Star Wars: Die Rettung
Lina und Milo Graf finden ihre Eltern Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 01 November 2020
 
Titel: "Die Rettung"
Originaltitel: "The Rescue"
Bewertung:
Autor: Tom Huddleston
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 158 Seiten
Verlag: Panini (D), Egmont UK Ltd. (E)
Veröffentlicht: 26. März 2018 (D), 04. Mai 2017 (E)
ISBN: 978-3-8332-3625-6 (D), 978-1-4052-8549-0 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Nach wochenlanger Odyssee haben Lina und Milo Graf endlich erfahren, wo ihre Eltern festgehalten werden. Sie landen auf dem Planeten Agaris, auf dem sich eine geheime Basis des Imperiums befindet, die unter dem Kommando von Moff Tarkin steht. Dies bedeutet auch, dass sich die Graf-Kinder einer Übermacht gegenübersehen. Wie soll es ihnen unter diesen Voraussetzungen gelingen, unbemerkt in die Basis zu gelangen und ihre Eltern zu befreien? Und so kommt es, wie es wohl kommen musste: Lina und Milo werden nun ebenfalls vom Imperium gefangen genommen, und Tarkin plant, diese als Druckmittel zu verwenden, um ihren Eltern endlich die gewünschten Informationen zu entocken. Doch noch ist nicht alle Hoffnung verloren – denn die eingeborenen Lebewesen auf Agaris, die vom Imperium nicht als intelligent eingestuft werden, könnten die entscheidende Wende bringen…

Review: Mit "Die Rettung" finden die Abenteuer im Wilden Raum nun den zwar erwartbaren, aber nichtsdestotrotz gelungenen Abschluss. Eine wesentliche Stärke war dabei für mich der Auftritt von Moff Tarkin. Ich fand die Figur schon immer interessant, und bin dementsprechend auch schon sehr auf jenen Roman aus dem neuen Kanon gespannt, der seinen Namen trägt (und dementsprechend wohl seine Vorgeschichte aufrollt). Jedenfalls profitierte "Die Rettung" für mich von seiner Anwesenheit – nicht zuletzt, als ich ihn im direkten Vergleich zu Captain Korda für den weitaus effektiveren Schurken halte. Aber auch die Rettungsmission an sich war gut beschrieben. Im Vorfeld hatte ich mich nämlich schon gefragt, wie es zwei Kindern gelingen soll, ihre Eltern aus einer streng geheimen – und gut bewachten – Anlage des Imperiums zu befreien. Wie schon fast erwartet, musste Tom Huddleston dafür auf eine Deus Ex Machina zurückgreifen – was mir aber immerhin noch lieber ist, als wenn die beiden ohne fremde Hilfe erfolgreich gewesen wären. Weil das hätte für mich die Grenzen der Plausibilität dann doch gesprengt. Und immerhin, die abschätzige Art und Weise, in der das Imperium das einheimische Leben auf Agaris einschätzt, passt nicht nur zu ihrer – und Tarkins – Arroganz, "Die Rettung" bezieht hier eben auch sehr klar und deutlich gegen diese Denkweise Stellung, und hat damit für die angestrebte Zielgruppe auch noch eine nette kleine Aussage – aber wichtige – Aussage parat. Natürlich, aufgrund des erwartbaren Ausgangs (alles andere wäre für diese Art Geschichte aber auch völlig unpassend gewesen), hielt sich die Spannung – zumindest für einen erwachsenen Leser – doch eher in Grenzen. Und auch für die Deus Ex Machina-Lösung kann ich "Die Rettung" nicht ganz ungeschoren davonkommen lassen; nicht zuletzt, als halt auffällt, dass die Graf-Kinder in erster Linie großes Glück hatten (und man sich doch irgendwie fragen muss, wie genau denn eigentlich ihr Plan aussah; die zwei allein gegen das Imperium?!). Insgesamt war für mich "Die Rettung" aber der gelungenste Teil der "Abenteuer im Wilden Raum" – und damit ein überaus gefälliger und zufriedenstellender Abschluss.

Fazit: Mit ihren "Abenteuern im Wilden Raum" ist Scott Cavan und Tom Huddleston eine gelungene Reihe im "Star Wars"-Universum geglückt, die insbesondere die angestrebte – junge – Hauptzielgruppe bestens unterhalten sollte. Als Erwachsener muss man hingegen – weniger sprachlich (erfreulicherweise) als inhaltlich – doch ein paar Abstriche machen. Rückblickend fällt zudem auf, dass zwischendurch mit einigen beliebigen Nebenquests die nur bedingt mit der im Mittelpunkt stehenden Suche nach ihren Eltern zu tun hatte, doch etwas Zeit (und Seitenzahl) geschunden wurde. Und auch die Aufteilung in sechs Romane – oder zumindest, dass es bislang keinen kostengünstigen Sammelband für Erwachsene gibt – sehe ich aufgrund der Kürze der einzelnen Geschichten, aber auch des Abenteuers in seiner Gesamtheit, kritisch. "Die Rettung" war aber in jedem Fall ein gelungener Abschluss, der für mich in erster Linie vom Auftritt von Moff Tarkin profitierte. Aber generell ist das Finale der Reihe durchaus gelungen. Die Deus Ex Machina-Lösung war ja irgendwie schon fast zu erwarten (alles andere wäre auch höchst unglaubwürdig gewesen), und bot zumindest noch eine wichtige und wertvolle Aussage, weshalb ich sie ihnen nachsehen will. Insgesamt bereue ich es jedenfalls nicht, in diesem Fall eine Ausnahme gemacht und mich zusammen mit Lina und Milo Graf auf diese (Jugend-)Abenteuer im Wilden Raum begeben zu haben – auch wenn im Vergleich zu den besten, spannendsten, erkenntnisreicheren und/oder stärker mit der Saga verbundenen Romanen wertungstechnisch schon ein gewisser Respektabstand zu wahren ist.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2017 Panini, gestaltet von David M. Buisán)





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