TekLords
Besser geschrieben, schwächere Story Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 31 März 2024
 
Titel: "TekLords"
Bewertung:
Autor: William Shatner
Übersetzung: -
Umfang: 267 Seiten
Verlag: Open Road Media (E)
Veröffentlicht: 1991 (E)
ISBN: 978-1-45328-678-0 (E)
Kaufen: Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Während er in einem Einkaufszentrum unterwegs ist, wird Jake Cardigan ohne jegliche Vorwarnung von einem ihm fremden Mann angegriffen. Dieser scheint fast wie auf Autopilot zu agieren, und schreit ständig, dass Jake Cardigan sterben müsse. Als der Anschlag fehlschlägt, stirbt der Unbekannte. Wie sich herausstellt, wurde der Mann von einer neuartigen Technologie kontrolliert, die aus Menschen willenlose Sklaven macht. Jake vermutet, dass die Tek-Lords hinter der Erfindung stecken, und auf diese Weise versuchten, ihn auszuschalten. Er nimmt die Spur dieser furchterregenden neuen Technologie auf – allerdings ist diese nicht seine einzige Sorge. Denn zugleich verbreitet sich ein tödlicher Virus in Windeseile, zuerst im Großraum Los Angeles, und schließlich in allen größeren Ballungszentren auf der Welt. Mit diesem wollen die TekLords die Regierungen dazu erpressen, ihnen die von Beths Vater entwickelte Anti-Tek-Technologie auszuhändigen, damit sie ihre Tek-Droge dagegen rüsten können. Als Jakes Ex-Frau ebenfalls erkrankt – was vor allem ihren gemeinsamen Sohn Danny schwer belastet – beginnt für Jake Cardigan und seinen Partner Sid Gomez ein Wettlauf gegen die Zeit…

Review: Auch bei "TekLords" vergleiche ich, wenn man nach der Chronologie der Entstehung geht, wieder in die falsche Richtung, da ich die TV-Verfilmung zuerst gesehen habe. Dabei fällt auf, dass man sich dort das mit den Zombie-Attentätern gespart, und sich rein auf die Bedrohung durch das Virus konzentriert hat. Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung; denn der besagte Handlungsstrang fällt im Roman ohnehin ziemlich rasch aus dem Fokus. Und mit den Attentäter-Robotern hat man ohnehin schon etwas sehr ähnliches im letzten Roman etabliert. Insofern wirkt das doch eher überflüssig, und lenkt eher ab. Was hier ebenfalls fehlt ist die coole Idee, dass sich das Virus durch VR-Umgebungen bzw. Computer verbreitet. Stattdessen handelt es sich um eine "gewöhnliche" Infektionskrankheit. Insofern ist es aus meiner Sicht beim TV-Film sehr gut gelungen, auf den Roman aufzubauen; dementsprechend fehlten mir hier aber halt ein paar Elemente, die mir dort sehr gut gefallen konnten. Dafür legt das Buch mehr Gewicht auf die Erkrankung von Kate, insbesondere im Hinblick darauf, wie diese – und ihr drohender Tod – ihren gemeinsamen Sohn Danny belastet. Wie ich generell fand, dass die Momente zwischen den beiden hier besser geschrieben waren, als im Film. Im direkten Vergleich mit dem ersten Roman fällt wiederum ein doch etwas hochwertigerer Schreibstil auf. Insofern muss ich meine dortige Spekulation überdenken; zwar hätte ich Shatner aufgrund der Eloquenz bei Conventions und in Interviews eine bessere Ausdrucksweise als sie dort überwiegend zum Vorschein kam zugetraut, der diesbezügliche qualitative Sprung von "TekWar" zu "TekLords" deutet nun aber doch an, dass der erste überwiegend auf seinen Mist gewachsen war, und hier nun stärker die Handschrift des Ghostwriters Ron Goulart durchscheint; während Shatner hier nur mehr die Story, sowie natürlich seinen Namen, beigetragen hat. Letztendlich ist "TekLords", ähnlich wie der Vorgänger, ein kurzweiliger Roman, der gut unterhält, ohne je sonderlich zu begeistern.

Fazit: Ich sehe "TekLords" in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau des Vorgängers. Zwar war der zweite Teil der Reihe eine Spur besser geschrieben (vermeintlich, weil Ghostwriter Ron Goulart diesmal stärker involviert war), dafür fand ich die Story einen Hauch schwächer. Letzteres nicht zuletzt auch deshalb, als mit den Zombie-Attentätern ein Element eingeführt wird, welches man in weiterer Folge fast völlig aus den Augen verliert, und welches im Vergleich zur großflächigeren Bedrohung durch das Virus doch eher überflüssig erscheint. Im direkten Vergleich zur TV-Verfilmung fehlte mir zudem der eine oder andere coole Gedanke, wie z.B. rund um die Art und Weise, wie das Virus verbreitet wird. Dafür profitiert die Buchversion von einer tiefergehenden Betrachtung der Beziehung zwischen Jake und seinem Sohn Danny. Insgesamt ist "TekLords" aber, wie schon der Vorgänger, ein eher durchwachsenes, und doch eher "nur" durchschnittliches Lesevergnügen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2012 Open Road Media)





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