein Favorit ist der metaläufische Gassenhauer "Strontiumhypersequentielle Beißbohrmechanik bei Dreikommadreiacht My, du Glück meiner Seele". Köstlich. Nicht so gut finde ich die absolut verzichtbare Nebenfigur Eziel Querada. Ich weiß nicht, der wievielte Psychopath das ist, dem es gelingt, seine schweren Störungen jahrelang zu verheimlichen und nebenbei zum Bestandteil einer x-mal gesiebten Elite-Raumschiffsbesatzung zu werden. Unglaubwürdig ist gar kein Ausdruck für so was - und es kommt immer wieder vor.
Johannes Kreis, www.kreis-archiv.de
Vielen Dank für die Bereitstellung dieser Kritik an ![]() Kritik & Bewertung von Robert Lißack Einen sehr soliden Roman liefert Michael Marcus Thurner hier ab. Er hat sich wirklich spannend und unterhaltsam gelesen, was vor allem an den putzigen Metaläudern, den sogenannten Erranten liegt. Wie man Kringels Ausführungen entnehmen kann, lassen sich aus der Handlung heraus eine Menge Spekulationen anstellen. Die spannendste Frage ist natürlich, in welcher Zeit sie exakt herausgekommen sind. Vielleicht haben sie ja noch ein paar Jahre Zeit. Es ist weiterhin eine sehr spannende Frage, wer sich hinter Dyramesch verbrigt und vor allem wie Perry nun wieder in die Milchstraße gelangt. Es wäre ein dickes Ding, sollte es ihm gelingen, eine kobaltblaue Walze zu bekommen. Das Titelbild gefällt mir dieses mal nicht so besonders. Die Erranten dort sehen aus wie Gnome, irgendwie wird es ihnen nicht gerecht. Die Innenillustration dagegen könnte glatt aus einem Comic stammen, die ist sehr stimmungsvoll gelungen. Die Risszeichnung der Kobaltblauen Walze ist sehr lustig geraten - Details gibt es nicht, mit dem Hinweis darauf, die Kosmokraten hätten nichts verraten...
Robert Lissack
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