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Titel: |
"Star Wars: In the Shadow of Yavin" |
Bewertung: |
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Autor: |
Brian Wood |
Zeichnungen: |
Carlos D'Anda |
Tusche: |
Carlos D'Anda |
Farben: |
Gabe Eltaeb |
Lettering: |
Michael Heisler |
Cover: |
Alex Ross/td>
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Umfang: |
152 Seiten |
Verlag: |
Dark Horse (E) |
Veröffentlicht: |
18. September 2013 (E) |
ISBN: |
978-1-6155-170-4 |
Kaufen: |
Softcover (E), Omnibus (E) |
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Kurzinhalt:
Nach der Zerstörung des Todessterns sind die Rebellen auf der Suche nach einem neuen Stützpunkt, von dem aus sie ihre Angriffe gegen das Imperium fortsetzen können. Als es diesem wiederholt gelingt, sie an jenen Orten die sie für eine mögliche Basis in Betracht ziehen würden aufzuspüren und in einen Hinterhalt zu locken, müssen sich Prinzessin Leia Organa und Mon Mothma der Möglichkeit stellen, dass ein Verräter unter ihnen weilt. Um herauszufinden, um wen es sich dabei handelt, sowie endlich eine neue Basis für die Rebellen zu finden, stellt Leia eine kleine Einsatztruppe von Leuten zusammen, denen sie uneingeschränkt vertraut. Doch immer noch scheint das Imperium ihre Schritte vorausahnen zu können. Währenddessen muss Lord Vader versuchen, nach der Schlappe bei Yavin IV die Gunst des Imperators wieder zu gewinnen. Zugleich lässt ihn der Name des Piloten, der den Todesstern vernichtet hat, nicht los. Han Solo und Chewbacca fliegen indes in einem geheimen Auftrag für Mon Mothma direkt in die Höhle des Löwen, nach Coruscant. Doch dort wartet bereits ein Hinterhalt auf sie…
Review:
Kurz bevor ihnen die Lizenz zur Veröffentlichung neuer "Star Wars"-Comics entrissen wurde (eine Entscheidung, mit der Insider eigentlich rechneten, sobald sich Disney die Rechte an "Star Wars" von Lucasfilm kaufte), unternahm Dark Horse Comics noch den Versuch, von der Ankündigung der Fortsetzungstrilogie zu profitieren und an der entsprechenden Euphorie mitzunaschen. Um jene zu ködern, die sich dadurch plötzlich wieder für neue "Star Wars"-Unterhaltung zu interessieren begannen, jedoch das Erweiterte Universum aufgrund dessen Komplexität scheuten, entschloss man sich, diese neue Comicreihe von diesem quasi losgelöst zu betrachten. Man würde EU-Geschichten jetzt zwar nicht krampfhaft widersprechen, fühlte sich aber an den dort geschriebenen Worten jetzt auch nicht zwangsweise gebunden. Daraus entstand eine zwanzigteilige Comicreihe, die in vier Sammelbänden zusammengefasst wurde – die ich mir nun, bevor ich mich wieder voll und ganz um die "offiziellen" Werke aus dem Expanded Universe widme, kurz vorknöpfen will.
"In the Shadow of Yavin" macht hier den Anfang, und greift die Handlung aus "Eine neue Hoffnung" ein paar Wochen nach der Zerstörung des Todessterns wieder auf. Was dabei für mich in erster Linie hervorstach, ist, dass man Leia Organa eine deutlich aktivere Rolle zukommen lässt, und sie hier sogar als Kampfpilotin offenbart. Ob einen diese Änderung überzeugt, darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich verstehe den Grund dahinter, und würde die Entscheidung ja auch grundsätzlich begrüßen, wenn es nur halt nicht so völlig aus dem Nichts käme und auch nicht im Geringsten aus den Filmen bestätigt wäre. Der Plot selbst, rund um einen möglichen Verräter innerhalb der Rebellen, war auch noch ein bisschen klischeehaft, bot aber insgesamt durchaus gute Unterhaltung. "In the Shadow of Yavin" profitiert dabei insbesondere auch davon, dass ständig zwischen mehreren Schauplätzen – bzw. Figuren – hin- und hergewechselt wird, was dem Comic von der Erzählstruktur her einen "filmreifen" Eindruck verleiht. Da ich nach Ende des ersten Sammelbands aber wohl gerade mal ein Viertel der Geschichte kenne, halte ich mich mit einem endgültigen Urteil noch zurück – einfach, da momentan noch zu viele Fragen offen sind.
