Star Wars: Der verschollene Planet
Auf der Suche nach Zonama Sekot Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 16 Juni 2019
 
Titel: "Die Ruinen von Coruscant"
Originaltitel: "Force Heretic II: Refugee"
Bewertung:
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
Übersetzung: Regina Winter
Umfang: 480 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: Februar 2007 (D), 29. April 2003 (E)
ISBN: 978-3-442-24438-6
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem sie den Überresten des Imperiums dabei geholfen haben, den Angriff der Yuuzhan Vong abzuwehren, begibt sich die Expedition der Galaktischen Allianz – der u.a. Luke, Mara, Jacen, Danni und Saba angehören – in den Raum der Chiss. Dort hoffen sie, einen Hinweis auf den Standort von Zonama Sekot zu finden – jenes sagenumwobenen, wandelnden Planeten, den die Jedi Vergere einst besuchte. Doch die fremdenfeindlichen Chiss sind über ihren Besuch nicht gerade erfreut. Zwar erklären sie sich dazu bereit, ihr Archiv für sie zu öffnen, setzen ihnen dabei jedoch ein strenges Ultimatum. Doch selbst das ist manchen einflussreichen Chiss bereits an Entgegenkommen gegen über der Galaktischen Allianz zu viel – zumal viele dem Expeditionsteam misstrauen und fest davon überzeugt sind, dass die Suche nach Zonama Sekot nur ein Vorwand ist. Währenddessen verschlägt es Han, Leia, Jaina, Jagged und Tahiri nach Bakura, wo sie hoffen, weitere Verbündete im Kampf gegen die Yuuzhan Vong zu finden. Dort platzen sie jedoch gerade in die Vorbereitungen zu einer Allianz. Denn dank der früheren Sklaven der Ssi-ruuk, den P'w'eck, sollen die einstigen Feinde der Bakuraner von ihrem ruchlosen Vorgehen – der zwangsweisen Technisierung – mittlerweile absehen. Die Vertreter der Galaktischen Allianz beschleicht jedoch ob des drohenden Friedens ein ganz mieses Gefühl – sind sie doch davon überzeugt, dass die Ssi-ruuk mit falschen Karten spielen…

Review: Für die NJO-Reihe eher ungewöhnlich, handelt es sich bei "Force Heretic" – so der Originaltitel – um eine Trilogie (bislang begnügte man sich ja mit Duologien, oder überhaupt gleich "nur" Einzelromanen; die jedoch teilweise auch durchaus epische Ausmaße annehmen konnten). Und auch wenn es zugegebenermaßen nach dessen zweiten Teil, "Der verschollene Planet", noch zu früh ist, habe ich den Eindruck: Wie für die Reihe gewohnt bei zwei Büchern zu bleiben hätte auch gereicht. Denn im Gegensatz zu den zweiten Teilen der "Star Wars"-Trilogien, die dieses Muster üblicherweise erfolgreich umschifften, leidet "Der verschollene Planet" nämlich leider unter dem typischen Mittelteil-Syndrom. Der erste Band einer Trilogie profitiert normalerweise davon, dass uns die Figuren, die Welt usw. vorgestellt werden, und die Geschichte in Gang gerät. Der dritte Teil ist dann idealerweise ein großartiger, packender, triumphaler Abschluss. Der Mittelteil hingegen ist oftmals nur ein Zwischenspiel, das manchmal wie eine unliebsame Pflichtübung wirkt, und meist ohne große dramatische Höhe- und/oder handlungstechnische Wendepunkte daherkommt. Und "Der verschollene Planet" ist für dieses Phänomen leider ein Paradebeispiel. Die Nachforschungen auf Chiss hätte man erheblich kürzen – und dabei u.a. die entbehrlich-klischeehafte Verschwörung einsparen – und dann einfach als eine Art Prolog zu Beginn des nächsten Romans erzählen können. Und die Story auf Bakura fand ich generell einfach nur entbehrlich. Wir stecken immerhin gerade im großen, epischen Krieg mit den Yuuzhan Vong. Sean Williasm & Shane Dix nehmen sich von diesem hier jedoch eine Auszeit, und konzentrieren sich auf eine alte Bedrohung, die mich schon bei "Der Pakt von Bakura" nicht sonderlich begeisterte. Wenn man nach der NJO-Saga nach Bakura zurückkehrt, und diese Geschichte erzählt, von mir aus. Innerhalb der Reihe fand ich es jedoch eher störend. Und lasst mich erst gar nicht mit der Story rund um Nom Anor anfangen, weil wie schon bei "Die Ruinen von Coruscant" konnte ich mit dieser wieder einmal wenig bis gar nichts anfangen. Einzig die solide Action sowie die Tatsache, dass sowohl Charakterisierung als auch Erzählfluss und -tempo soweit passen, verhindern einen noch schlimmeren Absturz.

Fazit: "Der verschollene Planet" leidet am klassischen (von den "Star Wars"-Filmen bislang jedoch erfolgreich vermiedenen) Problem des Mittelteils einer Trilogie: Es tut sich nichts Wesentliches, und alles wirkt ein bisschen so wie Wasser treten, um die Zeit (bzw. Seiten) zu füllen. Die Suche nach Zonama Sekot in den Archiven der Chiss hätte sich in verkürzter – und damit intensivierter – Form auch zu Beginn des abschließenden Teils der "Force Heretic"-Trilogie erzählen lassen, und den Plot auf Bakura fand ich überhaupt völlig entbehrlich; das wirkte echt wie reine Beschäftigungstherapie, damit Han, Leia, Jaina & Co. auch etwas zu tun haben. Und mit der Story auf Coruscant rund um Nom Anor und seine Rebellion kann ich leider nach wie vor nichts anfangen. Und so lautet mein Urteil leider: Das war ja wohl nix.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel





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