Stargate: Universe - Vol. 1: Back to Destiny
Knüpft an die letzte Folge der Serie an Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 04 Oktober 2022
 
Titel: "Stargate: Universe - Vol. 1: Back to Destiny"
Bewertung:
Autor: Mark L. Haynes & J. C. Vaughn
Illustrationen: Giancarlo Caracuzzo, Greg LaRocque, Eliseu Gouveia, Clint Hilinski
Farben: Gene, Emmanuell Ordaz Torres
Lettering: Natalie Jane
Cover: Chris Scalf
Umfang: 144 Seiten
Verlag: American Mythology
Veröffentlicht: 16. Oktober 2018
ISBN: 978-1-94520-512-5
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nur zweieinhalb Monate nachdem sich alle bis auf Eli in die Stasiskammern begeben haben, während die Destiny ihre über zwei Jahre lange FTL-Reise in die nächstgelegene Galaxis antrat, weckt Eli einige Schlüsselpersonen aus der Besatzung wieder auf. Es ist ihm zwischenzeitlich gelungen, das Energieproblem zumindest teilweise zu lösen. In erster Linie geht es ihm aber darum, dass er Hilfe braucht – ist Eli doch nicht mehr allein. Vielmehr hat er in einem bislang unzugänglichen Bereich des Schiffes weitere Stasiskammern gefunden – die noch aktiv waren. Darin befangen sich Antiker – Mitglieder der ursprünglichen Destiny-Besetzung. Diese helfen zwar dabei, das Schiff auf Vordermann zu bringen, wollen jedoch zugleich die Destiny wieder auf ihren alten Kurs zurückbringen. Kurz darauf beginnen sie dann jedoch zu erkranken. Um ihr Leben zu retten, muss sich die Destiny ein weiteres mal den Drohnen stellen…

Review: Nachdem der Comic-Verlag "American Mythology" in den USA insgesamt zwölf Ausgaben eines "Stargate: Atlantis"-Comics herausgebracht hatten, der an die Geschichte der Serie anknüpfte (und den ich mir nun im Anschluss noch vorknöpfen werde), nahm man sich ab Mitte 2017 das Cliffhanger-Ende der kurzlebigen dritten "Stargate"-Serie "Universe" vor. Hierbei gilt es zu beachten, dass niemand der an der Serie selbst Beteiligten hier mitgewirkt haben; insofern ist der Comic zwar insofern offiziell, als American Mythology die entsprechende Lizenz erwarben, es ist aber eher nicht davon auszugehen, dass "Back to Destiny" dem entspricht, was die Serienverantwortlichen als Fortsetzung zu "Im Ruhezustand" geplant hatten. Das muss einem ebenso bewusst sein, wie dass sich diese Wiederbelebung von "Stargate: Universe" als sehr kurzlebig erweisen sollte; denn nach diesen ersten sechs Ausgaben sollte es (bislang) keine weiteren geben. Insofern muss jeder selbst überlegen, ob es ihm diese kurzzeitige, "inoffizielle" Rückkehr zur Destiny wert ist, Geld in den Comic zu investieren. Die Geschichte selbst fand ich dabei grundsätzlich ok, auch wenn ich gestehen muss, mit der Auflösung des Cliffhangers nur bedingt zufrieden gewesen zu sein. Eigentlich hätte mir die Idee gefallen, dass man tatsächlich zweieinhalb Jahre überspringt, und sich in einer völlig neuen Galaxis befindet, und dort mit einer komplett neuen Geschichte mit neuen Völkern und Bedrohungen beginnt. Parallel dazu hätte man über die Antikersteine erforschen können, was sich in der Zeit auf der Erde getan hat. Stattdessen vergehen gerade mal etwas mehr als zwei Monate, und stellt sich heraus, dass ein Teil der ursprünglichen Antiker-Besatzung die ganze Zeit über an Bord war. Na ja.

