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Kurzinhalt: Andrew Brown arbeitet in einer großen Bank. Er ist ehrgeizig und ambitioniert. Aber er hat nie genug Zeit. Keine Zeit seine Schwester anzurufen, oder die mehr als wichtige Präsentation vorzubereiten. Entweder ist der Zug verspätet, oder er ist im Aufzug steckengeblieben. Wenn er doch nur mehr Zeit hätte! Dann trifft er Mr. Symington und Mr. Blenkinsop, und deren Geschäft ist Zeit. Welche er sich ausleihen kann. Natürlich zu einem vernünftigen Rückzahlungszins. Der Doctor, Amy und Rory entdecken, dass dieses Geschäft zu gut ist, um wahr zu sein, und setzen alles daran, dass Symington und Blenkinsop nicht dazu kommen, ihre Investitionen einzukassieren…
Review: "Borrowed Time" ist das sechsundvierzigste Buch aus der Bücherreihe zu New Who, und das zehnte mit dem elften Doctor, der im Fernsehen von Matt Smith gespielt wird. Ebenfalls dabei sind dessen Companions (Begleiter) Amy Pond, gespielt von Karen Gillan, sowie Rory Williams, dargestellt von Arthur Darvill. Die Geschichte ist zeitlich in der sechsten Staffel angesiedelt. Wer kennt das nicht? Man geht morgens in die Arbeit und ehe man sich versieht ist es Mittag. Und kaum nachdem man sich nach dem Mittagessen wieder an den Schreibtisch gesetzt hat, ist gefühlt schon wieder Feierabend. Und man blickt auf den Tag zurück und fragt sich, was man eigentlich erreicht hat. Keine einzige Slide für die Präsentation geschafft, das Update der Excel-Tabelle ist auch nur halb fertig, und von den 10 Kunden, die man anrufen wollte, hat man auch nur 3 geschafft. Stattdessen ist man versumpft in Emails und Meetings und allem anderen Bürokram. Der unweigerliche Gedanke, der aufkommt: hätte ich doch nur mehr Zeit. Selten fand ich ein "Doctor Who" Buch so perfekt in unseren Alltag passend wie "Borrowed Time". Denn es ist doch sicherlich mehr als verlockend darüber nachzudenken, wenn man das Angebot bekommt, Zeit geliehen zu bekommen. Man würde mehr schaffen als die Kollegen, steht also besser beim Chef da, und man hat am Ende des Tages sogar noch Zeit für das Privatleben und die Familie. Klingt doch nach einem unschlagbaren Angebot. Nur dumm, wenn man das Kleingedruckte nicht genau liest. Insbesondere zum Thema Zins und Zinseszins. Und der letzte Punkt, diese Wachstumsrate, ist im weitesten Sinne mein einziger Kritikpunkt. Wenn man die Geschichte rund um Banken und Bankiers aufbaut, finde ich es schon seltsam, wenn gerade diese Leute sowas Offensichtliches übersehen. Und zwar durch die Bank. Rückzahlungsbedingungen sind doch deren tägliches Brot. Und auch der Doctor schien mir manchmal etwas zu exzentrisch und Rory war gelegentlich übertrieben albern.
Fazit: Alles in allem kriegt der Leser mit "Borrowed Time" eine geniale Lektüre in die Hände, welche ich mehr als nur wärmstens empfehlen kann. Punktabzug gibt es für die manchmal etwas fragwürdige Charakterisierung diverser Figuren, inklusive dem Doctor und Rory, aber von der Geschichte her ist dieses Buch absolut top. Etwaige Bedenken, dass eine Story, die sich quasi im Bankwesen abspielt, langweilig werden könnte, wurden nicht bestätigt. Im Gegenteil. Für alle "Doctor Who" Fans gehört dieses Buch auf die Liste der Bücher, die man unbedingt gelesen haben muss. Und von mir gibt es zwei Daumen hoch für Naomi Alderman, und ich hoffe, sie hat noch mehr solche geniale Ideen für Bücher auf Lager.
Bewertung: 4.5/5 Punkten
Ulrike Waizenegger
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