Star Wars: Aufstieg
Bietet zumindest ein paar Wendungspunkte Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 Dezember 2019
 
Titel: "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg"
Originaltitel: "Fate of the Jedi: Ascension"
Bewertung:
Autorin: Christie Golden
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 543 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 16. Juli 2012 (D), 09. August 2011 (E)
ISBN: 978-3-442-26682-1
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Luke, Ben und Vestara versuchen, Schiff aufzuspüren – in der Hoffnung, dabei auch auf Abeloth zu stoßen. Dabei besuchen sie so manche frühere Sith-Hochburg, wobei es schließlich auch zu einem Showdown mit dem Verlorenen Stamm der Sith kommt, bei dem Vestara gegen ihren eigenen Vater antreten muss. Nach dieser Konfrontation und aufgrund der jüngsten Ereignisse auf Coruscant – und nachdem seine Verbannung aufgehoben wurde – sieht Luke Skywalker jedoch die Zeit gekommen, zum Zentrum der Galaktischen Allianz zurückzukehren. Dort überrascht er zuerst den Jedi-Rat und später auch die Regierung sowie die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, dass die Jedi den Planeten in Kürze verlassen werden, um in Zukunft – obwohl man der Allianz freundschaftlich verbunden bleiben mag – unabhängig zu agieren, und das Böse zu bekämpfen, wo auch immer es auftritt. Einzig Leia Organa Solo bleibt vorerst zurück, nicht zuletzt auch, um die Übergangsregierung – nach dem erfolgreichen Putsch gegen Daala – zu unterstützen. Als plötzlich unhaltbare Anschuldigungen gegen sie vorgebracht werden und Leia verhaftet wird, ist Han außer sich, und plant eine Rettungsaktion. Währenddessen zeigt sich, dass der verlorene Stamm der Sith den Rückzug der Jedi als Einladung verstanden, auf Coruscant Fuß zu fassen – nicht ahnend, dass Luke genau dies beabsichtigt hat…

Review: Also eines muss ich Christie Golden lassen: Im Gegensatz zu ihrem ersten Beitrag zur Reihe (und zu "Star Wars" überhaupt), "Omen", wo ich danach das Gefühl hatte, dass ich auch wenn ich ihn ausgelassen hätte nichts wichtiges verpasst hätte, war bei "Aufstieg" ordentlich was los. Es kam hier zu einigen interessanten Entwicklungen, wie z.B. rund um Abeloths Besuch des Heimatplaneten des verlorenen Stamms der Sith, die Konfrontation auf Dromund Kaas im Zuge derer Vestara dazu gezwungen ist ihren eigenen Vater zu töten, bis hin zur weiteren Entwicklung rund um die sich von Coruscant zurückziehenden Jedi, die Suche nach Schiff auf Upekzar (wo Vestara um Ben zu retten/schützen die Jedi-Ritterin Natua Wan kaltblütig ermordet), sowie die Verschwörung auf Coruscant, die u.a. auch zu Leias Verhaftung und dem darauffolgenden Befreiungsversuch durch Han und Lando führt. Generell war "Aufstieg" was Handlung/Inhalt betrifft, ein ausgesprochen "voller" Roman, was u.a. auch mit den vielen verschiedenen Schauplätzen, Figuren und Handlungssträngen zusammenhängt, und vermittelt so einen durchaus epischen Eindruck. Einige dieser Entwicklungen hatten es mir dabei durchaus angetan, und vor allem die Actioneinlagen sind bei Golden weitaus packender und mitreißender geschildert, als bei ihrem Kollegen Denning (und im Gegensatz zu Allston baut sie zwar hie und da ebenfalls durchaus den einen oder anderen auflockernden Witz ein, jedoch wirkten diese dabei nie so unpassend und aufdringlich, wie bei ihm – und zündeten generell besser, als Allstons Rohrkrepierer).

Allerdings: Teilweise war mir das an "Aufstieg" schon fast wieder zu viel an Inhalt. Dies ist halt umso seltsamer, als ich bislang eigentlich den Eindruck hatte, dass sich das AutorInnentrio schwer damit tat, die Geschichte auf neun Romane aufzuteilen. Und dann kommt auf einmal ein derartiger Wälzer daher, der locker genug Stoff für zwei Bücher geboten hätte. Dann hätte man bei der einen oder anderen Entwicklung auch mehr in die Tiefe gehen und durch einen längeren Zeitraum bestimmten Wendungen auch mehr Wirkung geben können. Weil so hat Vestara ihre Entscheidung, eine Jedi-Ritterin werden zu wollen, kaum noch getroffen, da ist dieser gute Vorsatz nach der Ermordung von Natua Wan auch schon wieder in Vergessenheit geraten. Generell muss ich sagen, dass ich mir mit der Art und Weise, wie Christie Golden die Romanze zwischen Ben und Vestara geschildert hat, doch eher schwer tat. Ich bemühe mich ja, bei meinen Reviews Geschlechterklischees zu vermeiden, aber sorry, diese Stellen lasen sich echt wie eine von einer Autorin für Leserin geschriebene Teenie-Liebesschnulze. Dagegen waren selbst die Dialoge bei "Angriff der Klonkrieger" auf Shakespeare-Niveau. Und möglicherweise eben aufgrund der vielen Figuren und Schauplätze fand ich leider auch, dass dabei so manche Figuren auf der Strecke blieben. Alles rund um die Ereignisse in Regierungskreisen auf Coruscant hat mich zum Beispiel unter anderem auch deshalb, als wir dort kaum jemanden kennen und dementsprechend auch keinen Bezug zu ihnen haben, wenig bis gar nicht interessiert. Und die Offenbarung rund um Abeloth war auch sehr vorhersehbar. Und generell muss sich sagen, dass ich "Aufstieg" aufgrund der Länge, des vielen Inhalts, manchen Handlungssträngen die mich halt weniger interessierten als andere, und einzelnen Strecken wo wiederum nicht wirklich viel los war und Golden halt vielleicht doch etwas hätte kürzen können, doch etwas mühsam. Insgesamt ist es mir aus meiner Sicht aber immerhin gelungen, das Niveau von "Die Verbündeten" zu halten.

Fazit: Schon interessant: Nachdem ich bei einigen früheren Romanen der Reihe den Eindruck hatte, dass sich das AutorInnentrio richtiggehend anstrengen musste, um die vom Verlag gewünschten neun Bücher voll zu bekommen, bot "Aufstieg" wiederum genug an Material, um damit mindestens zwei Romane zu füllen. Sprich: Was die bisherigen Romane der Reihe, u.a. auch der unmittelbare Vorgänger, zu wenig hatten, war hier wiederum zu viel. Denn auf der einen Seite war es zwar schön, endlich mal wieder ordentlich was an Handlung zu erhalten, andererseits konnten dadurch bestimmte Entwicklungen die gewünschte Wirkung bei mir nicht entfalten. Zudem fehlte – trotz der ohnehin schon hohen Seitenanzahl – halt dann doch teilweise der Platz, um so richtig in die Tiefe zu gehen. Zudem fehlte mir zu einigen Handlungssträngen doch ein bisschen der Bezug. Und die Romanze zwischen Ben und Vestara war teilweise sehr kitschig geschrieben. Trotzdem, insgesamt ist mir zu viel Inhalt allemal lieber als zu wenig, und verstand es Golden vor allem auch, die dramatischen Höhepunkte sowie die (etwas spärlichen) Action-Einlagen packend zu schildern. Macht insgesamt einen immerhin durchschnittlichen Roman; dass es schlechter geht, hat so mancher Vorgänger der Reihe eindrucksvoll bewiesen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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