Star Wars - Darth Vader: Das dunkle Herz der Sith
Darth Vader ergründet Padmes Schicksal Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 30 Oktober 2023
 
Titel: "Star Wars - Darth Vader: Das dunkle Herz der Sith"
Originaltitel: "Star Wars - Darth Vader: Dark Heart of the Sith"
Bewertung:
Autor: Greg Pak
Übersetzung: Michael Nagula
Illustrationen: Raffaele Ienco
Farben: Neeraj Menon
Lettering: Joe Caramagna (E)
Cover: InHyuk Lee
Umfang: 136 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 28. September 2021 (D), 24. November 2020 (E)
ISBN: 978-3-7416-2521-3 (D), 978-1-30292-081-4 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Begegnung zwischen Darth Vader und Luke Skywalker auf Bespin hat nicht nur den Jedi, sondern auch den dunklen Lord der Sith erschüttert. Dieser kann nicht glauben, dass sein Sohn lieber in den Tod gestürzt wäre, als sich ihm anzuschließen. Lukes Entscheidung zwingt ihn dazu, seinen eigenen Lebensweg zu hinterfragen. Vor allem aber möchte er mehr darüber erfahren, wie Luke groß geworden ist, und wer ihn erzogen – und aus seiner Sicht gegen das Imperium manipuliert – hat. Nach einem Besuch auf Tatooine, wo er die Feuchtfarm von Owen und Beru Lars aufsucht, und auch wieder auf das Grab seiner Mutter stößt, sucht er das seit ihrem Tod verschlossene Quartier von Padmé Amidala auf Coruscant auf. Dass diese nach ihrer Begegnung auf Mustafar noch Luke auf die Welt gebracht hat, stellt alles, was er bislang über ihren Tod zu wissen geglaubt hat, in Frage. Wie lang war sie danach noch am Leben, und wer ist für ihren Tod verantwortlich? Eben diese Fragen führen ihn schließlich nach Naboo, wo er auf frühere Gefolgsleute von Padmé Amidala – wie z.B. ihre treuen Zofen – trifft, die es sich zum Ziel gesetzt haben, sie zu rächen…

Review: In der vorangegangenen "Darth Vader"-Comicreihe, die zwischen "Eine neue Hoffnung" und "Das Imperium schlägt zurück" angesiedelt war, ist es Greg Pak in meinen Augen überwiegend sehr gut gelungen, spektakuläre Kampfszenen welche die Macht des dunklen Lords der Sith in den Mittelpunkt stellen (von mir gerne auch "Vader porn" genannt) mit jenen Momenten zu kombinieren, die sich mit seinem Innenleben beschäftigen – welches deutlich aufgewühlter ist, als es die starre, leblose, unmenschliche Maske vermuten lässt. Geht es nach "Das dunkle Herz der Sith", wird er eben daran nahtlos anknüpfen – denn auch der ersten Comic der zwischen den Episoden V und VI angesiedelten "Darth Vader"-Reihe bietet wieder genau diese faszinierende Mischung. So eindrucksvoll die Szenen des kämpfenden Vader auch sind, mir persönlich hatten es dabei schon immer mehr die nachdenklichen Momente angetan. Und es sind vor allem auch diese, bei denen "Das dunkle Herz der Sith" in meinen Augen brilliert. Denn Lukes Weigerung, sich ihm anzuschließen, gemeinsam den Imperator zu stürzen und als Vater und Sohn über die Galaxis zu herrschen, stürzt den dunklen Lord der Sith in eine veritable Krise. Der er, wie es sich für einen Sith gebührt, zuerst einmal mit Zorn Ausdruck verleiht, hat er doch vor, an all jenen, die Luke gegen ihn aufgebracht – und aus seiner Sicht manipuliert – haben, bittere Rache zu üben. In weiterer Folge rückt aber dann das vermeintliche Mysterium rund um Padmes Tod in den Mittelpunkt. Und ja, zugegeben, man kann durchaus argumentieren, dass ihm diese Frage eigentlich schon hätte kommen müssen, als er Lukes Identität erfuhr. Und wenn ich schon beim Kritisieren bin: Dass der Medizin-Droide den man hier am Ende findet keine Aufzeichnungen mehr darüber hatte, dass sie zwei Kinder, und nicht nur eines, nur Welt brachte, ist natürlich auch ein bisschen gar glücklicher Zufall.

