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Hintergrund: Superman, der wohl bedeutendste Superheld der Comicwelt erlebt bereits seit Jahrzehnten seine Abenteuer nicht mehr nur in der gedruckten Form. Er ist Star vieler Filme und noch mehr TV-Adaptionen. Er ist ein Stück US-Amerikanischer Kultur. Umso härter war der Schlag als Superman um die Jahreswende 1992/93 in einer monumentalen Storyline gestorben war. Zum 75. Jubiläum, des von Jerry Siegel und Joe Shuster erfundenen Superhelden, veröffentlicht Panini diese bedeutende Geschichte in einer Neuauflage von 4 Sammelbänden. Die Erstauflage des erschien 1995 im Carlsen Verlag in Form von insgesamt 7 Sammelbänden. Panini blieb jedoch nicht bei der von Carlsen vorgegebenen Anzahl von Sammelbänden, sondern legte die Handlung in 4 sehr umfangreichen Bänden neu auf. Dabei wurde nur der 1. Band "Der Tag an dem Superman starb" unverändert übernommen. Der 2. Band "Eine Welt ohne Superman" enthält beide Carlsen Bände des gleichen Titels. Die Bände 3 und 4 "Die Herrschaft der Supermen" und "Die Rückkehr von Superman" enthalten die 4 Carlsen Bände "Supermans Rückkehr".
Inhalt (enthält Spoiler!) Was bisher geschah: Superman hat sein Leben gegeben um Metropolis vor dem nahezu unbesiegbaren Monster Doomsday zu retten. Nach dem Tod von Superman trauerte die ganze Welt und in den Straßen von Metropolis zeigte sich ganz offen das Verbrechen, das von Superman solange in Schach gehalten wurde. Als dann plötzlich vier Supermänner auftauchten war zunächst die Erleichterung bei den braven Bürgern der Stadt gross, doch schon bald zeigte sich, dass der von Präsident Clinton offiziell als "echter" Superman anerkannte Cyborg nicht das ist was er zu zu sein vorgab. Mit Hilfe eines unbekannten Raumschiffs zerstörte er Coast City und erschuf an dessen Stelle eine Maschinenstadt, deren Sinn bislang noch unbekannt war. Der Superman mit der Sonnenbrille stellte sich dem Cyborg, musste sich aber geschlagen geben und in die Festung der Einsamkeit zurückziehen. Als die Verzweiflung am größten war, erschien ein weiterer Mann mit Supermans Logo auf einem Kryptonischen Schutzanzug in Metropolis. Er sah dem echten Superman zum verwechseln ähnlich, hatte aber deutlich längere Haare…
Und nun zum 4. Band: Nachdem der neue, langhaarige Superman in Metropolis aufgetaucht ist, sind die beiden verbliebenen Supermänner (der Stählerne und der junge Superman) sowie Lois Lane sehr misstrauisch. Doch der neue kann sie, insbesondere Lois, schnell von seinen guten Absichten überzeugen. Und Lois ist es dann auch, die öffentlich dazu steht. dass dieser langhaarige Superman der echte ist. Doch zunächst muss wieder einmal die Erde gerettet werden und so brechen die drei Supermänner sowie ein zunächst unsichtbarer Held auf, um den Cyborg und dessen Handlanger Mongul aufzuhalten. Es folgt eine Schlacht in den Tiefen der Maschinenstadt, in der man erfährt, dass der langhaarige Superman bisher nur sehr schwache Superkräfte hat. Erst das Eingreifen von Green Lantern und dem Sonnenbrillen-Superman führt die Entscheidung herbei. Als die Welt erneut gerettet ist und der echte, langhaarige Superman durch das Opfer eines alten Feindes, der nun an seiner Seite kämpfte, seine Kräfte zurück gewonnen hat, bleibt nur noch eine Frage: Wie kann Superman den mittlerweile für tot erklärten Clark Kent zurückbringen? Die Lösung für dieses Problem zeigt ihm ausgerechnet ein kleiner Hund namens Krypto…
Review: "Die Rückkehr von Superman" fällt im seinen 204 Seiten vergleichsweise dünn aus, wenn man diesen abschließenden Band mit den beiden vorangegangenen Bänden vergleicht. Er enthält insgesamt 8 Einzelhefte der Serien "Superman", "Superman – Man of Steel", "The Adventures of Superman", "Superman in Action Comics" und erstmalig auch ein Heft aus der Reihe "Green Lantern". Das Cover zeigt diesmal eine Collage der fünf im Heft auftretenden Supermen. Bei der grafischen Gestaltung setzt auch dieser Band auf den klassischen Comic-Stil. So dass diese großartige Reihe ein in sich geschlossenes Bild erhält.
