Homo Sapiens 404 - Band 23: Was für ein Tag
Religiöse Fanatiker und ein Zombieschwarm Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 12 Juni 2015
 
Titel: "Homo Sapiens 404 - Band 23: Was für ein Tag"
Bewertung:
Autorin: Claudia Kern
Umfang: 101 Seiten (epub-Format)
Verlag: Rohde Verlag
Veröffentlicht: 01. Juni 2015
ISBN: 978-3-95662-041-6
Kaufen: Kindle
 

Kurzinhalt: Kipling und Erika werden von Browns Leuten in der Zentrale von Better Life Solutions festgehalten. Sie sollen sich in ein Sicherheitssystem hacken, doch die beiden scheinen auf Granit zu stoßen. Immerhin gelingt es Kipling, den Rest des Teams über seine Situation zu informieren. Auckland, Rin, Arnest, Lanzo und der Rest ihrer Truppe beschließen daraufhin, einen Versuch zu unternehmen, die beiden aus den Händen von Brown zu befreien. Um diesen abzulenken, wollen sie einen Zombieschwarm, der sich genau in ihre Richtung zubewegt, zur Zentrale von BLS umlenken. Allerdings irren die Zombies nicht nur ziellos umher, sondern folgen einem Skorpion-Jockey. Wenn sie den Schwarm umlenken wollen, müssen sie diesen zuerst ausschalten. In der Zentrale von Better Life Solutions sieht man sich indes einer ganz anderen Bedrohung gegenüber – denn die religiöse Fanatikern Maria Gonzales stachelt ihre Anhänger auf, und zieht mit ihnen schließlich gegen die Ungläubigen im Gebäude ins Feld. Kipling, Erika und Browns Männern bleibt nur noch die Flucht…

Review: Kaum zu glauben, dass wir mittlerweile so kurz vor dem Ende dieser Reihe stehen, die mich nun schon fast zwei Jahre lang begleitet hat. In dieser Zeit sind mir die Figuren doch ziemlich als Herz gewachsen – weshalb ich schon sehr gespannt darauf bin, welches Schicksal sie in "Omega" erwarten wird. "Was für ein Tag" setzt jedenfalls den Eindruck der letzten Bände, den Weg für ein packendes Finale zu ebnen, weiter fort. Wie aus der Inhaltsangabe hervorgeht, teilt sich die Handlung dabei auf zwei Schauplätze auf. In der Zentrale von Better Life Solutions erschüttert vor allem Maria Gonzales mit ihrem brutalen Vorgehen gegen jene, die sich ihrer Autorität bzw. ihrem Gott nicht unterordnen wollen, den Leser. Die entsprechenden Momente sind sehr eindringlich Geschehen, und machen deutlich, weshalb Schicksal Erika und Kipling erwarten würde, falls sie ihr in die Hände fallen sollten – was die die zweite Hälfte des Bandes dann sehr fesselnd gemacht hat. Interessant fand ich auch, dass dort einer der "Helden" doch tatsächlich mal eine falsche Entscheidung treffen darf. Immerhin sieht man so etwas ja auch nicht unbedingt alle Tage. Das Finale im brennenden Gebäude war dann ebenfalls sehr packend beschrieben. Auch die parallel verlaufende Handlung rund um den Zombieschwarm verlief sehr spannend. Mein Highlight war dabei sicherlich Arnests Idee, als er eine bestimmte Gruppe von Zombies in der Menge erblickt. Ich will dem geneigten Leser hier nicht die Überraschung verderben, aber das zeugte von einem phantastisch-verdrehten Sinn für Humor der Autorin, und hat mich echt zum Lachen gebracht. Und irgendwie war es auch ein sehr "menschlicher" Moment, fand ich. Der Versuch, sich in all dem Wahnsinn ein Stückchen "Normalität" zu bewahren. Mein einziger Kritikpunkt war die dann herbeieilende Kavallerie, die sie dann in letzter Sekunde – dieses narrative Konstrukt ist mittlerweile doch schon etwas ausgelutscht. Zudem meine ich mich zu erinnern, dass erst im letzten Band etwas ganz ähnliches vorgefallen ist. Da hätte man sich eventuell doch eine andere Lösung für das Dilemma der Figuren überlegen können. Davon abgesehen war "Was für ein Tag" wieder SF-Zombie-Unterhaltung auf höchstem Niveau.

Fazit: Kurz vor dem Finale gibt es keinen Grund mehr, noch groß Rumzueiern; und das merkt man "Was für ein Tag" auch an. Vielmehr gilt es, die Figuren für das letzte Abenteuer in Stellung zu bringen. Eben dies gelingt Claudia Kern auch in "Was für ein Tag" wieder auf höchst unterhaltsame Art und Weise. Humor, Spannung und Horror geben sich dabei im Seitentakt die Klinke in die Hand. In beiden Handlungssträngen gab es einzelne hervorstechende Höhepunkte, wie Arnests Einfall während der Konfrontation mit dem Zombieschwarm, oder das erschreckende Vorgehen von Maria Gonzales und ihren religiösen Fanatikern. Als einziger kleiner Kritikpunkt sticht eine etwas einfallslose Rettung aus aussichtsloser Lage hervor; davon abgesehen war "Was für ein Tag" ein weiterer gelungener Eintrag in die eBook-Reihe. Fans von "Homo Sapiens 404" kommen bestimmt wieder voll und ganz auf ihre Kosten – und alle anderen sollten spätestens jetzt, wo das Ende naht, auf den Zug aufspringen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel






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