Die hervorstechendste Eigenschaft von "In the Shadow of Yavin" ist in meinen Augen aber ganz klar die optische Gestaltung, mit der man aber sowas von meinen Geschmack traf. Die Zeichnungen sind sehr detailliert, die Farben sehr kräftig und teilweise auch leuchtend, der Kontrast angenehm hoch, die Bilder selbst sehr dynamisch, und die Panele von Anzahl und Anordnung her sehr abwechslungsreich. Die klassische, statische "9 Bilder pro Seite"-Einteilung hat hier jedenfalls ausgedient. Mal wird eine Seite von einem einzigen Bild dominiert, dann wieder sind mehrere vorhanden, doch deren Anordnung ist von Seite zu Seite unterschiedlich. Visuell würde ich "In the Shadow of Yavin" jedenfalls zweifellos zu den schönsten und hochwertigsten "Star Wars"-Comics zählen, die ich mir bislang vorgeknöpft habe. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann aber bezüglich er Zeichnungen doch noch vorzubringen: So sind die Figuren anhand der Gesichter nicht immer deutlich zu erkennen. Vor allem Prinzessin Leia erinnerte mich da und dort eher an Amidala. Grund dafür dürfte sein, dass man hier eher Portraits der Figuren statt einer möglichst photorealistischen Wiedergabe der Gesichter der SchauspielerInnen präsentiert. Nach ein paar Seiten hatte ich mich darauf eingestellt, und es störte mich auch nicht mehr weiter, aber es schadet wohl nicht, sich dessen im Vorfeld bewusst zu sein.
Fazit:
"In the Shadow of Yavin" stellt den Versuch von Dark Horse Comics dar, ihre eigene "Star Wars"-Comic-Linie quasi zu rebooten. Zwar widerspricht man nicht zwangsläufig dem Erweiterten Universum, Autor Matthew Wood hatte jedoch die Vorgabe, sich nicht unbedingt an dieses gebunden fühlen zu müssen, und sein eigenes Ding durchzuziehen. Das hat Vor- und Nachteile. Wer das EU gemieden hat, bekommt hier davon unabhängige Geschichten aus der Zeit der Original-Trilogie, ohne die Befürchtung haben zu müssen, zahlreiche Referenzen nicht zu verstehen. Dem EU-Kenner wiederum fehlt die Verknüpfung zu jenen Erzählungen, die er kennt (und hoffentlich auch mag). Abseits dessen fand ich die Geschichte aus "In the Shadow of Yavin" jedenfalls mal durchaus solide, aber nicht unbedingt überragend. Vor allem an die in einem Kampfflieger herumbrausende Leia musste ich mich erst gewöhnen. Wo der Comic jedoch besticht, ist bei der Optik. Was die Gesichter betrifft muss man zwar akzeptieren, dass hier eher freie Portraits der Figuren verwendet werden, statt eine möglichst photorealistische Wiedergabe der Gesichter ihrer DarstellerInnen, davon abgesehen war "In the Shadow of Yavin" optisch aber eine absolute Wucht, und zählt mit zum Allerbesten, was mir im Bereich der "Star Wars"-Comics bislang vor die Augen gekommen ist. Wer sich mit der noch etwas belanglosen Geschichte sowie dem mangelnden Bezug zum Erweiterten Universum anfreunden kann, bekommt hier somit insgesamt einen mehr als soliden Comic geliefert.
Christian Siegel
Bewertung:
3.5/5 Punkten
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