Immerhin, die sich aus der Idee ergebende Handlung war dann soweit ganz nett. "Back to Destiny" gelang es, mit dem Aufwecken von Young & Co., und Elis Aufrollung dessen, was sich in den zweieinhalb Monaten zugetragen hat, und wie er schließlich die Antiker fand, sofort mein Interesse zu wecken. Und auch danach entwickelte sich die Story auf interessante Art und Weise weiter, und bot die eine oder andere nette Entwicklung. Mir gefiel dabei nicht zuletzt, wie die Antiker und die Menschen aufeinander angewiesen waren, und so lernen mussten, sich gegenseitig zu vertrauen. Und letztendlich geht die Destiny, aufgrund der Reparaturdrohnen, gestärkt aus dieser Allianz, und sind die Drohnen nun nicht mehr ganz die enorme Bedrohung, die sie zuvor waren. Was bei der kurzweiligen Handlung hingegen etwas zu kurz kommt, sind die Figuren. Generell spielen nur einige von ihnen eine größere Rolle, andere – wie Chloe – winken nur kurz vorbei. Aber selbst jenen, die hier tatsächlich etwas zu tun bekommen, widmet man sich nur recht oberflächlich. Die künstlerische Gestaltung ist leider ebenfalls kein wirkliches Highlight. Hier fühlte ich mich u.a. an die "Firefly"-Comics der BOOM!-Studios erinnert, wo nicht nur die Farbgebung meist einen recht schlichten Eindruck macht, sondern auch die Figuren oftmals nur sehr schwer zu erkennen sind. Dies gilt leider auch für "Stargate: Universe". Oftmals erkennt man die Charaktere eher aufgrund ihrer Kleidung, statt anhand der Gesichter; insofern ist man für die Einblendung der Namen beim ersten Auftritt einer Figur dankbar. Wobei auch dies unterschiedlich ist, manche sehen dem jeweiligen Darsteller der als Vorlage diente recht ähnlich, andere wirken wie eine fast völlig freie Interpretation. So oder so: Der durchwachsene Eindruck, den die Bilder machen, fügt sich letztendlich nahtlos in das mittelmäßige Gesamtbild ein. Den beiden "Stargate: Atlantis"-Sammelbänden (auf die hier übrigens kurz direkt referenziert wird) werde ich trotzdem (auch) noch eine Chance geben. Vielleicht machte man es dort ja besser?!

Fazit: Wäre der erste Sammelband "Back to Destiny" – der die entsprechende sechsteilige, direkt an das Ende der Serie anknüpfende Comicreihe vereint – nicht zugleich der letzte gewesen, sondern der Startschuss für eine Art inoffizielle dritte Staffel, würde ich ihn allen (englischkundigen) Fans ja vielleicht sogar empfehlen. Und das, obwohl mich hier nicht jede Entwicklung überzeugte, und zudem die künstlerische Gestaltung nicht gerade hervorsticht, weder von den Bildern an sich, noch der Darstellung der Figuren, sind diese doch oftmals nur kaum – bzw. nur an ihrer Kleidung, oder dem Kontext der Handlung – zu erkennen. Und doch hätte ich es spannend gefunden, wenn Autoren an "Im Ruhezustand" angeknüpft und die offenen Handlungsstränge der Serie aufgegriffen hätte (noch schöner wäre dies natürlich mit Beteiligung der Serienverantwortlichen gewesen). So hingegen bleibt er ein recht durchwachsener Epilog. Und auch wenn der Comic hier durchaus kurzweilig war, einige gelungene Momente und/oder interessante Entwicklungen bot, die Dialoge gut geschrieben waren, und die Figuren wenn schon nicht optisch so doch zumindest vom Charakter her gut getroffen sind, stellt sich mir letztendlich die Frage, ob man als SGU-Fan nicht doch besser dran ist, die Geschichte aus der Serie im eigenen Kopf selbst weiterzuspinnen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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