Inhaltlich konnte der 4. Band diesmal nicht mit den Vorgängern mithalten. Über sehr große Strecken wirkt "Die Rückkehr von Superman" so als wolle man die Geschichte jetzt einfach schnell zu Ende bringen. Der langhaarige Superman wird für meinen Geschmack zu schnell als der "echte" Superman anerkannt und dann folgt diese recht geradlinige Schlacht durch die Maschinenstadt. An deren Ende der Stählerne frisch gestärkt einmal mehr als der Retter der Menschheit da steht. Gerade die anschließende Rückkehr Clark Kents erscheint mir zu kurz und zu uninspiriert. Die Lösung ist zwar einfach und genial, aber ich hätte mir in einer so monumentalen Storyline doch etwas mehr Gewicht auf diesen Handlungsstrang gewünscht. Denn Supermans Geheimidendität ist ja schon ein sehr zentraler Dreh- und Angelpunkt im Superman-Universum.
Allerdings hat der Comic auch noch eine andere Seite. Gerade ganz am Ende als Dr. Occult die Wiederauferstehung von Superman im Detail erklärt, empfinde ich das als überflüssig und hätte es bevorzugt, wenn die Auferstehung auch weiterhin ein Rätsel geblieben wäre. Besonders berührt hat mich dieses Mal das Schicksal des jungen Superman, der unter Aufbietung all seiner Kräfte Metropolis vor dem sicheren Untergang bewahrt sowie die recht gelungene Auflösung um das Rätsel wie Superman Clark Kent zur besten Sendezeit live retten kann und beide gleichzeitig zu sehen sind. Leider wurde beides doch nur recht schnell erzählt.
Fazit: Nach einem handlungsarmen Anfang (Band 1) war ich vom dramaturgisch genialen Mittelstück in den Bänden 2 und 3 einfach nur noch begeistert. Diese Begeisterung ergriff mich in Band 4 leider nicht mehr. Die wohl größte Besonderheit an diesem 4. Band ist die Tatsache, dass er im Gegensatz zur Erstveröffentlichung im Carlsen Verlag zum ersten Mal vollständig vorliegt. Denn Carlsen hatte sich seinerzeit dazu entschlossen, den im Comic Green Lantern No. 46 enthaltenen Kampf zwischen Mongul und Green Lantern nicht in den Sammelband aufzunehmen. Dass Panini diesen Teil der Storyline nun in diese großartige Saga mit aufgenommen hat ist zwar lobenswert, hat aber auch einen negativen Nebeneffekt: Die hier begonnene Geschichte um Green Lanterns Rache wegen der Zerstörung von Coast City wird nach der Rettung seiner Freundin Carol nicht mehr zu Ende erzählt.
Bewertung: 4/5 Kryptonitkristallen
Rückblick auf die Saga: Ich habe in meinem Leben schon viele Comics gelesen, aber "Der Tod von Superman" gehört definitiv zu den Besten. Die Story ist wirklich packend und teilweise sogar herzergreifend. Nachdem der erste Band fast ausschließlich auf pure Action setzt, kommt der zweite fast ganz ohne aus. Band 3 hingegen beinhaltet die perfekte Mischung aus Action, Gefühl und Mystery. Leider kann der finale Abschlussband diese Perfektion nicht mehr erreichen, bildet aber dennoch einen wirklich würdigen Abschluss der Geschichte. Superman starb für die Menschen, doch ohne ihn war die Welt ein trauriger und beängstigender Ort. Einen wirklichen Ersatz für diesen grossen Helden kann es (im DC-Universum) nicht geben. Doch Superman kam von den Toten zurück und die Welt ist wieder in Ordnung. - Die perfekte Geschichte, grossartig erzählt. Da bleibt mir nur noch mich bei Jerry Siegel und Joe Shuster dafür zu bedanken dass sie vor 75 Jahren diesen wunderbaren Helden erfunden haben. Auch Panini gebührt mein Dank für diese Neuauflage, denn diese Comic-Quadrilogie sollte in keiner Sammlung fehlen. Ganz zum Schluss dieser Review-Reihe möchte ich den "Tod von Superman" auch all jenen ans Herz legen, die sonst nicht soviel mit Comics am Hut haben. Diese Storyline lohnt sich für jeden, egal ob Comicfan oder nicht.
Bewertung der kompletten Quadrilogie: 5/5 Kryptonitkristallen
Alexander Lutz
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