Davon abgesehen fand ich alles rund um seine Suche nach Antworten bezüglich der genauen Umstände von Padmes Tod aber einfach nur fantastisch. Sehr spannend war dabei nicht zuletzt, wie er sich hier mit Padmes früheren Getreuen zusammenschließt, die geschworen haben, sie zu rächen. Dies bringt uns ein Wiedersehen mit zahlreichen früheren Weggefährten von ihr, angefangen bei ihren Zofen (deren weiteres Schicksal ja nicht zuletzt E.K. Johnston in ihrer Trilogie über Königin/Senatorin Amidala näher beleuchtete – was Pak hier natürlich ebenfalls aufgreift) über ihren früheren Leibwächter Typho, bis hin zum Piloten Ric Olie. Damit wird Vader bei dieser Mission unweigerlich mit seiner eigenen Vergangenheit – und auch den Anfängen seiner Reise, als er noch ein unschuldiger Sklavenjunge war – konfrontiert. Doch die "Amidalaner", wie sich die Gruppe bezeichnet, gibt nur vor, sich Vaders Suche nach Antworten anzuschließen; in Wahrheit locken sie ihn in eine Falle, da sie wissen, dass er für den Tod von Padme verantwortlich ist. Spannend ist dabei zweifellos, dass sie hier letztendlich auch dem Weg der Sith folgen – Täuschung, Verrat, Rache. Wie nicht anders zu erwarten, sind sie aber selbst mit vereinten Kräften dem dunklen Lord der Sith nicht gewachsen. Seine Suche nach der Wahrheit führt ihn dann schließlich bis nach Polis Massa, wo Luke (und Leia) geboren wurden. Dort stößt er dann auch auf die zuvor erwähnte (fragmentarische) Aufzeichnungen, in dem Padme Obi-Wan sagt, dass sie davon überzeugt ist, dass immer noch gutes in Anakin/Vader steckt. Vor allem diesen Moment empfand ich als absolutes Herzstück des Comics, da er Padme auch nach ihrem Tod noch eine wichtige Rolle im Geschehen gibt – kann man doch argumentieren, dass sie mit eben diesen Worten jenen inneren Konflikt auslöst, den Luke dann in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" in seinem Vater gespürt hat. Generell sind die ganzen Erinnerungen an Ereignisse aus der Prequel-Trilogie perfekt eingebunden, und werten die Geschichte für mich auf. Zumal Greg Pak aus meiner Sicht damit auch insofern ihre großen Kritiker wieder Lügen straft, als man zwar durchaus einiges an der Umsetzung kritisieren kann, die tragische Geschichte selbst, sowie einzelne Momente daraus, für mich aber über jeden Zweifel erhaben sind. Für mich ist es jedenfalls schön zu sehen, wie sehr sich Pak auch hier wieder aus dieser in meinen Augen (zumindest in diesem Ausmaß) zu Unrecht gescholtenen Trilogie bedient.

Fazit: Von "Das dunkle Herz der Sith" war ich sehr angetan. Zwar haben auch hier wieder die ruhigeren Momente besser funktioniert als die Actionszenen (für mich nutzten sich eben diese, mit dem zwangsweise ständig triumphierenden Darth Vader, halt doch ziemlich ab), die fand ich dafür aber eben wirklich fantastisch. Vaders Reise in seine eigene Vergangenheit zeigte uns dabei nicht nur einige entscheidende Momente aus der Prequel-Trilogie, ich mochte vor allem auch die Art und Weise, wie es Greg Pak hier gelingt, Padmes Tod – und ihren letzten Worten über Anakin – eine Bedeutung für den Verlauf der Original-Trilogie zu geben. Aber auch davon abgesehen hatten es mir all diese Momente, die Vaders Zorn, aber auch seine innere Zerrissenheit aufzeigten, enorm angetan. Aber auch, dass wir hier das Schicksal einiger Weggefährten von Padme erfuhren, gefiel mir. Und optisch war ich von "Das dunkle Herz der Sith" ebenfalls höchst angetan. Insgesamt ein wirklich starker Auftakt des nächsten "Darth Vader"-Zyklus!

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2021 Panini Comics






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