Star Wars: Der Ausgestoßene
Dürftiger Start in das letzte große "Legends"-Epos Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 27 Oktober 2019
 
Titel: "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 1: Der Ausgesto9ene"
Originaltitel: "Fate of the Jedi: Outcast"
Bewertung:
Autor: Aaron Allston
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 443 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 19. Juli 2010 (D), 24. März 2009 (E)
ISBN: 978-3-442-26660-9
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Als Großmeister der Jedi wird Luke Skywalker für den Fall von Jacen Solo verantwortlich gemacht, und als Strafe für zehn Jahre aus dem Raum der Galaktischen Allianz verbannt. Er nutzt das Exil, um zusammen mit seinem Sohn Ben Jacens Bewegungen nach dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong nachzuvollziehen. So hofft er, herauszufinden, was dazu geführt hat, dass Jacen der dunklen Seite der Macht verfiel. Ihre Reise führt sie nach Dorin, wo sie auf die Baran Do stoßen, eine Zivilisation machtsensitiver Wesen, die Jacen besucht hat, um einige den Jedi unbekannte Techniken zu lernen, und generell mehr über die Macht in Erfahrung zu bringen. Doch um dies in Erfahrung zu bringen, müssen Luke und Ben "sterben" – nicht wortwörtlich, aber im übertragenen Sinn: Denn jene Person, befindet sich an einem abgeschiedenen Ort, an den sich die Baran Do ab einem gewissen Zeitpunkt zurückziehen – und von dem es kein Zurück mehr gibt. Währenddessen fliegen Han und Leia zusammen mit ihrer Enkeltochter Allana nach Kessel, um Lando bei einer dortigen Krise zur Seite zu stehen. In weiterer Folge gibt es nicht weniger als die Zerstörung des gesamten Planeten zu verhindern. Und auf Coruscant müssen sich die Jedi-Ritter daran gewöhnen, ab sofort einen Überwacher der Regierung zur Seite gestellt zu bekommen – und darüber hinaus versuchen, Valin Horn – den Sohn von Corran und Mirax – einzufangen, der unter der Wahnvorstellung leidet, dass die Menschen in seiner Umgebung durch finstere Doppelgänger ersetzt wurden…

Review: Nach drei Einzelabenteuern (ja, ok, "Gegenwind"" und "Dunkle Flut" gehörten zusammen, aber ich denke ihr wisst, wie ich das meine) steht mit "Das Verhängnis der Jedi-Ritter" nun die letzte große mehrteilige (Roman-) Saga an, die für das Legends-Universum geschrieben wurde. Vom Damentausch abgesehen – Christie Golden ersetzt Karen Traviss; dazu dann bei "Omen" mehr – ist wieder das gleiche Team wie bei "Wächter der Macht" am Start, und man folgt auch dem dortigen Konzept, dass jeder Autor drei Einträge beisteuert, jedoch nicht hintereinander (sprich, drei Trilogien, die aneinander anknüpfen), sondern abwechselnd. Neben Christie Golden sind das eben wieder die beiden "Wächter der Macht"-Veteranen Aaron Allston und Troy Denning. Nun war ich von der vorangegangenen Saga ja – vorsichtig ausgedrückt – nicht unbedingt der größte Fan. Ich versuche aber immer, mich davon nicht beeinflussen zu lassen, und jedem Roman eine faire Chance zu geben. Ob mir das im Falle von "Der Ausgestoßene" nun einfach nicht gelungen ist, oder es vielmehr dieser einfach nicht schaffte, sie zu nutzen, das überlasse ich euch. Das Endergebnis ist jedenfalls dasselbe: Aus meiner Sicht fing "Das Vermächtnis der Jedi-Ritter" genauso schwach an, wie "Wächter der Macht" aufgehört hat. Es hilft dabei sicherlich nicht, das ich wie mittlerweile bekannt sein sollte einfach nicht Aaron Allstons größter Fan bin. Sein Humor zündet bei mir überwiegend nicht, und wirkt zudem auf mich meist sehr aufgesetzt, verkrampft und störend. Eben dies war auch bei "Der Ausgestoßene" wieder der Fall.

Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass ich mit der Story nicht viel anfangen konnte. Schon allein die Ausgangssituation (die ja schon am Ende von "Millennium Falke" angeteastert wurde – bereits dort dachte ich mir nur WTF?!) hat mich überhaupt nicht überzeugt. Dass man Luke hier nun den Fall von Jacen vorwerfen und ihm zur Last legen würde, nicht früher etwas unternommen zu haben, erschien mir enorm unglaubwürdig. Zumal es völlig die Tatsache ausblendet, dass es die galaktische Allianz selbst war, die Darth Cadeus zu ihrem Anführer gemacht hat, und auch seine kriegerischen Maßnahmen unterstützte. Aaron Allston scheint zudem seine eigenen Werke – und die seiner MitautorInnen – nie gelesen oder sie in der Zeit zwischen "Wächter der Macht" und "Das Verhängnis der Jedi-Ritter" vergessen zu haben. So macht sich Luke hier Vorwürfe, weil alle anderen Jacens Fall vor ihm bemerkt hätten. Sorry, aber das ist Bullshit. Vielmehr war er der erste, dem Jacens Entwicklung Sorge bereitet hat – zu einem Zeitpunkt, wo Ben wegen seiner entsprechender Warnungen noch auf ihn angefressen war, weil er seinen Onkel vergötterte, und auch Mara nicht sehen konnte oder wollte, wo sich Jacen hinentwickelt. In beiden Fällen hat das die Beziehung zwischen ihnen und Luke sogar angespannt. Hier nun zu behaupten, Luke hätte es als letztes erkannt, ist somit ein ausgemachter Blödsinn. Doch es ist nicht nur die Ausgangssituation, mich hat die ganze Story einfach nicht wirklich angesprochen, angefangen von dieser Bewusstseinsbeeinflussung, die wohl auf die Einen Sith zurückzuführen sein dürfte, über das doch sehr willkürliche und belanglose Abenteuer von Han und Leia (und Allana, Lando und Wedge) auf (und in) Kessel, sowie die Spurensuche von Luke und Ben, die sie nach Dorin führt. Mach hat das alles leider nur mäßig interessiert, weshalb ich mich bei "Der Ausgestoßene" rasch gelangweilt habe. Mal schauen, wo die Reise in weiterer Folge hingeht, ich hoffe ja, es gelingt "Das Verhängnis der Jedi-Ritter" doch noch, mich mehr zu überzeugen als "Wächter der Macht". Der Einstieg war aber jedenfalls mal wenig vielversprechend.

Fazit: "Das Verhängnis der Jedi-Ritter" beginnt ähnlich schwach, wie "Wächter der Macht" aufgehört hat. Ich fand die Ausgangssituation rund um den Prozess gegen Großmeister Skywalker von vornherein unglaubwürdig, weshalb es mir schwer fiel, mich auf die Handlung einzulassen. Alles rund um die Gedankenbeeinflussung von Valin Horn hat mich zudem nicht wirklich interessiert; gleiches gilt für den Plot rund um die Überwacher, welche den Jedi nun zur Seite gestellt werden sollen. Und alles rund um das Abenteuer von Han, Leia & Co. auf Kessel wirkte wie Beschäftigungstherapie, damit auch diese bekannten "Star Wars"-Figuren etwas zu tun haben. Dass ich zudem jetzt nicht unbedingt ein Fan von Aaron Allstons verkrampft-gewitztem Schreibstil bin, kommt dann noch erschwerend hinzu. Insgesamt habe ich mich bei "Der Ausgestoßene" somit leider doch wieder ziemlich gelangweilt.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel





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