Der Untergang Gileads
Farson holt zum entscheidenden Schlag aus Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 13 März 2021
 
Titel: "Der Untergang Gileads"
Originaltitel: "The Dark Tower: The Fall of Gilead"
Bewertung:
Autoren: Peter David, nach einer Story von Robin Furth
Übersetzung: Wulf Bergner
Illustrationen: Richard Isanove
Farben: Richard Isanove
Lettering: Delia Wüllner (D)
Cover: Richard Isanove
Umfang: 208 Seiten
Verlag: Heyne (D, Erstauflage), Panini (D, Neuauflage), Marvel (E)
Veröffentlicht: 2011 (D), 2010 (E)
ISBN: 978-3-453-26581-3 (D, Erstauflage)
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Beeinflusst von Martens Schwester, die seinen Geist mit Hilfe von Maerlyns Pampelmuse vergiftete, hat Roland seine eigene Mutter erschossen. Auch wenn seine Freunde und sein Vater davon überzeugt sind, dass Roland keine Schuld trifft, wird er vorerst ins Gefängnis gebracht. Während Roland auf den Beginn seines Prozesses wartet, zieht John Farsons Plan für den Untergang Gileads immer weitere Kreise. Cort findet ein vergiftetes Buch, welches ihm einen langsamen Tod beschert. Steven Deschain und seine treuesten Männer werden von einem Doppelagenten in eine Falle gelockt. Und einige Verräter in Gilead schalten in Vorbereitung auf den bevorstehenden Angriff Personen in Schlüsselpositionen aus. Als schließlich auch Steven einem Anschlag auf sein Leben erliegt, ist es an Roland Deschain, den Kampf gegen John Farson aufzunehmen, und zusammen mit seinen treuen Freunden alles daran zu setzen, den Untergang Gileads doch noch zu verhindern. Doch die jungen Revolvermänner sehen sich einer Übermacht gegenüber…

Review: Nachdem der letzte Band in meinen Augen doch etwas Wasser getreten hat – vom hochdramatischen Abschluss mal abgesehen – erzählt "Der Untergang Gileads", wie der Titel schon verrät, einen essentiellen Teil der (Vor-)Geschichte aus der Saga des Dunklen Turms. Doch bevor die sechsteilige Story rund um den titelspendenden Fall Gileads losgeht, gibt es noch den Einzelcomic "Der Zauberer", der sich um den Mann in Schwarz dreht, und einerseits einen Einblick in seine Vergangenheit liefert, und andererseits die letzten Ereignisse aus seiner Sicht aufrollt. Dabei wird deutlich, dass der Tod von Gabrielle Deschain so von ihm gar nicht beabsichtigt war, sondern auf seine eifersüchtige Schwester zurückgeht, die Roland auf diese Weise – gegen seinen Willen – beeinflusst hat. Auch sonst fand ich diese Offenbarungen rund um seine Vorgeschichte sehr interessant. Und gut geschrieben ist das Ganze, dank Peter David, auch wieder. Gleiches gilt natürlich für "Der Untergang Gileads"; für mich ist die Verpflichtung von Peter David, einem sprachlich sehr hochwertigen Autor, einer der Hauptgründe, dass mich die Comicreihe so in ihren Bann zieht. Ein weiterer ist die künstlerische Gestaltung; zwar hat Jason Lee das Team zu diesem Zeitpunkt verlassen, die Illustrationen von Richard Isanove (zuvor "nur" für die Farbgestaltung zuständig) fangen seinen Stil aber sehr gut ein, und sorgen somit dafür, dass sich die Reihe bislang künstlerisch wie aus einem Guss anfühlt. Mit diesen vielversprechenden Grundvoraussetzungen liegt es somit letztendlich immer an der Story selbst, die – basierend auf der Saga von Stephen King – auf Robin Furth zurückgeht. Es war auch genau dieser Punkt, wo mich "Verrat" doch ein bisschen enttäuschte – und "Der Untergang Gileads" nun wiederum voll und ganz überzeugen kann. Und das eben nicht nur beim Einstieg rund um Marten, sondern auch der eigentlichen Geschichte rund um den Fall Gileads. Das war alles sehr spannend und teilweise hochdramatisch geschildert, und verstand es von der ersten bis zur letzten Seite, mich zu packen. Lediglich einen Punkt würde ich kritisch anmerken, nämlich dass das Aufwiegeln der Bevölkerung wegen Rolands Ermordung seiner Mutter irgendwie im Sande verläuft. Davon abgesehen war das aber ein großartiger Comic, der eine der wichtigsten Ereignisse aus der Vorgeschichte von Stephen Kings "Der dunkle Turm"-Saga schildert, und dessen Ausgang einen die Fortsetzung schon sehnlichst erwarten lässt!

Fazit: Sowohl künstlerisch als auch sprachlich bewegt sich die Graphic Novel-Reihe rund um den dunklen Turm bislang ja auf allerhöchstem Niveau – was sich auch bei "Der Untergang Gileads" wieder fortsetzt. Beim letzten Sammelband hat es nur in meinen Augen ein bisschen an der Story gemangelt, die nicht ganz so spannend/interessant war. Ein Manko, von dem hier wiederum keine Rede mehr sein kann. Angefangen beim Prolog rund um den Mann in Schwarz, über die Nachwehen von Rolands Ermordung seiner Mutter, sowie den immer dramatischeren Auswirkungen von Farsons finsteren Plänen, bis hin zum titelspendenden Untergang Gileads, erwartet den geneigten Leser hier eine so packende wie tragische Geschichte, die eines der wichtigsten Ereignisse aus Rolands Vergangenheit schildert. Das macht "Der Untergang Gileads" wieder einmal zu einer absoluten Pflichtlektüre für alle Fans der "Dunkle Turm"-Saga!

Bewertung: 4.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2011 Wilhelm Heyne Verlag






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