The War of the Jewels
Die Entwicklung des Silmarillions – Teil 2 Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 25 Dezember 2021
 
Titel: "The War of the Jewels"
Bewertung:
Autor: J.R.R. Tolkien (herausgegeben und bearbeitet von Christopher Tolkien)
Umfang: 470 Seiten (E, inkl. Index)
Verlag: Harper Collins (E)
Veröffentlicht: 20. Oktober 1994 (E)
ISBN: 978-0-2611-0324-5 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Inhalt & Review: Mit "The War of the Jewels" setzt Christopher Tolkien die Betrachtung der Arbeiten seines Vaters am Silmarillion – nach der Veröffentlichung von "Der Herr der Ringe" – fort. Ging es im ersten Teil um die Entstehung der Welt, die Valar, Melkors Aufstieg, die Schändung der zwei Bäume usw., setzt die Story hier nun mit der Ankunft der Elben in Mittelerde an. Der erste und zugleich größte Teil des Buchs beinhaltet die sogenannten "Grauen Annalen", welche die Chronologie des ersten Zeitalters ab der Ankunft der Elben wiedergibt. Die grundlegende Story ist natürlich schon aus dem "Silmarillion" bekannt, dennoch fand ich diesen Teil des Buchs sehr interessant; nicht zuletzt, als er uns einen Einblick darin bietet, welches Material Christopher Tolkien und Guy Gavriel Kay als Grundlage diente, als sie sich daran machten, das unveröffentlichte "Silmarillion" fertigzustellen. Und generell weiß die Geschichte an sich, egal in welcher Form, zu gefallen. Ein Problem teilt "The War of the Jewels" allerdings mit dem Vorgänger: Das hier enthaltene Material ist quasi nur ein Zwischenschritt, und der Vergleich mit der Erstfassung aus dem "Buch der verlorenen Geschichten" bzw. dem fertigen "Silmarillion" nicht so interessant, wie zwischen den beiden; da dort einfach der Kontrast ein größerer war. Trotzdem hat mich der erste Teil dieses Bands gut unterhalten.

Nicht mehr ganz so packend fand ich dann Teil zwei, wo dann weitere Texte rund um die Entwicklung des "Silmarillions" abgedruckt sind. Leider sind diese oftmals sehr kurz, und insgesamt ein wenig bruchstückhaft. Den dritten Teil fand ich wieder weitaus besser. Zwar ebenfalls relativ kurz, gibt dieser nämlich einen bislang gänzlich unbekannten Einblick darin, was J.R.R. Tolkien – quasi als Fortsetzung zu "Die Kinder Hurins" für Hurins Abenteuer nachdem er von Morgoth freigelassen wurde geplant gehabt hatte; und eben diese Story hatte es mir wirklich angetan. Aus meiner Sicht ist dieser Teil allein schon den Kaufpreis wert; nicht zuletzt, als man hier etwas zu lesen bekommt, was abseits von "The War of the Jewels" (zumindest soweit mir bekannt) nie veröffentlicht wurde (nicht zuletzt, als es von Christopher Tolkien damals auch nicht ins "Silmarillion" aufgenommen wurde). Demgegenüber steht der letzte Teil, "Quendi and Eldar", der sich in erster Linie mit den Sprachen der Elben befasst. Da ich mich für dieses Thema persönlich noch nie sonderlich interessiert habe, gebe ich unumwunden zu, die betreffenden Seiten nur überflogen zu haben. Ich pickte mir die Teile heraus, wo es mehr um ihre Geschichte und ihre Kultur, als die Sprache an sich ging; der Rest wurde übersprungen. Aber das ist eben, so wie ja auch bei Christopher Tolkiens Notizen, das angenehme an dieser "History of Middle-Earth": Es kann sich jeder die Teile herauspicken, die für ihn interessant sind, und den Rest einfach auslassen.

Fazit: "The War of the Jewels" präsentiert gleich zu Beginn eine interessante chronologische Aufrollung der Ereignisse des zweiten Zeitalters ab der Ankunft der Elben in Mittelerde. Zugegebenermaßen ist dieser quasi als Zwischenschritt vom "Buch der verlorenen Geschichten" bis hin zum nach J.R.R. Tolkiens Tod fertiggestelltem "Silmarillion" nicht ganz so interessant, wie diese beiden besagten Werke direkt miteinander zu vergleichen, die Story selbst hatte es mir aber auch in dieser "Annalen"-Form angetan. Am besten gefiel mir in diesem Band aber der Einblick in Tolkiens ursprünglichen Plan für die weiteren Abenteuer von Hurin; einfach, da dies völlig neues Material war, welches ich zudem sehr gelungen fand. Den zweiten Teil von "The War of the Jewels" fand ich hingegen nicht ganz so gelungen, da die Texte dort doch eher Bruchstücke waren. Und "Quendi and Eldar" litt darunter, dass ich persönlich an Abhandlungen zur Sprache der Elben nicht wirklich interessiert bin – weshalb ich weite Teile des Abschnitts übersprungen habe. Und generell fand ich den Erkenntnisgewinn bei früheren Büchern der Reihe schon mal größer. Letztendlich überwogen aber auch bei "The War of the Jewels" wieder jene Teile, die ich interessant und/oder aufschlussreich fand.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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